Frage an die Metaller: Metallbohrerqualität

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Thomas Hansen
Beiträge: 105
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Frage an die Metaller: Metallbohrerqualität

Beitrag von Thomas Hansen »


Hallo,

wie im Betreff richtet sich diese Frage etwas offtopic (ich hoffe, das ist in Ordnung, weil ich für die eine Frage ungerne erst ein ähnlich kompetentes Metall-Forum suchen möchte. Ich weis auch nicht, ob ich eins erkennen würde...) an die, die einen Metall-Hintergrund haben. Ich meine, das hätte ich häufiger schon irgendwo im Nebensatz gelesen.

Ich möchte bald eine Anhängerkupplung an meinen Astra Kombi montieren und benötige laut der schon mal besorgen Bedienungsanleitung dafür mehrere Metallbohrer ungewöhnlich großen Durchmessers, so zwischen 13 und 20 mm. Da ich auch hier gerne meinen zugegeben neuen Vorsatz, mich nur noch einmal über einen Werkzeugkauf zu ärgern, entsprechend kaufen will, frage ich mich nun, woran ich eine gute Qualität bei diesen Bohrern erkenne. Ich vermute das ist wieder so ein Artikel, der bei richtiger Behandlung ewig hält, weil man ihn auch nicht so oft benutzt. Gerne würde ich auch lernen, wie man Bohrer selbst schärft. Das hab ich mal in einem Praktikum bei Ford gesehen und war schwer beeindruckt. Wenn ich damit nicht allzu große Vorteile aufgebe, sollten die Bohrer nachschärfbar sein. (Vielleicht mache ich mich hier gerade aber auch völlig lächerlich, weil das bei allen so ist. Hab halt gerade im Ohr, dass man längst nicht alle Sägen nachschärfen kann.)

Wäre toll, wenn mir hier jemand eine große Übersicht verschaffen könnte und vielleicht sogar weiterführende Literatur im großen Internet nennen kann.

Gruß und Dank im voraus
Thomas


Jockel
Beiträge: 484
Registriert: So 7. Aug 2016, 10:50

Re: Frage an die Metaller: Metallbohrerqualität

Beitrag von Jockel »


Hallo Thomas
Hier findest sehr viele Infos über Bohrer.
http://www.autoschrauber.de/content/000098/bohren-mit-der-bohrmaschine.php

Wenn du noch weitere Fragen hast nur raus damit. Ich habe das Bohrerschleifen die letzten 2 Jahre auch beim Holzwerkertreffen bei Gero gezeigt.

Gruß Jockel



Guido
Beiträge: 121
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Empfehlenswertes Metallforum

Beitrag von Guido »


Wenn du dich in dieser Materie weiter einlesen willst - über die hervorragende Seite, die Jockel empfohlen hat hinaus - kannst du das bei Peters CNC-Ecke tun (http://www.cncecke.de/forum/). Allerdings ist hier ein Anmeldung erforderlich.
Der Ton ist ähnlich freundlich wie hier und dort wird jede erdenkliche Metallbearbeitung in einem Unterforum intensiv besprochen.

Bezüglich der gesuchten Bohrer möchte ich auch etwas beisteuern:
Solltest du nicht - wie manche hier (mich eingeschlossen) ein Typ sein der für jede Arbeit ein EIGENES, GUTES Werkzeug auch besitzen will, sollte es ausreichen, den sicherlich im Holzbereich nicht so häufig benutzten 20mm Bohrer irgendwo auszuleihen.
Oder, da die Bohrung ja nur durch ein Blech soll, einfach einen Stufenbohrer anschaffen. Die sind zwar relativ teuer, aber man kann, besonders gut bei den gestuften Varianten, mit einem Bohrer alle benötigten Durchmesser herstellen.

Gruß
Guido



Guido
Beiträge: 121
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Bohrer schleifen

Beitrag von Guido »

[In Antwort auf #51033]
Noch etwas...

Bohrer nachschleifen.
Ich selbst habe es weder in meiner Ausbildung noch gelernt, noch durch - zugegeben halbherziges - Üben irgendwie hinbekommen.
Es gibt nun zwar diverse Schärfhilfen am Markt, die aber alle entweder nichts taugen, (Ich denke da an ein Modell, das man auf die Bohrmaschine spannt und dann die stumpfen Bohrer in dafür vorgesehene Löcher am Kopf steckt.) kompliziert zu bedienen sind, weil sie fest vor einer Schleifmaschine stehen müssen, oder sagenhaft teuer sind.
Ich selbst habe mir letztes Jahr aus den USA den DrillDoctor mitgebracht - der funktioniert ganz hervorragend (ab 3mm - 13mm) kostet in Deutschland aber leider ein Vermögen. Nur mal als Tip für Leute die übern großen Teich wollen und neben diversen Hobeln von LN und Veritas noch etwas Platz im Koffer haben. Die Freigrenze für Mitbringsel ist ja inzwischen auf - ich glaube 450Euro - angehoben worden.
Und es ist einfach ein Genuss, nicht immer mit den alten, stumpfen Dingern irgendwie ein Loch hinkriegen zu müssen.
Und man stellt fest, dass man alle Bohrer, die man benötigt, irgendwo schon rumliegen hat. Man kann sie nur nicht mehr benutzen, weil sie stumpf sind, man selbst sie aber nicht zu schärfen vermag.

Gruß
Guido



Thomas Hansen
Beiträge: 105
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Noch 2 Fragen, ehe ich ins Metallforum wechsle^^

Beitrag von Thomas Hansen »


Hallo Jockel,
Hallo Guido,

ich hab mir die von Jockel empfohlene Seite angesehen und muss sagen, dass ich jetzt tatsächlich schon sehr viel schlauer bin. Nur: kann ich so einen Supertoll-Titan-Bohrer nachschärfen? Wohl nicht, wenn ich "Beschichtung" richtig interpretieren. Und vielleicht wichtiger: Wie hart ist so ein Auto denn? Reicht da einfach ein HSS-Bohrer?

Guido: Einen Schälbohrer hab ich auch schon im Baumarkt gesehen, war aber skeptisch, ob ich damit einen halbwegs präzisen Durchmesser hinbekomme. Auch war ich nicht sicher, ob die Stelle an der man da bohren soll (ist wohl hinter der Stoßstange) noch als Blech durchgeht oder schon massiv ist.

Danke euch beiden und allen anderen danke für die Geduld
Gruß
Thomas


Martin Höche
Beiträge: 371
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Noch 2 Fragen, ehe ich ins Metallforum wechsle

Beitrag von Martin Höche »


Hallo Thomas

Beschichtete Bohrer muß du dir nicht kaufen.Hochwertige HSS Bohrer (keine aus der Wühlkiste) reichen völlig aus.Dann beschäftigst du dich auf den genannten Seiten mit der Schneidengeometrie,gehst an den Schleifbock,und dann üben,üben..üben.

Für besonders schwere Fälle(Sägeblätter etc.)nehme ich VHM Bohrer.Das kommt selten vor und du brauchst zum Nachschärfen eine Diamantschleifscheibe.
Die Schälbohrer sind übrigens für Blecharbeiten besser als ihr Ruf.

Gruß
Martin Höche



Urs
Beiträge: 493
Registriert: Mi 10. Dez 2014, 10:45

Re: Bohrer schleifen

Beitrag von Urs »

[In Antwort auf #51039]
Hallo Guido

Wie betreibst Du denn ein US-Gerät, das wahrscheinlich 110V/60Hz hat, in D?

Gruss

Urs



Guido
Beiträge: 121
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

US-Gerät in Deutschland

Beitrag von Guido »


Hallo Urs

Ja, ich habe einen Adapter, den ich schon vor über 10 Jahren mal auf dem Flohmarkt für unter 10 DM aufgegabelt hatte.
Es gibt aber wohl auch die Möglichkeit, vom Importeur einen "Ersatz"-Motor zu bekommen und einzubauen. Habe ich mal gelesen, und der Motor ist ja nicht besonders groß und leistungsstark, dass es finanziell nicht allzu abenteuerlich wird.
Um mal eine Hausnummer zu nennen: Das Gerät kostet hier etwas um 250 Euro, ich habe es für $100 bekommen. (bei Sears mit Heimwerkerabteilung ist es übrigens am billigsten)

Gruß
Guido



Jockel
Beiträge: 484
Registriert: So 7. Aug 2016, 10:50

Re: Noch 2 Fragen, ehe ich ins Metallforum wechsle

Beitrag von Jockel »

[In Antwort auf #51040]
Hallo Thomas


Nur: kann ich so einen Supertoll-Titan-Bohrer nachschärfen? Wohl nicht, wenn ich "Beschichtung" richtig interpretieren.

Ja einen solchen Bohrer kann man wie alle anderen HSS-Bohrer auch nachschleifen.
Die Beschichtung ist dann zwar an der Schneide weg aber in der Seele, wo der Span abgleitet immernoch vorhanden.
Wie Martin schon schrieb einen solchen beschichteten Bohrer benötigst du gar nicht. Dir reicht ein ganz normaler unbeschichteter HSS Bohrer.

Der Schälbohrer ist extra für dünne Bleche entwickelt worden. Mit ihm ist es ohne Hilfmittel wie Unterlagklötze möglich eine "zylindrische" Bohrung in ein Blech zu bekommen.

Blech ist nur eine Bezeichung für Größe zu Stärke. Beispiel: Schiffsbauer reden bis 30mm Stärke von Blech. Stärker als 3mm würde ich mit einem Schälbohrer aber nicht bohren, da wechsle ich zum normalen Spiralbohrer.

Gruß Jockel



Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Frage an die Metaller: Metallbohrerqualität

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #51033]
Hallo Thomas,

vorab:
ich frag mich, ob Du gut beraten bist, die Anhängekupplung selbst anzubauen, wenn Du vermutest oder befürchtest, daß die "Stelle noch als Blech durchgeht oder schon massiv ist" Ein Autokarrosserie besteht nur aus Blech! Schließlich mußt Du mit dem Endergebnis zum TÜV!

Es gibt abgestufte Bohrer mit 10 mm-Schaft sicher bis 20 mm Durchmesser, aber ich würd Dir auch eher einen Schälbohrer empfehlen. Das setzt aber voraus, daß Du nur durch 1 Blech mußt und nicht durch 2 hintereinanderliegende.

Die billigste Alternative ist allerdings der vorhandene 10-mm-Bohrer und eine passende Rundfeile (z.B. für das Schärfen der Motorsäge). Dauert bei der Dicke des Karrosserieblechs nicht mal lange. Dremel und Co helfen meist auch weiter.

Schönen Tag

Heinz



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