Offene Schwalbenschwänze, eine Sonderform
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Offene Schwalbenschwänze, eine Sonderform
Hallo Gemeinde,
heute mal eine Frage zu den von mir gerne verwendeten offenen Schwalbenschwanz-Zinkungen. Das Leigh D4R machts möglich ;-)
Ich habe einige Restbretter aus denen ich eine Art Regal fertigen möchte. Nun sind die Bretter alle nur so um die 30 - 40 cm lang, bei einer Breite von 30 cm und einer Stärke von 25 mm.
Meine Überlegung war nun, mit dem Leigh die klassischen Schwalbenwanzverbindungen herzustellen, dann allerdings die Zinken um die Hälfte zu kürzen. So könnte ich in ein Schwalbenbrett zwei Zinkenbretter stecken (eins von jeder Seite). Die Zinkenbretter würden dann quasi "auf Stoß" in den Schwalben zusammenkommen. So müßte ich mehrere Kästen herstellen können, welche sich je zu zweit ein Schwalbenbrett teilen. Das ganze würde dann ein Regal mit einer Breite von ca. 30cm, einer Tiefe von 30cm und Fächern die ebenfalls so um die 30cm Höhe haben. Ich hoffe das ist soweit verständlich.
Die Frage wäre nun: Hat dass schon mal jemand gemacht? Macht diese Art der Verbindung überhaupt Sinn?
Intensive Suche hat mir hier leider keine Antwort gebracht (möglicherweise auch aufgrund der fehlenden/falschen fachlichen Begriffe).
Meiner Meinung nach sollte das bei einer Brettstärke von 25mm im Schwalbenbrett ausreichend Stabilität auch für die nur 12,5 mm langen Zinken geben, zudem ich die einzelnen Fächer noch mit einer genuteten Rückwand versehen möchte.
Ich werde das morgen beim DA-Stammtisch sicher noch ausgiebig diskutieren und während und nach dem Bau entsprechend dokumentieren.
Beste Grüße
Gero
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Re: Offene Schwalbenschwänze, eine Sonderform
Hallo Gero,
wenn ich dich richtig verstehe, sollen die senkrecht stehenden Schwalbenbretter als Mittelbretter jeweils 2 Zinkenbretter (rechts u. links) sowie (denke ich) oben und unten aufnehmen. Damit bekommst du eine aber nach meiner Vorstellung nur ein Regal mit einer Fachreihe in beliebiger Breite hin.
Nach oben und unten ist die entstehende Oberfläche bündig. Wie soll dann eine 2. Fachreihe oben befestigt werden? Oder willst du einfach 2 oder mehr Reihen aufeinander stellen? Dann haben aber die Regalböden doppelte Stärke. Oder habe ich dich falsch verstanden?
Viele Grüsse
Klaus
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Re: Offene Schwalbenschwänze, eine Sonderform
Hallo Klaus,
im Großen und Ganzen hast Du mich richtig verstanden, jetzt nimm noch Deine Aussage: "Damit bekommst du aber nach meiner Vorstellung nur ein Regal mit einer Fachreihe in beliebiger Breite hin." und drehe das Ganze um 90°. So sollte das werden.
D. h. die Schwalbenbretter stehen eben nicht senkrecht, sondern liegen waagrecht. Gibt es Deiner Meinung nach einen triftigen Grund, warum die Schwalbenbretter die Senkrechten sein sollten?
Beste Grüße
Gero
Re: Offene Schwalbenschwänze, eine Sonderform
Hallo Gero,
wie Du es drehst und wendest, Du bekommst nur eine Reihe hin. Ansonsten müssten in einer Verbindung vier und nicht nur drei Bretter zusammen kommen. Aber wahrscheinlich willst Du genau das?!
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Offene Schwalbenschwänze, eine Sonderform
Hallo Pedder,
ja, genauso ist es gedacht. Es soll ein schmales und dennoch hohes Regal werden.
Nicht dass ich eines bräuchte, eigentlich geht es mir nur um eine sinnvolle Verwendung meiner restlichen Brettstücke ohne die mittlerweile in großer Zahl vorrätigen gezinkten Kisten.
Beste Grüße
Gero
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Re: Offene Schwalbenschwänze, eine Sonderform
[In Antwort auf #49877]
Hallo Gero,
warum die Schwalben in den aufrechten Seitenwänden liegen sollten, hat damit zu tuen, dass sie so formschlüssig zusammenhalten und bei Gewicht auf Deckel- und Bodenbrett sich nicht von alleine lösen können. Wird es umgekehrt gemacht kann (mit der Zeit) sowohl Deckel, als auch Boden aus der Seitenwand heraus rutschen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Schubkästen: da Vorder- und Rückstück mehr auf Zug belastet werden als die Seitenteile, sind die Seiten mit den Schwalben versehen. So ist es unmöglich das Vorderstück von den Seiten abzuziehen, das geht nur umgekehrt (also Seiten seitlich von Vorder- und Rückstück abziehen).
Ich hoffe das war einigermaßen verständlich ...
Schöne Grüße
Guido
Hallo Gero,
warum die Schwalben in den aufrechten Seitenwänden liegen sollten, hat damit zu tuen, dass sie so formschlüssig zusammenhalten und bei Gewicht auf Deckel- und Bodenbrett sich nicht von alleine lösen können. Wird es umgekehrt gemacht kann (mit der Zeit) sowohl Deckel, als auch Boden aus der Seitenwand heraus rutschen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Schubkästen: da Vorder- und Rückstück mehr auf Zug belastet werden als die Seitenteile, sind die Seiten mit den Schwalben versehen. So ist es unmöglich das Vorderstück von den Seiten abzuziehen, das geht nur umgekehrt (also Seiten seitlich von Vorder- und Rückstück abziehen).
Ich hoffe das war einigermaßen verständlich ...
Schöne Grüße
Guido
wirklich?
Hallo Guido,
ich bin verwirrt. Lass uns mal bei der Schublade bleiben. Die müsste doch auf eine der Seitenwände liegen. Druck von oben vorausgesetzt, ist es dann unmöglich, sie auseinander zu pressen. Wenn Sie auf der Front oder dem Rücken steht, könnten die Seitenteile nach rechts und links rausgedrückt werden.
Daher ist es für Geros Regal richtig, dass die Schwalben in den waagerechten Brettern, die Zinken in den senkrechten Brettern sind. Daher wird es schmal und hoch und nicht breit und dick.
Liebe Grüße
Pedder
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Absolut verständlich...
...ist mir Deine Ausführung in Bezug auf die Schubladen.
Und auch auf die Auführung einer "Lade die an der Wand hängt". Logisch macht es da Sinn wenn die Schwalbenbretter senkrecht stehen.
Aber bei der von mir angedachten Bauform kann ja das Zinkenbrett nicht herausrutschen, denn es steht ja auf einem Schwalbenbrett auf.
Soweit ich mich belesen habe, sind die Schwalbenschwanzverbindungen ja auch entwickelt worden um den Formschluss OHNE Verleimung halten zu können. Mit heutigen Weißleimen sehe ich da keine Gefahr das ein Brett sich löst.
Bislang würde ich das jedenfalls mal versuchen, so es keine anderen Bedenken gegen die Vorgehensweise gibt.
Besten Dank und Grüße
Gero
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Re: Absolut verständlich...
Hallo Gero,
wenn dafür gesorgt ist, dass das unterste Schwalbenbrett die ganze Chose trägt, ist das soweit ok. Was nicht so gut ist: die Knickstabilität in der Senkrechten an den Stellen, wo die Zinken aufeinanderstoßen, ist bescheiden. Du kannst jede zweite Zinke abwechselnd im oberen und unteren senkrechten Brett weglassen, dann gehen die vorhandenen Zinken ganz durch das Schwalbenbrett durch. Beide Lösungen sind optisch nicht der Brüller, da die Schwalben nicht sichtbar sind. Man kann das auch mit Fingerzinken machen, die bei den senkrechten Brettern doppelt so tief sind wie die Brettstärke. Steckt man die senkrechten Bretter zusammen, bleiben rechtwinklige Löcher übrig, in die die waggrechten Bretter eingesteckt werden. Das sieht nicht schlechter aus als eine offene Zinkung ohne sichtbare Schwalben und ist stabiler. Wenn Du unbedingt sichtbare Schwalben haben willst, dann kannst Du auch die senkrechten Bretter nur mit Schwalben untereinander verbinden und die waagrechten Bretter mit Zinken versehen, dass sie in die zu tiefen Schwalben reinpassen. Nur so als Gedankenanstoß.
Gruß, Walter
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Re: wirklich?
[In Antwort auf #49881]
Hallo Pedder,
ehrlich gesagt, habe ich deine Ausführungen nicht so richtig verstanden, so dass ich dir dazu jetzt nicht konkret antworten kann. Aber es ist nun mal so, dass eine Schalbenschwanzverbindung einseitig formschlüssig und von der anderen Seite zusammen steckbar ist, das sollte man bei jeder Konstruktion bedenken.
Ob das für Geros Regal von Bedeutung ist, hängt von mehreren Faktoren ab, beispielsweise ob das Regal auf dem Boden steht oder an der Wand hängt usw. Auf dem Boden stehend sehe ich keine Probleme es so zu machen wie Gero es auch vor hat, sollte das Regal aber an der Wand hängen, wird es (meist spät in der Nacht ...) einen dumpfen Knall geben und das Regal liegt auf dem Boden.
Ebenso verhält es ich mit dem Schubkasten: er wird in der Regel immer am Vorderteil auf Zug belastet, würden aber am Vorderteil die Schwalben sein hätte man früher oder später das Vorderteil in der Hand.
Ich hatte Gero so verstanden, dass er generell wissen wollte, wieso die Schwalben (in der Regel) in der Seitenwand liegen, deshalb diese allgemeine Erklärung unabhängig von seinem Projekt.
Schöne Grüße
Guido
Hallo Pedder,
ehrlich gesagt, habe ich deine Ausführungen nicht so richtig verstanden, so dass ich dir dazu jetzt nicht konkret antworten kann. Aber es ist nun mal so, dass eine Schalbenschwanzverbindung einseitig formschlüssig und von der anderen Seite zusammen steckbar ist, das sollte man bei jeder Konstruktion bedenken.
Ob das für Geros Regal von Bedeutung ist, hängt von mehreren Faktoren ab, beispielsweise ob das Regal auf dem Boden steht oder an der Wand hängt usw. Auf dem Boden stehend sehe ich keine Probleme es so zu machen wie Gero es auch vor hat, sollte das Regal aber an der Wand hängen, wird es (meist spät in der Nacht ...) einen dumpfen Knall geben und das Regal liegt auf dem Boden.
Ebenso verhält es ich mit dem Schubkasten: er wird in der Regel immer am Vorderteil auf Zug belastet, würden aber am Vorderteil die Schwalben sein hätte man früher oder später das Vorderteil in der Hand.
Ich hatte Gero so verstanden, dass er generell wissen wollte, wieso die Schwalben (in der Regel) in der Seitenwand liegen, deshalb diese allgemeine Erklärung unabhängig von seinem Projekt.
Schöne Grüße
Guido