Schleiflack

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Aschwin Gopalan
Beiträge: 41
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Schleiflack

Beitrag von Aschwin Gopalan »


Hallo!
Ich möchte demnächst ein paar Einbaumöbel bauen, die ausnahmsweise der Optik wegen nicht in Massivholz, sondern in lackiertem MDF ausgeführt werden sollen.
Ich hätte am liebesten eine schön matte, möglicst perfekte Oberfläche in weiss und diversen anderen Farben.

Mit Acryllack aus dem Baumarkt habe ich ein paar Expermiente gemacht, und das Ergebnis gefällt mir gar nicht (Orangenhauteffekt, zu glänzend, sehr weich).

Ein Kollege, der Modellbauer ist, riet mir zu 2k PU Lack. Ich habe jetzt mal bei enem Händler hier gefragt, der führt Lacke von Zweihorn. Abgesehen von der für mich etwas großen Mindestabnahmemenge erscheint mir das recht Vernünftig.
Im Datenblatt der Lacke steht als Verarbeitungsmöglichkeit spritzen oder giessen.

Jetzt kommen die Fragen:
1. Kann man so etwas, entgegen der Herstellerempfehlung, auch mit dem Pinsel oder der Rolle aufbringen?
2. Kann man durch Schleifen (Excenter, Rotex 150, Hand?) eine gute Oberfläche herstellen?
3. Wie bekommt man das schön matt? Geht man da nochmal mit Klarlack drüber?

Ich möchte ungern in die Sprizerei einsteigen, da ich den Kompressor für sonst nix bräuchte und auch keinen vernüftigen Platz habe, wo ich das machen könnte.

Gruß aus der Pfalz,

Aschwin



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schleiflack

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

ich habe es lange nicht mehr gemacht, aber ich kann dir gerne den Lackaufbau schildern, den ich früher immer bei MDF gemacht habe:

Lacksystem war von Arti, 2K DD Lack, den Namen kann ich dir nicht mehr nennen.

1. Isoliergrund, 1x die Fläche, Kanten zweimal
2. Zwischenschliff mit Korn 280
3. Grundierung mit Füllgrund
4. Zwischenschliff mit Korn 280
5. Nochmal Füllgrund
6. Zwischenschliff mit Korn 320
7. Farblack
8. In den noch etwas nassen Farblack, den UV-Schutz Klarlack lackiert. Dies ist der heikelste Teil der Sache, das nass in nass aufgetragen wird.

Dies alles mit einer Becherpistole oder noch beser einem Airless Gerät.

Den Glanzgrad bestimmt man mit dem Klarlack.

Es braucht ein wenig Übung, aber es gelingen sehr hochwertige und stapazierfähige Oberflächen.

Mit Rolle oder Pinsel wirst du dies vermutlich nicht erreichen können.

Gruß

Heiko


Aschwin Gopalan
Beiträge: 41
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schleiflack

Beitrag von Aschwin Gopalan »


Hallo Heiko,
Danke für die Antwort.
Das Airless-Gerät, was nimmt man da? Ich nehme an die Wagner Dinger aus dem Baumarkt scheiden aus?

Aschwiun


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schleiflack

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

wir hatten in der Schreinerei natürlich professionelle Airless Geräte. Das wäre das optimale. Zuhause, in der Kellerwerkstatt habe ich diesen Lack aber auch mit der Becherpistole verarbeitet.

Das ging auch.

Gruß

Heiko


MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Schleiflack

Beitrag von MaxS »


Nabend,

Selber hab ich es bisher nicht gemacht, allerdings kann man sich heute mit einem entsprechenden Füller meist den Isoliergrund sparen. Einmal fett Füller drauf, Schliff, Farblack, Feinstschliff, Klarlack. Ich meine, dass Adler oder Croma diesen Füller herstellt. Auftrag mit Becherpistole oder Airless, geht beides.

Ohne Druckluft wirst du bei dem Vorhaben vermutlich schlecht auskommen.

Viele grüße,
Max


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