Nachdem hier vor einigen Tagen eine leidenschaftliche Diskussion über die Qualität des Rotex und damit auch über die Qualität von Festool im allgemeinen geführt wurde, möchte ich hier einmal meine Erfahrungen mit einem anderen deutschen Hersteller der Profi-Liga schildern.
Gestern waren bei mir Schleifarbeiten an Fenstern und Haustür angesagt. Verwendet wurden dazu ein Fein Multimaster, ein ELU ETS55 und ein Festool ETS 150/3 Exzenterschleifer. Um hier nur noch einmal kurz auf die Erhitzungsproblematik einzugehen, mehr oder weniger warm wurden alle drei Geräte, besonders der Multimaster wurde am Getriebekopf deutlich warm (geschätzt so 40-45°C) Die beiden Exzenter wurden eher im bereich des Motors warm, aber nie so stark, daß man damit nicht arbeiten konnte.
Was mich aber viel mehr nervte war folgendes:
Da der Schleifschuh des Multimater nach etlichen Jahren Benutzung schon deutliche Auflösungserscheinungen zeigte, hatte ich mir vor greaumer Zeit eine Packung m it zwei Ersatzschuhen besorgt. Als sich dann gestern am alten Schleifschuh die Klettfolie vom Schaumstoffträger löste, war ein Wechsel angesagt. Der neue Schleifschuh wurde montiert und weiter gings. Allerdins nur bis zum dritten Schleifblattwechsel. Das Ergebnis sah dann so aus:

Der Schaumstoffkörper ist einfach von der Metallträgerplatte abgerissen!
Zum Glück war ja noch ein zweiter Schleifschu da. Also wieder gewechselt und weiter geschliffen. Aber mit dem zweiten Schuh war bereits beim ersten Schleifblattwechsel Schluss. Gleiches Ergebnis wie vorher.

Von Fein hatte ich bisher eine recht hohe Meinung bezüglich der Qualität, aber nach den gestrigen Erfahrungen bin ich mir da nicht mehr so sicher. Man könnte fast glauben hier wird Gewinnmaximierung auf Kosten der Qualität betrieben. Denn bei den Preisen für die Ersatzschleifschuhe sollte man eigentlich eine ordentliche Qualität bekommen, was hier anscheinend nicht der Fall ist. Überhaupt ist mir aufgefallen daß diese Schleifschuhe recht lieblos zusammengepappt waren. Die Metallplatten waren ausgestanzt, aber nicht entgratet, die Metallteile fühlten sich an, als wären sie nach dem Stanzen nicht entfettet worden (kein Wunder daß die Aufgeklebten Schaumstoffkörper nicht halten), alles Dinge die man bei einem so hochpreisigen Produkt eigentlich erwarten könnte.
Ich finde die Hersteller begeben sich da auf ziemlich dünnes Eis. Wenn man nämlich die Diskussionen hier und auch in anderen Foren so verfolgt, scheint das so ziemlich alle Hersteller zu betreffen, die anscheinend für einen Top-Preis keine Top-Qualität mehr liefern. Bleibt nur zu hoffen, daß das Ruder rechtzeitig herumgeworfen wird und die Elektrowerkzeugsparte nicht das gleiche Schicksal erleidet wie viele andere Sparten vor ihr auch.
Mir geht es zumindest so, daß ich für eine entsprechende Qualität auch einen entsprechenden Preis zu zahlen bereit bin. Stimmt die Relation aber nicht mehr, werde ich mich nach Alternativen umsehen müssen, bei denen das Preis-Leistungsverhältnis eher gewahrt ist.