Hobelanfänger braucht Hilfe

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Christian K.
Beiträge: 20
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Hobelanfänger braucht Hilfe

Beitrag von Christian K. »


Hallo an Alle,

letzte Woche habe ich meine Hammer A3 31 bekommen. Nun bin ich dabei die Maschine kennenzulernen und etwas herumzuspielen. Soweit ich das beurteilen kann, sind die Hobelergebnisse wirklich gut. Etwas unsicher bin ich mir beim Dickenhobeln und daher wäre ich euch dankbar für eure Inputs. Die A3 31 hat als Einzugs- und Auszugswalze eine Stahlwalze. Die Einzugswalze ist im Moment so streng eingestellt, daß ich das Holz wirklich mit Kraft reindrücken muß, leicht reingeschoben schleift die Walz nur am Holz. Gestern wollte ein ca 30 cm langes und 18cm breits Brett hochkant auf Dicke hobeln und habs fast nicht reinbekommen. Nachdem es ca. 2cm reingeschoben war, hat es sich nach oben verkantet und ist stehengeblieben. Die Walze hat sich dabei ins Holz "gefräst". Erst mit viel Schwung und nach untern drücken des Brettes hat es dann geklappt. Wie gesagt, daß Ergebnis war dann O.K.

Mache ich etwas falsch oder ist die Walze zu streng eingestellt?

Danke und viele Grüße
Christian



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Hobelanfänger braucht Hilfe

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Christian,

ein 30cm langes und 18cm breites Brett sollte man gar nicht hochkant
auf Dicke hobeln. So hat es eine zu kleine Auflagefläche. Lieber
normal auf Dicke hobeln und mit der Abrichte die Brettseiten bearbeiten.
Denn auch mit einer Abrichte lassen sich gegenüberliegende Brettseiten
parallel auf Maß hobeln.

Wenn sich das Holz zu schwer in den Hobel einführen lässt, liegt das
evtl. an zu groß eingestellter Spanabnahme. Probier doch da mal ein bisschen
herum.

--
Dirk


Jörg Baas
Beiträge: 306
Registriert: Di 1. Mai 2018, 05:39

Re: Hobelanfänger braucht Hilfe

Beitrag von Jörg Baas »


Hallo Christian,

so wie Du das schreibst darf es natürlich nicht sein. Die Höhe des Tisches muss so eingestellt sein dass je nach Maschine ca 3-4 mm Spanabnahme oder weniger eingestellt sind.
Das Brett wird von alleine eingezogen wenn Du den Vorschub auch eingeschaltet hast. Das geht mit einem Hebel auf der Seite wo das Brett reinkommt. Dieser Hebel ist nur beim Dicktehobeln umzulegen , beim abrichten muss der Hebel wieder umgelegt werden und dadurch wird der Vorschub ausgeschaltet. Vielleicht ist dass Dein Problem ? Mein Vorschub besteht aus einer gezahnten Walze. Schau da bitte mal nach.
Ein Wort in Sachen Sicherheit. Kennst Du evtl. jemanden der Dir eine Einweisung an der Maschine geben kann. Vielleicht kannst Du Dir bei Deinem Händler noch ein paar Sachen zeigen lassen auf die Du achten musst.

Ansonsten viel Spaß mit der Hammer.

Grüße Jörg


Christian K.
Beiträge: 20
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Hobelanfänger braucht Hilfe

Beitrag von Christian K. »


Hallo Jörg,

den Vorschub hab ich schon eingeschaltet. Die Frage ist nur mit welcher Kraft ich das Brett zuführen muß, damit die Walze greift. Die ist ja federnd gelagert und muß genügend Kraft aufbringen, daß Brett durch den Hobel zu transportieren. Schiebst du das Brett ganz leicht gegen die Walze und die greift sofort oder mußt du auch etwas fester drücken.

Viele Grüße
Christian


Jörg Baas
Beiträge: 306
Registriert: Di 1. Mai 2018, 05:39

Re: Hobelanfänger braucht Hilfe

Beitrag von Jörg Baas »


Hallo Christian,

ich leg das Brett auf den Tisch und schiebe es ganz leicht vor ohne diesen Druck ausüben zu müssen. Die Walze schnappt sich das Brett sofort, das geht ziemlich schnell. Bei mir hängen von oben auf die Breite verteilt kleine Hebel die das Brett fixieren und nicht zurückrutschen lassen. Ich hoffe Du verstehst was ich meine. Ich kenne die Hammer von der Kostruktion nicht und kann leider nicht sagen ob dass so in Ordnung ist. Vielleicht meldet sich jemand der die Hammer auch einsetzt.
Kannst Du ein Bild einstellen ? (Natürlich nur im ausgeschalteten Zustand fotografieren. )

Viele Grüße Jörg


Olli Trappe
Beiträge: 412
Registriert: Sa 10. Mär 2018, 18:39

Re: Hobelanfänger braucht Hilfe

Beitrag von Olli Trappe »

[In Antwort auf #44421]
Hallo Christian,

Dirk hat schon recht. Du hast ein etwas ungünstiges Werkstück für den Anfang ausgesucht. Warum nimmst Du zum Üben nicht ein solides Kantholz (Fichte, Buche) sagen wir 50x50mm und 80cm Länge. Stärke messen und den Dicktentisch so einstellen, dass Du auf ca. 1mm Spanabnahme kommst. Eventuell den Dicktentisch mit Waxilit etwas gleitfähiger gestalten. Das Holz muss ohne Probleme und Kraftaufwand von der Maschine eingezogen und transportiert werden. Auch ein Spanabnahme von 0,1mm zum Schlichten muss möglich sein.

Wenn das nicht oder nur mit Mühe geht, ist mit der Maschine etwas faul. Bei mir funktioniert das jedenfalls seit gut 1,5 Jahren. Auf jeden Fall hätte das der Servicetechniker merken müssen. Ist der Mann das Maschineabnahmeprotokoll sorgfältig Schritt für Schritt mit Dir durchgegangen? Falls die Werksniederlassung sich als zickig erweisen sollte, wende Dich direkt an Felder Österreich.

So und jetzt hoffen wir, dass die deutsche Mannschaft das Spiel noch wenden kann!

Viele Grüße

Olli



Heribert Wilhelm

Re: Hobelanfänger braucht Hilfe

Beitrag von Heribert Wilhelm »

[In Antwort auf #44421]
Hallo Christian, meine Hammer A31 (4 kW) macht keine Probleme beim Dicktenhobeln, wenn die Spanabnahme nicht zu stark eingestellt ist. Ich nehme nicht mehr als 1-2 mm in einem Arbeitsgang herunter. Probleme gab es bisher nur bei Doussié, wenn Brettstücke einen extrem wechselnden Faserverlauf zeigten; dann musste ich nachschieben.Wegen möglicher Ausrisse sollte man auch die Faserrichtung beachten.
Gruss Heribert


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Hobelanfänger braucht Hilfe

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

da muss aber doch locker mehr als 1-2mm drin sein. Selbst meine kleine Metabo schafft mehr.

@ChristianK
Wenn du mit viel Kraft einschieben mußt, stimmt da mit Sicherheit was nicht. Der Vorschub soll das Werkstück alleine packen und durchschieben. Silbergleit oder ähnliches hilft zwar, aber bei scharfen Messern und nicht zu übertriebener Spanabnahme muss das auch ohne gehen.

Was den Vorschub auch behindern kann, ist das Arbeiten ohne Absaugung. Das macht sich aber erst nach längerem Hobeln bemerkbar.

Dass sich das eingeschobene Holz "nach oben verkantet" habe ich so auch noch nicht erlebt. Wie war denn das Probehobeln bei der Inbetriebnahme der Maschine? Hast du dir das vorführen lassen?

Gruß

Heiko


Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Hobelanfänger braucht Hilfe

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #44433]
Hallo Christian,

mit den Dickeneinstellung mache ich das eigentlich immer folgendermaßen:
1.) Maschine ist ausgeschaltet
2.) Die Dickenverstellung drehe ich ganz grob nach unten, so dass die Werkstückdicke plus vielleicht 1-2cm locker reingeht
3.) Ich schiebe das zu hobelnde Werkstück in den Hobel, so dass beide Enden etwa gleichlang aus dem Hobel schauen.
4.) Hobel anschalten
5.) Dickenverstellung nach oben drehen, bis das Werkstück vom Vorschub erfasst wird, dann noch etwas mehr je nach Spanabnahme
6.) Wenn das Werkstück hinten wieder raus ist, erneut vorne einschieben, da ja nur die Hälfte gehobelt wurde
7.) evtl. weitere Arbeitsgänge vornehmen, bei dem nur die Tischverstellung verändert wird.

--
Dirk



Hans
Beiträge: 156
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Hobelanfänger braucht Hilfe

Beitrag von Hans »

[In Antwort auf #44421]
Hallo Christian.
Ich bin zwar leider kein Besitzer einer Hobelmaschine, hab aber allgemein mit Elektromaschinen halbwegs Erfahrung...
Manche Hersteller malen die blanken Stahlflächen wie z.B. Hobeltisch etc. mit mehr oder weniger klebrigen Konservierungsmitteln an (zum Rostschutz während Lagerung und transport). Das pickt teilweise derart, daß das Werkstück regelrecht dran kleben bleiben kann - kann das das Problem sein?
Ich nehm mal an die Hobelmaschine hat nur eine Einzugwalze oben (eventuell eine zweite am Auslauf zur Abförderung) - jedenfalls keine von unten. Dann muss zunächst mal diese eine obere Walze das Holz mit Gegendruck auf den Hobeltisch einziehen. Wenn das nicht flutscht, dann hat die Walze keine Chance.
Meistens ist oben hinter Walze (in Einzugsrichtugn gesehen) noch eine "Rücklaufsicherung" eingebaut, oft in Form einer reihe von nebeneinander aufgefädelten kleinen Hebelchen, die sich bei zu tief eingestellter Einzugswalze dann ins Holz krallen, wenn die Hobelwelle anfängt draufzuhauen. Vielleicht hängt da eines davon verkehrt herum? Ich glaub zwar das geht nicht, aber wer weiss....
Zu guter letzt: Ist es eine 3x400V Maschine? nehm ich fast mal an - gibts überhaupt ernstzunehmende Hobelmaschinen mit 230V? Dreht sich die Hobelwelle richtig herum? oder ist eventuell der Anschluss verdreht (L1-L3-L2 anstatt L1-L2-L3)? Die Einzugswalzen würden dann auch verkehrt herum laufen und das Holz raus statt reinschieben. Wenn Du sauber Abrichthobeln kannst, passt das aber.
Mach mal Bilder, dann kann man vielleicht leichter was dazu sagen.


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