Da viele von euch gerne Beiträge über die Fertigung eines Möbelstückes sehen, habe ich mich entschlossen, euch die Fertigung eines Doppelbettes zu zeigen.
Bild 1 Ablängen der Blockware
Hier handelt es sich um gedämpfte Buche der Fa. Pohlmaier. Die Blockware ist besäumt und grob geschliffen.
Ich verwande gerne dieses Holz, da es nur leicht angedämpft ist. Dadurch bekommt das Möbel einen schönen hellbraunen Ton und wird nicht so stark rot. Durch den groben Vorschliff der Blockware ist schon bei der Holzauswahl jeder Holz- oder Farbfehler sofort zu erkennen. Der Verschnitt ist äußerst gering. Dadurch gleicht sich der höhere Preis fast aus.

Bild 2 Zuschnitt
Nun wird das abgelängte Holz auf der Kreissäge grob zugeschnitten. Auf der Formatkreissäge kein Problem. Schon hier sieht man die Maserung des Holzes, obwohl dieses noch nicht gehobelt ist.
Bei normaler Blockware, welche nicht vorgeschliffen ist, zeigt sich die Maserung bei weitem nicht so deutlich

Bild 3 Fertig zum Aushobeln
Hier ist das Holz fertig zum Aushobeln. Dies muß auch bei dem vorgeschliffenen Holz von Pohlmaier erfolgen.
Die langen, dünneren Teile rechts sind die Bettseiten, darauf die Füße für Fuß- und Kopfteil. Links die Teile für die Querfriese. Es fehlen die beiden Füllungen

Bild 4 Nuten mit der Oberfräse
Hier werden Nuten in die Füße der Kopf- und Fußteile gefräst. Diese nehmen später die Füllungen auf. Ich fräse immer zuerst die Nuten und hoble dann die Füllungen auf der Dickte auf die genaue Stärke.

Bild 5 Bohren der Dübelverbindungen
Die Dübelverbindungen bohre ich immer auf der Langlochbohrmaschine. Dadurch sind die Dübellöcher immer auf dem gleichen Niveau und nicht unterschiedlich weit von der Kante entfernt. Ich verwende hier auch nicht den Duodübler, da dieser das feste 32er Raster hat. Auf der Langloch kann ich individuell auf das benötigte Maß eingehen.
Bei dieser Langloch können verschiedene Festpunkte eingestellt werden, so dass Serienbohrungen schnell und doch sehr genau auszuführen sind.

Bild 6 Anschrägen der Füße
Hier kommt eine Schräglehre zum Einsatz. Der Fuß wird in die Lehre gelegt, welcher am Paralellanschlag entlang geschoben wird.
Es wird immer ein gleich großer Keil weggeschnitten.

Bild 7 Fertige Einzelteile
Hier sind alle Einzelteile des Bettes zu sehen, außer die beiden Seitenteile.
Die Teile sind zugeschnitten, genutet und gebohrt. Nun müssen sie noch verschliffen und die Kanten bearbeitet werden.

Bild 8 Verschleifen
Da es sich bei den meisten Teile um verhältnismäßig keine Werkstücke handelt, bietet sich ein Verschleifen auf der Kantenschleifmaschine geradezu an. Das Schleifen geht auf dieser Maschine schnell und genau, die Teile bleiben im Winkel.
Nur die Flächen der Füllungen und die Seitenteile werden mit dem Bandschleifer verschliffen.

Bild 9 Verleimen der Bettseiten
Hier werden die Bettseiten verleimt. Nach dem Trocknen werden sie nochmals durch die Dickte gelassen, zugeschnitten und dann verschliffen.
Deutlich sind hier die Zwischenlagen zu sehen, welche ein Verschieben der Lamellen in der Höhe verhindern. Sie sind lackiert, da dass sie sich nach dem Trockenen ohne Beschädigung von den Bettseiten lösen lassen.
Die lackierten Zwischenlagen können immer wieder verwendet werden.

Bild 10,11 Verleimen des Kopf-, Fußteiles
Hier wird ein Teile eines Kopf- oder Fußteiles verleimt. Nachdem die Dübel in die Längsteile eingetrieben wurden, wird das Teil zusammengebaut. Direkt unter der linken Hand ist die längere Füllung zu sehen, welche in die ausgefräste Nut der Füße passt.
Hier handelt es sich um das Fußteil des Bettes.
Ich verleime hier zuerst nur die Hälfte des Teiles, zwinge dieses zusammen.
Erst wenn dieses getrocknet ist, leime ich die zweite Hälfte an diese.


Bild 12 Fertiges Bett
Hier ist nun das fertige Bett zu sehen. Es wurde mit Hartöl behandelt, 2x mit Zwischenschliff. Ein Mittelbalken wurde zur Auflage der Rost eingebaut. Mittelbalkenbeschlag und Bettbeschlag stammen von der Fa. Hettich. Der Mittelbalken wird in der Mitte von einem höhenverstellbaren Fuß abgestützt.

Ich hoffe, dass euch meine kleine Präsentation zusagt. Für kritik bin ich immer offen. Zur Herstellung eines solchen Bettes benötige ich ca. 25 Std.
Gruss Herbert S.