Hobelbank erfogreich aufgearbeitet!
Verfasst: Mi 26. Dez 2007, 19:07
Hallo Gemeinde,
wie im Januar verprochen noch "in diesem Jahr" die Fotos vom aufarbeiten meiner Hobelbank.
Die Ulmia im Bildvordergrund ist gebraucht und in akzeptablen Zustand gewesen, aber ich wollte Sie unbedingt aufarbeiten.
Ich hatte dann noch alle Holzwerken nachbestellt und in zwei davon Artikel von Guido zur Aufarbeitung einer Hobelbank gefunden (DANKE! Tolle Artikel!).
Dann gab es kein halten mehr.
Alles lief absolut problemlos und die Ulmia ist wirklich absolut flach!
Zum Abfräsen habe ich meine Oberfräse Festool 1010 verwendet, sowie einen 25mm Nutfräser. Die Oberfräse war zu keinem Zeitpunkt überlastet - alles recht problemlos.
Ich wollte zunächst das Führungssystem mit Multiplexplatten machen, wie von Guido vorgeschlagen. Ich habe dann das Führungsystem mit MDF Platten gemacht und die Führungsschienen aus Aluminium Abrichtscheiten.
Das Führungssystem hat Null nachgegeben. Zu beachten ist das man (wenn man mit Aluschienen arbeitet) die Schienen nicht direkt an die Werkbank machen kann, da sonst der Fräser ja ins Alu fräst. Also mussten Abstandshölzer dazwischen.
Klar das mir das erst aufgefallen ist als ich die Alulatte bereits ausgerichtet hatte. :-) Also nochmal alles weg und nochmal ausrichten.
Zu beachten ist auch das der Fräser noch die Oberfläche problemlos erreichen muß, also die Scheite nicht zu hoch über der Arbeitsplatte positionieren. Durch das relativ dicke MDF war da bei nicht mehr viel Luft. Ich habe ca. 3mm runtergefräst.
Nach dem abfräsen habe ich die Werkbank gekippt und mit der Rauhbank die Seiten gemacht.
Da die Tormek eine sehr sehr scharfe Schneide am Hobeleisen generiert hat hielt sich die Plackerei in Grenzen. Allerdings hatte ich einen nicht unerheblichen ausriss genau an der Kante der Werkbank zur Vorderzange. Zunächst habe ich den Riss ignoriert (was ein Fehler war) nur um später mit dem Daumen ordentlich dran hängen zu bleiben. Nix größeres passiert aber das Holz ist ca. 4 mm tief am Rand ausgebrochen und hat sich als zukünftige bleibe meinen Daumen ausgesucht. REKORD! Mein bislang größter Spreissel :-D
Nachdem ich den Daumen versorgt und alles ordenlich desinfiziert hatte habe ich mir den Schaden mal genauer angesehen. Nix zu machen, es musste ein Stück Holz eingesetzt werden. Also mit dem Stechbeitel sauber ein Rechteck abgestochen und dann mit einem Buchestück verleimt. Am nächsten Tag abgehobelt: Voila: zwar zu sehen, aber sehr zufriedenstellend.
Danach bin ich mit der Rotex über die gefräste Oberfläche drüber um alles zu glätten.
Zum Schluß habe ich eine Leinöl-Mischung ("Arbeitsplatten-Öl", von Hornbach) draufgegeben. Hat ca. 3 Wochen etwas gerochen da im Keller weniger Licht durch die Fenster kommt und das aushärten etwas länger gedauert hat.
Fazit: Top Oberfläche, einfach umzusetzen, kaum Kosten (Alurichtscheite und MDF Reste, Leinöl). ca. 3 Stunden Arbeit. Würde ich jederzeit wieder machen.
Ich kann diese Prozedur nur jedem empfehlen sofern keine Metallteile in der Oberfläche sind.
Eine Frage blieb bislang offen:
Ich habe die Kanten noch nicht gerundet. Welchen Radius würdet Ihr denn empfehlen (Unterschiedlich oder alles gleich?)? Werden ALLE Kanten gerundet oder bleiben zb die Kanten an den Innenseiten der Spannzangen absolut "scharf"?
Anbei die Fotos von der Aufarbeitung, viel Spaß beim ansehen.
Grüße aus dem Schwobaländle,
Frank





