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In Antwort auf #36586]
Servus, Holger!
Willkommen im Forum.
Die TKS-Thematik ist, wie du mithilfe der Suchfunktion herausfinden kannst, überaus komplex. Ob die Festool Precisio mit 70 mm Schnitthöhe die richtige Säge für deine Zwecke ist, kann ich nicht beurteilen. Vorsichtig wage ich zu behaupten, dass sich die erwähnten Projekte vom Besitzer einer guten Handkreissäge mit Führungsschiene auch ohne Tischkreissäge halbwegs gut verwirklichen lassen sollten.
Handkreissäge und Führungsschiene können eine Tischkreissäge natürlich nicht vollständig ersetzen. Aber ich persönlich würde vor dem Hintergrund der anstehenden Arbeiten und der in Betracht gezogenen Geräte eher auf die Tischkreissäge als auf die Handkreissäge verzichten. Es mag durchaus umständlich sein, kleine Teile mit einer geführten Handkreissäge zuzuschneiden. Eine ganze OSB-Platte über den Tisch einer Säge in der Größenordnung der Festool Precisio zu jonglieren, halte ich jedoch für wesentlich mühsamer.
Dessen ungeachtet ist die Festool Precisio meiner Erfahrung nach eine absolut empfehlenswerte Unterflursäge.
Wie du den obigen Zeilen entnehmen kannst, lege ich dir den Kauf einer Handkreissäge mit Führungsschiene ans Herz. Mit der Festool TS 55 EBQ hast du eine hervorragende Säge im Visier, die du meiner Ansicht nach guten Gewissens kaufen kannst.
Solltest du Verwendung für eine üppiger dimensionierte Handkreissäge haben, wäre die TS 75 einen Blick wert.
Meine Wenigkeit ist im Besitz der TS 55 EBQ und hätte gelegentlich gegen 75 mm Schnitttiefe nichts einzuwenden.
Als Besitzer einer Festool PS 300 EQ fällt mir nichts ein, was gegen diese Stichsäge sprechen würde. Allerdings dürfte man für deutlich weniger Geld recht brauchbare Stichsägen (z. B. Makita 4341CT/FCT und 4340CT/FCT, AEG STEP 800 X etc.) bekommen können, die durchaus nicht zu verachten sind. Zweifellos bieten diese Sägen nicht alle Raffinessen, mit denen die Festool aufwarten kann (z. B. individuell anpassbarer Splitterschutz, CP-Führung), dafür sind sie eben erheblich günstiger.
Der Systemgedanke spielt bei den von dir genannten Maschinen für meine Begriffe eine eher untergeordnete Rolle. Im Hinblick auf die Tischkreissäge ist er weitgehend irrelevant (Staubabsaugung und Schraubzwingen evtl. ausgenommen), weshalb ich hierauf in meinen folgenden Ausführungen nicht weiter eingehen werde.
Die praktischen Systainer gibt es nicht ausschließlich bei Festool (die Makita Stichsäge 4341 (F)CTK ist beispielsweise auch im Systainer erhältlich), ferner kann man die "intelligenten Kisten" ggf. nachrüsten.
Eine Führungsschiene für die Stichsäge halte ich für entbehrlich gerade wenn du ohnehin eine Handkreissäge erwerben willst. Kommt man wirklich in die Verlegenheit, mit der Stichsäge einen langen, geraden Schnitt erzielen zu müssen, kann man getrost zu einer ordinären Latte als Führung greifen. Für kurze, gerade Schnitte hat sich bei mir ein T-Winkel "Marke Eigenbau" bewährt.
Darauf zu achten, dass Handkreissäge und Oberfräse auf demselben Führungssystem laufen, ist, wie Heiko angesprochen hat, nicht zwingend notwendig, macht jedoch, wie ich meine, durchaus Sinn.
Von Bedeutung könnte der Systemgedanke noch bei der Staubabsaugung sein. Hiezu möchte ich mich vorerst jedoch nicht äußern, weil du dieses Thema bis dato noch nicht angeschnitten hast.
Die Tatsache, dass die TS 55 EBQ und die PS 300 EQ über PlugIt-Anschluss und Kabel verfügen, sollte meines Erachtens nicht das ausschlaggebende Argument für den Kauf dieser Geräte sein. Versteh mich bitte nicht falsch, beide Werkzeuge sind von exzellenter Güte und es gibt eine Reihe von Gründe, die für den Kauf der jeweiligen Säge sprechen, das PlugIt-Kabel zählt meiner Ansicht nach aber nicht dazu.
Einen schönen Abend wünscht
Christian