Beistelltischchen
Verfasst: Mi 20. Jun 2007, 21:03
Hallo allerseits,
Hier sind ein paar Bilder zum Werdegang eines kleinen Tischchens. Ich hatte den innerfamiliären Auftrag, ein rundes Tischchen mit 60cm Durchmesser und etwa 50cm Höhe zu machen. Vier kleine Hocker kommen später noch dazu. Eine runde Tischplatte ist kein Problem, wenn man eine Bandsäge hat. Man hat.

Eine runde Tischzarge wollte ich nicht machen, was bleibt? eine Gratleiste durch die Mitte der Platte. Eine zweite Leiste wird einfach parallel zur Faserrichtung aufgeleimt.

Das schreit eigentlich nach einem Zentralfuß. Da hat mich irgendwas geritten, denn das wollte ich auch nicht. Stattdessen ist es was komplizierteres geworden.

Da der weitere Werdegang der "Tischbeine" kaum verständlich wäre, hier gleich mal ein Bild des provisorisch zusammengesteckten Fußgestells. Die Beine sind linsenförmige Bretter, diese stecken in den oberen Teilen, die bügeleisenförmig sind. Da der Tisch auf der Platte steht, ist unten auf dem Bild oben, klar? Die bügeleisenförmigen Teile wiederum stecken in der Gratleiste und ihrer nur aufgeleimten Zargenschwester. Bei dieser Konstruktion entstehen vor allen Dingen eine Menge von Winkeln und Maßen, die rein zeichnerisch nicht zu beherrschen sind, aber wozu gibt's Computer?
Die meiste Arbeit steckt in der Herstellung der "Bügeleisen", das ist klar. Zunächst werden rechteckige Stücke auf Maß geschnitten und gehobelt. Dann wird an einer Stirnseite mittig ein 10er Sackloch gebohrt. Anschließend werden die Winkel an den Schmalseiten gesägt. Jetzt kommen die Langlöcher und die Nut dran. Die Winkel an den Schmalseiten der Nut und der Langlöcher sind keine rechten! Mit ad-hoc-Vorrichtungen auf der LL-Bohrmaschine ist das machbar. Das Werkstück wird auf einer Platte, die auf den Bohrtisch gespannt wird, fixiert. Die Winkel, in denen gebohrt wird, werden mit dem Winkelmesser und Bleistift angezeichnet und das Werkstück positioniert. Als Werkzeug wurde ein 6er Pendelschlitzfräser genommen, der macht relativ ordentliche Ränder.



Die Bilder zeigen die fertig gebohrten "Bügeleisen", jedoch vor dem Sägen mit der Bandsäge.
Das nächste Bild zeigt die prov. Vorrichtung, mit der diese Teile, wie auch die vollständig linsenförmigen Beine, auf der Bandsäge gesägt wurden. Die Fixierung mit der Vorrichtung ging lediglich mit ein paar Stecknadeln, die in die Vorrichtung ein Stück eingeschlagen, dann abgezwickt und mit den herausstehenden Teilen in die Werkstücke gepresst wurden. Das geht nur bei der Bandsäge, da hier die Reaktionskräfte sehr gering sind.



Die ganze Vorrichtung ist hier zu sehen, allerdings ist der Nachteil, dass die Kombi mitspielen muss. Das werde ich vor dem nächsten Bandsägenprojekt noch ändern.

Die nächsten Bilder zeigen die Trichterwinkel an den Bügeleisen und Beinen bzw. deren Herstellung mit einfacher Vorrichtung.








Den Rest, falls die Chose zusammenpasst, was noch nicht ganz raus ist, gibt's demnächst.
Walter