Erneut: HKS

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Martin Krenzer
Beiträge: 116
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Erneut: HKS

Beitrag von Martin Krenzer »


Guten Abend,
auch auf die Gefahr hin, dass ich den einen oder anderen langweile, habe ich dennoch erneut eine Frage zur Anschaffung einer Handkreissäge.

Ausgangslage:
Ich bin im Besitz einer kleinen B+D-Handkreissäge mit 700 Watt, geschenkt bekommen, wohl aus den 70er Jahren, vor der ich allmählich Angst habe: Riesen-Lärm, die Haube schließt nicht mehr richtig, die Grundplatte ist verbogen. Kurz und gut: Es muss eine Neue her.

Anwendungsbedarf:
Hauptsächlich Ablängen von Brettern und Besäumen von Bohlen sowie Zuschneiden von Leimholzplatten und bisweilen (selten) OSB- oder Spanplatten. Eine Schnitttiefe von > 60 mm sollte es wegen der Bohlen schon sein.

Wünsche:
Wichtig ist mir eine saubere und rechtwinklige Schnittkante, um den Aufwand für das Fügen so gering wie möglich zu halten. In die engere Wahl kommen:

a)Festool TS 75 (weil ordentliche Schnittiefe, Führungssystem vorhanden und das "Plug It!" finde ich auch nützlich, aber: zu teuer!)
b)Metabo KS 66
c)Bosch GKS 65

Fragen:
Natürlich habe ich die Forumssuche bemüht. Einen einheitlichen Trend konnte ich leider nicht erkennen. Auch bei weiteren Modellen (z. B. Spero) gibt es offensichtlich keine einheitlichen Erfahrungen.
Spricht etwas gegen die Metabo? Ich habe sie in Händen gehalten und sie macht einen sehr soliden Eindruck. Die Bosch habe ich noch nicht live gesehen, sie scheint mir aber von der Leistung und dem Preis in der gleichen Liga zu spielen.

Ich danke für eure Tipps.

Gruß

Martin Krenzer



t.ost
Beiträge: 482
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Erneut: HKS

Beitrag von t.ost »


Hallo Martin

Die Bosch HKS ist eine Pendelhaubensäge und
daher mit der Festool schlecht vergleichbar.

Was m.E. gegen die Bosch spricht,Sie hat
keinen Spaltkeil,ob das nun ein Nachteil ist
weiss ich nicht aber beim auftrennen von Bohlen
würd ich nie auf Einen verzichten.

Ich selbst arbeite seit Jahren mit zwei HKS von Festo
einer 55er und der AP 85E und bin damit zufrieden.

Besonders angetan von den FS(Anlegekante=Schnittkante)
sowie den Sanftanlauf ps: andere Funktionen der Regelelektronik
nutze ich kaum.

Welche HKS auch sehr zu empfehlen sind,die Gerätschaften von Mafell.

Zu den Spero`s schreib ich nichts weiter, die einen sagen hui die anderen pfui.

Zu den Metabomaschinen kommt mit Sicherheit noch was vom Spezialisten,
da fehlt mir die Erfahrung zu den neueren Modellen.
Ich hab bis vor ca 15 Jahren mit einer kleinen Hks mit 45mm Schnittiefe
Typ 4341S Expert sehr gute Erfahrung gemacht.

Gruss Thomas



Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: Erneut: HKS

Beitrag von Robert Hickman »


Hallo Martin,

die Festo spielt in einer anderen Liga als die Metabo und die Bosch GKS Saege. Daher sind sie auch nicht miteinander vergleichbar. Zudem ist die Festo ja als Tauchsaege konzipiert. Sie stellt in diesem Bereich bestimmt das obere Ende der Messlatte dar. Die anderen Saegen leisten ihre Arbeit bestimmt sehr gut. Aber ein Blick in den Zubehoerkatalog ist nicht verkehrt und spart Aerger. Was ist, wenn Du lange Fueherungsschienen brauchst, sind die zu bekommen? Winkelanschlaege fuer die FS oder Splitterschutz? Das alles bietet die Festo. Die anderen Saegen fordern da schon Kompromisse. Mit der Festo bist Du ganz sicher auf der richtigen Seite, auch wenn sie etwas teurer ist.

Gruesse aus Florida

Robert Hickman



Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Erneut: HKS

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #33268]
Servus, Martin!

Ein paar Fragen vorweg:
Wie viel kannst/willst du ausgeben?
Auf welche Ausstattungsmerkmale legst du Wert?
Planst du den Kauf und die Verwendung einer Führungsschiene?

> Spricht etwas gegen die Metabo? Ich habe sie in Händen gehalten und sie macht einen sehr soliden Eindruck.

Lass es mich so formulieren: Meines Erachtens spricht nicht sonderlich viel gegen die Metabo KS 66, aber umso mehr für die Festool TS 75.

Die TS 75 (ich würde die Variante TS 75 EBQ-Plus-FS favorisieren) ist im Vergleich zur Metabo auf den ersten Blick natürlich erheblich teurer. Addiert man zum Preis der KS 66 allerdings die Kosten für eine Metabox (Systainer), eine Führungsschiene und ein besseres Sägeblatt, relativiert sich der anfängliche Preisvorteil der Metabo deutlich. Wenn meine Überschlags-Kalkulation nicht völlig falsch ist, schrumpft die Differenz zwischen der KS 66 inkl. Zubehör und der TS 75 EBQ-Plus-FS auf ca. EUR 120.

Der sozusagen "verbleibende" Mehrpreis der TS 75 EBQ-Plus-FS ist aus meiner Sicht aus folgenden Gründen gerechtfertigt:
Diese Säge ist mit einem Sanftanlauf, einer Drehzahlregulierung, einer Konstant-Elektronik und einer Schnellbremse ausgestattet. Ferner kann man mit der TS 75, die immerhin 9 mm mehr Schnitttiefe als die KS 66 bietet, Eintauchschnitte ausführen. Die Grundplatte der Festool Säge ist aus Magnesium-Druckguss, nicht aus Blech wie bei der Metabo. Dank des Schwenkbereichs von 0-47° kann man mit der TS 75 hinterschneiden. Außerdem wandert die Schnittlinie bei Winkelschnitten nicht, sondern die Schnittkante bleibt bei allen Schnitten im Bereich von 0-47° gleich. Schließlich sei noch erwähnt, dass die TS 75 serienmäßig mit einem Splitterschutz ausgestattet ist, der in Verbindung mit einer Führungsschiene beidseitig ausgesprochen ausrissarme Schnitte ermöglicht.
Diese Vorzüge der TS 75 sprechen in Kombination mit dem umfangreichen Führungssystem meiner Meinung nach klar für die Festool Säge.
Sofern du auf die genannten Annehmlichkeiten, die die TS 75 bietet, verzichten kannst und überdies keine Verwendung für eine Führungsschiene hast, dürftest du mit der KS 66 von Metabo oder Konkurrenzprodukten von Makita und Protool, die ich ggf. in Betracht ziehen würde, gut beraten sein.
Andernfalls, also wenn du sowieso eine Führungsschiene möchtest und die Vorzüge der TS 75 schätzen solltest, führt, wie ich meine, kaum ein Weg an der TS 75 vorbei.

Einen schönen Feiertag wünscht

Christian



Erich Kronlechner (Austria)
Beiträge: 203
Registriert: Mi 1. Aug 2012, 07:58

Re: Erneut: HKS

Beitrag von Erich Kronlechner (Austria) »

[In Antwort auf #33268]
an Martin Krenzer

ich würde den betrag der billigsten säge vom konto abheben
und in eine sparbüchse legen und jeden monat einen fixen betrag dazugeben

wenn genug gespart ist kauf dir eine F E S T O

tipp von einen festo benutzer



Andreas Jesberger

Re: Erneut: HKS

Beitrag von Andreas Jesberger »

[In Antwort auf #33268]
Hallo!
Ich arbeite mit der Metabo KS 66 mit Führungsschiene und habe bei einem Praktikum bei einem Schreiner mit den Festool Maschinen gearbeitet. Ich bin mit der Metabo KS 66 soweit zufrieden, sie liefert gute Ergebnisse. Im direkten Vergleich mit den Festool Maschinen, schneidet sie aber schlechter ab, da gebe ich allen meinen Vorrednern recht. Die Festool Sägen laufen auf einer Erhebung der Führungsschiene, die in eine Nut der Grundplatte paßt. Bei Metabo läuft in der Führungsschiene ein Kunststoffschlitten mit zwei Nocken, die man in zwei passende Löcher in der Grundplatte der Säge fädeln muß. Das ist schon etwas fummelig und nervt manchmal. Außerdem "verstopfen" Sägespänne den Führungskanal des Kunststoffschlittens, der dann deutlich schwerer läuft. Die Metabo Führungsschiene ist um einiges höher als die Festool Schienen, man verliert so Schnitttiefe. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob man bei Gehrungsschnitten die Führungsschiene an den Anriss legen kann. Ich glaube, man schneidet dann in das Führungslineal der Schiene ein. Das kann und muß man dann wohl wechseln glaube ich.
Für die Festool Maschinen spricht einfach auch der Systemgedanke. Ich überlege mir seit längerer Zeit welche TKS ich mir zulege. Bei einer Festool hätte ich die Möglichkeit entweder mit dem MFT oder dem CMS meine HKS zu erweitern. Dies halte ich für einen unglaublich großen Vorteil. Allerdings schocken mich die Festool Preise auch immer!
Viele Grüße
Andreas Jesberger



Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Erneut: HKS

Beitrag von Georg »


Wie Christian schon schrieb: Du mußt das komplette Paket vergleichen und nicht auf der einen Seite die nackte Kreissäge und auf der anderen Seite das Komplettpaket aus Säge, Führungsschiene und Koffer. Bei einigen Fabrikaten kommt dan unter Umständen noch ein Führungsschienenadapter hinzu, der auch noch einmal richtig Geld kostet und dann ist man schnell bei einer Summe, die nur unwesentlich unter dem Preis des Festool-Systems liegt.
Nur mal zum Vergleich: Bei den Führungsschienen verlangt Festool für die 1,4m Schiene 80,68€, Mafell für seine 1,6m Schiene 90,80€, Bosch für die 1,4m Schiene 74,68€ und Metabo für die 1,5m Schiene 111,30€ !!. Bei anderem Zubehör sieht es ähnlich aus.
Also meine Empfehlung wäre da, erst mal zusammenrechnen, was ich alles brauche (oder gern hätte) und dann entscheiden, welches System den besten Gegenwert bietet. Und das ist dann häufig nicht das, bei welchem die Maschine am billigsten ist.
Ich benutze übrigens die ATF55 von Festo (Vorgänger der TS55) und bin mit der Maschine völlig zufrieden. Insbesondere auf die Tauchfunktion würde ich nur ungern verzichten wollen.


Jürgen zur Horst

Re: Erneut: HKS

Beitrag von Jürgen zur Horst »

[In Antwort auf #33268]
Hallo Martin,

Der Systemgedanke ist auch wichtig. Vielleicht fehlt Dir auch noch eine gescheite Oberfräse. Dann solltest Du auch einen Blick auf die Oberfräsen von Festo und Metabo schauen und bei Deiner Entscheidung mit berücksichtigen. Zwei verschiedene Führungssysteme sind nicht sinnvoll. Da Du die Festo selber mit in zur Auswahl gestellt hast, würde ich Dir zu der Maschine raten. Wenn Du vorher B&D benutzt hast wirst Du Dich nach den ersten Schnitten fragen wie Du vorher arbeiten konntest. Zur Metabo werden noch andere schreiben, damit machst Du sicher auch nichts falsch. Normalerweise kommen schneller Statements zur tannengrünen Marke. Die Metabofraktion feiert wohl noch den 1. Mai. Von der Bosch würde ich abraten.

Im Forum taucht immer wieder Satz auf, dass die Festo nur einmal an der Kasse weh tut, danach nicht wieder. Ich gestehe, dass ich auch zu denen gehöre, die sich immer erst winden. Mittlerweile treffe ich die Entscheidungen für Festo schneller. Bei Stichsäge, Oberfräse, Schleifern und HKS ist die Marke meine erste Wahl. Den MFT und die Systemtische für die Handwerkzeuge finde ich nicht so toll.

Ich bin auf Deine Entscheidung gespannt.


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Erneut: HKS

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #33268]
Hallo Martin,

natürlich spricht nichts gegen Metabo!

Das die Führungsschiene ausgerechnet bei Metabo am teuersten ist, ist ärgerlich, bei makita soll sie aber noch teurer sein.
Die Handkreissägen des Nürtinger Herstellers halte ich für besonders robust, meine kleine 1155er aus 1991 hatte nicht den geringsten Defekt bisher, lediglich einige verschlissene Sägeblätter.
Wenn Du in die mittlere Schnitthöhen-Kategorie einsteigen willst würde ich die KSE 68 Plus der KS 66 vorziehen.
Einen unschlagbaren Vorteil bekommst Du bei Metabo, Preisnachlässe, besonders wenn Du noch Schiene und weiteres Zubehör mit bestellst.
Erfahrungsgemäß gibt es auf den Hausmessen sehr gute Preise.

Gruß Dietrich



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Erneut: HKS

Beitrag von Gerhard »


Hallo Martin,

wenn´s denn ein bißchen mehr sein darf würde ich mir die 85´er Metabo mal anschauen. Die paßt auch auf die Mafell Schiene, kann Tauchschnitte und evtl. sind da im Moment gute Preise zu haben, weil der Hersteller (Mafell, Metabo kauft hier zu) seit ein paar Wochen einen stärkeren Motor verbaut.

Nur so ein Gedanke. Wäre im Moment meine erste Wahl bei einer großen HKS.

Viele Grüße,
Gerhard



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