Abschied von meiner Tischkreissäge *MIT BILD*

[Hauke Schmidt]

Hallo liebe Forumsteilnehmer,

nachdem meine Werkstatt sauber ist und ich mir eine neue (gebrauchte) Tischkreissäge kaufen werde, stelle ich mein gutes Stück hier mal zur Ansicht aus. Als Erinnerung sozusagen, denn sie hat mir gute Dienste geleistet und war trotz allem sehr präzise. Nur der Schlitten ist mir zu klein geworden. Ausserdem hat sie 315ner Blätter und meine Fummelsäge hat 250ger Blätter und davon habe ich genug im Schrank liegen. Ich werde darauf achten, das ich meine andere Säge (wenn ich sie den gefunden habe) auch nur 250ger Blätter nimmt.

Gruss
Hauke

[MaxS]

Hauke,

wenn du dir eine Kreissäge kaufst, solltest du darauf achten, dass sie unbedingt größere Blätter als 250mm aufnimmt. Ich bekomme in meine Maka bis 350mm rein, arbeite aber viel mit 315mm. 250er Blätter habe ich nur zum Schneiden von ALU und Kunststoffen. Denn je kleiner das Blatt ist, desto kleiner ist bei gleicher Drehzahl auch die Umfangsgeschwindigkeit. Und die entscheidet maßgebend mit über die mögliche Vorschubgeschwindigkeit sowie über die Schnittqualität. Deshalb schau dich eher nach einer Maschine mit ordentlichem Blattdurchmesser um, 250mm sind vielleicht zum Plattenschneiden machbar, für Massivholz ist das meiner Meinung nach Spielzeug. Im Professionellen Bereich hat man zum Besäumen und Auftrennen von Vollholz meist 350er und 400er Blätter, bei Umfangsgeschwindigkeiten, die zwischen 80m/s und 100m/s liegen.

Grüße,
Max

[Hauke Schmidt]

Hallo Max,

danke für den Tip. Mir geht es aber überwiegend um Platten schneiden. Und dafür brauche ich eine gute Säge. Zum besäumen habe ich noch meine Kombimaschine von Lurem. Die hat zwar auch nur ein 250 ger Blatt aber das langt weil die genug durchzug hat.

[Gerhard]

Hallo Maximilian,

dein Einwand betrifft doch eigentlich nur direkt angetriebene Sägen. Bei meiner Säge dreht sich die Sägewelle deutlich schneller als der Motor. Damit paßt es dann auch wieder mit der Schnittgeschwindigkeit.

Außerdem schaffst Du mit einer halbwegs vernünftig konstruierten riemengetriebenen Säge mit 250´er Blatt die gleiche Schnitttiefe wie mit einem 315´er.

Viele Grüße,
Gerhard

[MaxS]

Guten Abend,

mehr als 87mm Tiefe bei einem 250er Blatt habe ich bisher nicht gefunden. Bei 315er sind es meist deutlich über 10cm, also betrifft mein Einwand auch riemgetriebene Maschinen. Sicher, für viele Sachen reichen 8,5cm aus. Aber in dem Moment, in dem du entweder Gehrungsschnitte in stärkerem Material machen willst, verzogene dicke Bohlen auftrennen oder etwas stärkere Materialien ablängen. Bei diesen Anwendungsfällen spiel jeder halbe Zentimeter Schnitthöhe eine Rolle.

Was die Schnittgeschwindigkeit betrifft: Bei einem mir gut bekannten Schreiner laufen die 350er Blätter mit 5000U/min, was rund 92m/s bedeutet. So schnell gehts bei mir zwar leider nicht, aber als Vergleich ist das doch recht gut. Aber vom Prinzip her hast du recht, bei riemengetrieben Sägen mit ordentlicher Übersetzung kann das Problem der Schnittgeschwindigkeit ausgeglichen werden.

Herzliche Grüße,
Max

[Gerhard]

Hallo Maximilian,

meine Maschine bringt die gleiche Schnittgeschwindigkeit wie eine direktangetriebene 315´er. Habe das gerade mal nachgerechnet. Es ist ziemlich exakt gleich. Statt 2800 Umdrehungen pro Minute macht sie 3800.
Angegeben sind 82mm Tiefe.

Aber da dann wohl wirklich bald die Grenze für 250´er Blätter erreicht.

Viele Grüße,
Gerhard

[Heiko Rech]

Hallo,

unsere Ulmia 1610 in Betrieb hat Riemenntrieb und 250er Blätter. Schnitthöhe bei 90° ist etwa 85mm. Für Plattenwerkstoffe völlig ausreichend.

Wenn ausreichend Platz vorhanden ist und die Preise von den Maschinen mit möglichen Blattgrößen >250mm das eigene Limit nicht überschreiten, würde ich diese nehmen.

Wichtg ist nur, dass sich der Spaltkeil soweit einstellen läßt, das auch die 250er Blätter drauf passen, wenn man wie Hauke schon einige Sägeblätter hat, oder vielleicht schon eine Kappsäge mit 250er Blättern.

Die Schnittgeschwindigkeit sollte bei den unterschiedlichen Materialien wie folgt aussehen:

Weichholz: 60-100 m/s
Hartholz: 60-90 m/s
Furniere: 70-100 m/s
Sperrholz: 50-90 m/s
Thermoplaste: 30-70 m/s
Duroplaste: 15-50 m/s
Hartpapier (Pertinax): 40-60 m/s

(Quelle:Tabellenbuch Holztechnik, Europa Verlag, ein kleiner Auszug aus einer längeren Tabelle)

Für die allgemeine Holzbearbeitung wäre also ein Wert >60m/s sinnvoll.

Noch als Hilfestellung die Formel und Erklärungen zur Berechnung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schnittgeschwindigkeit

Gruß

Heiko