Immer wieder Bandsäge

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Andreas Roessler (A)
Beiträge: 38
Registriert: Sa 21. Dez 2013, 21:05

Immer wieder Bandsäge

Beitrag von Andreas Roessler (A) »


Hallo an alle!

Das Thema Bandsäge ist ja in den letzten Wochen ganz eifrig diskutiert worden und ich habe es mit grosser Begeisteung gelesen, zumal ich meine kleine 3-Rollenbandsäge von Emco (jetzt Metabo) gegen eine massive Italienerin (Meber 600er Rollen, Lebendgewicht >320kg) getauscht habe. Leider sind keine APA-Führungen sondern lediglich die GL456 montiert, aber das sollte vorerst nicht das Problem sein. Oder doch?
Ich weiss, das die Rückenrolle etwa einen knappen Millimeter hinter dem Blattrücken liegen sollte, dennoch kommt es beim Auftrennen von grossen Werkstücken dazu, dass sich zwischen Rückenrolle & Bandsägeblatt Funken bilden. Kennt jemand dieses Phänomen bzw. was ist die Ursache dafür? Es passiert auch dann, wenn ich mit weniger Vorschub arbeite.
Ich habe auch die unterschiedlichen Auffassungen über die Positionierung des Blattes auf der Rolle gelesen und habe das Blatt lt. Empfehlung des Herstellers bzw. Importeurs so aufgezogen, dass die Zähne frei liegen & damit nur der Blattkörper am Gummi aufgliegt. Dies steht ja im Widerspruch zu Empfehlungen, die hier aus dem fruchtbaren Forum bzw. von Hema gekommen sind. Könnte diese Blattpositionierung Ursache für den Funkenflug sein??
Wer hat eine Idee dazu, bzw. könnte mir mit Tips weiterhelfen
Danke im Voraus
Andy



Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Immer wieder Bandsäge

Beitrag von Till »

[In Antwort auf #21279]
Die Funken, solange es nur gelegentlich mal einer ist und insbesondere nach auflegen eines neuen Bandes, sind ganz normal. Ich würde mir da nicht zuviel Gedanken machen. Das Blatt soll auf dem oberen Belag mittig laufen und die Rückenrolle wenn es unbelastet läuft ein klein wenig Abstand zum Bandrücken haben. Dabei muss an den Seitenrollen der Abstand zum Zahngrund mindestens so groß sein wie der des Bandrückens zur Rückenrolle, damit mit Vorschub nicht die Zähne zwischen die Seitenrollen geraten können. Die Seitenrollen sind so eingestellt das unbelastet das Band die Seitenrollen eben gerade nicht drehen lässt/berührt.



Heinz Roesch
Beiträge: 1268
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Immer wieder Bandsäge

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo Andy,

willkommen im Club!

Zunächst zur Blattposition: Wenn Deine Räder
einen balligen, in der Mitte des Rades überhöhten
Belag haben muss das Band mittig laufen. Ich habe
das schon vor einiger Zeit aufwendig recherchiert. Als
ich bei meiner Hema dann Die Tür geöffnet habe, klebt
da ein Schild auf dem genau dieses in knapper Form
zu lesen steht :-)

Wenn die Funken gemeinsam mit einem metallischen Klick
auftreten, der mit Bandlauffrequenz zu hören ist: Schlechte
Schweißung des Bandes.

Du kannst versuchen das mit einer feinen Feile bei stehendem
Band zu korrigieren, indem du die Schweißstelle suchst und dann
den Bandrücken exakt nachfeilst. Die Seiten mit Schleifpapier
o. ä. nacharbeiten. Wenn das nicht hilft: Band reklamieren.

Generell ist es ein guter Gedanke bei laufender Maschine den
Bandrücken mit feiner Feile oder Wetzstein leicht rund zu arbeiten.
Deine Führungsrollen danken es dir und das Band wir kurvengängiger.

Viel Spaß mit Deiner Dicken wünscht Dir

Heinz



MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Immer wieder Bandsäge

Beitrag von MaxS »


Hallo Andreas,

Ich kenne die Führungen leider nur zu gut. Heinzs Tipps werde ich auch mal ausprobieren. Was ganz wichtig ist, ist eine gute Schränkung des Blattes und eine hohe Schärfe. Ansonsten musst du zu stark schieben und der Druck an der Führungsrolle wird zu groß. Nicht unerheblich ist übrigens auch die übereinstimmung der oberen und unteren Führung. Beide müssen gleich eingestellt sein. Vorraussetzung für jeden gutene bandlaufi ist aber eine exakte Justierung des Bandes. Es muss ohne Führungsunterstützung ruhig und ohne seitlichen Verlauf laufen. Ansonsten solltest du dich meiner MEinung nach auch nach APa umschauen. Ich warte momentan auf die richtige Gelegenheit. Denn pro Führung sind eben rund 150 Euro fällig.

Grüße,

Max


Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Immer wieder Bandsäge

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Andreas,

dreht sich die rückwärtige Rolle leicht? Wenn nicht das von Heinz beschriebene Phänomen das Problem ist, könnte ich mir auch vorstellen, dass das Kugellager fest ist. Dann brauchst du nur ein neues Kugellager (vermutlich ein Normteil, das jeder Werkzeughändler besorgen kann).

Viele Grüße

Uli


MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Immer wieder Bandsäge

Beitrag von MaxS »


Hallo Ulrich,

diese Führungen haben - zumindest in meiner Ausführung - keine Kugellager.

Max


Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Immer wieder Bandsäge

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Max,

deine Angabe verwundert mich jetzt etwas: Die seitlichen Führungen kenne ich ja in verschiedenen Ausführungen - mit Rollen, Kunststoffstiften oder Metallstiften. Aber die rückwärtige Führung habe ich bislang nur Rückenrolle als gesehen. Und so einen Rückenrolle ist normalerweise ja nichts anderes als ein einfaches Kugellager. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren? Wie ist denn bei deiner Säge das Band auf seiner Rückseite abgestützt?

Viele Grüße

Uli



MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Immer wieder Bandsäge

Beitrag von MaxS »


Hallo Ulrich,

Auch bei mir wird das Band mit einer Rückenrolle gestützt. Diese ist aber nur mit einem Gleitlager versehen und läuft daher nicht so gut. Außerdem hat sie den gleich geringen Durchmesser wie die Seitenführungsrollen. Wenn du dir mal eine APA anschaust, so wirst du festsetllen, dass die Rückerolle erheblich größer ist als die seitlichen Rollen.

Grüße,

Max



Andreas Roessler (A)
Beiträge: 38
Registriert: Sa 21. Dez 2013, 21:05

Danke an alle

Beitrag von Andreas Roessler (A) »

[In Antwort auf #21292]
Leider bin ich nicht früher dazugekommen, mich bei Euch allen für die Tips zu bedanken, aber ich hoffe, Ihr akzeptiert es jetzt auch noch. Die hinteren Führungsrollen waren in der Tat sehr schwergängig, weswegen ich sie ausgebaut und gereinigt habe. Nun sind sie wieder leichtgängig und der Funkenflug ist tatsächlich wesentlich geringer. Die Problematik mit der Auflegeposition des Sägeblattes ist ja keine neue und ich habe verschiedene Positionen ausprobiert. Am Ergebnis (Funkenflug) hat sich aber nichts verändert. Ich muss dazusagen, dass das Problem eigentlich nur beim Auftrennen von nassem Holz auftritt und ich dabei (auch bei neuem scharfen und gut geschränktem Blatt) doch ziemlich drücken muss, wodurch der Bandrücken an die hintere Rolle andrückt.
Da dei Positionierung des Blattes bei meiner Maschine keine positiven Unterschiede bringt, werde ich den Empfehlungen des Herstellers folgen und das Band mit den Zähnen wieder vorstehen lassen.
Meine Führungen sind wirklich nicht das Gelbe vom Ei, denn ich bemerke immer wieder, dass sich die seitlichen Führungen bei Belastungen öffnen. Ist das bei den APA-Führungen auch bekannt?

Grüsse Andy



Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Danke an alle

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Andreas,

deine Beschreibung spricht in meinen Augen dafür, dass tatsächlich die Rollen dein Problem sind. Zum einen wage ich zu bezweifeln, dass du Rollen, die einmal fest sind, wirklich so gut reinigen und dann wieder neu schmieren kannst, dass sie ihre ursprüngliche Beweglichkeit wieder erreichen. Und wenn ja, dann werden sie sich sehr schnell wieder zusetzen. Außerdem schau dir noch einmal die Oberfläche der Rollen an: Wenn sie schon fest waren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie nicht mehr glatt sind, sondern dass das Sägeblatt schon Rillen hineingeschliffen hat, an denen die Rolle jetzt hängt, sprich gerade bei Druck auf das Sägeblatt nicht mehr frei und gleichmäßig drehen kann. Auch das könnte Ursache für den und Folge des Funkenflugs sein. Meine Empfehlung: Bau die Rollen aus, geh damit zu einem gut sortierten Maschinenhändler und lass dir dafür (Norm-)Kugellager als Ersatz geben und zwar gleich abgedichtete - die sind wesentlich resistenter gegen neuerliche Verschmutzung. Das kostet dich auch nur ein paar Euro (bei meiner kleinen BS 10 Euro für zwei Lager), aber danach müssten die Lager wieder leise und gleichmäßig statt wie jetzt (vermutlich) ruckelig (statt vorher gar nicht) schnurren.

Sehr merkwürdig hört sich das "Öffnen" der seitlichen Führungen an. Da darf sich beim besten Willen nichts öffnen! Selbst meinen einfachen Seitenführungen mit nachstellbaren Führungsstiften statt Rollen bewegt sich da nichts... Kannst du vielleicht mal ein Foto von deinen Führungen einstellen?

Viele Grüße

Uli



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