Ausführung der englischen (feinen) Zinkung

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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petertenor
Beiträge: 20
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:45

Ausführung der englischen (feinen) Zinkung

Beitrag von petertenor »

Hallo zusammen!

Ich möchte hier keine Diskussion beginnen, ob mit englischer Zinkung nun die ganz schmalen Zinken oder die breiteren Zinken gemeint sind. (Wenn man britische Möbel betrachtet, können damit eigentlich nur die zierlichen Zinken gemeint sein; dies nur am Rande.)

Mein Beitrag ist eine Frage:
Wenn ich nun sehr feine Zinken haben möchte, stellt sich mir die Frage, wie ich zwischen den Schwalben mit einem Stecheisen die Zinken herausarbeiten kann?

Ich habe verschiedene Eisen, von Japanischen bis zu Eisen mir der Fase bis zur Spiegelseite. Aber selbst mit diesen gelange ich nicht zwischen die Schwalben - jedenfalls nicht in der Nähe des Hirnholzes.

Kann es sein, dass beim Herausarbeiten gar kein Stecheisen verwendet wird, da man sehr präzise mit der Feinsäge sägen muss? Ein Stecheisen wäre also nur am Grund vonnöten, um nach dem Sägen die gesägten Zinken abzustechen?

Danke für Eure Antworten.
Und viel Spaß beim Holzwerken!
Andreas Winkler
Beiträge: 1144
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Ausführung der englischen (feinen) Zinkung

Beitrag von Andreas Winkler »

Hallo petertenor,

die Amerikaner (also einige) nutzen zum Ausarbeiten der Zwischenräume der Schwalben eine Art Laubsäge.
Die Säge hat einen Namen, mir fällt er gerade nicht ein. Sicher weiß den korrekten Namen der Säge hier jemand.
Habe versucht, sie auf der feinewerkzeuge.de-Seite zu finden, finde aber auf die Schnelle nur Laubsägen.

Ob das in England auch so gehandhabt wird, weiß ich nicht.
Ebenfalls weiß ich nicht, ob man damit auch die Zinken ausarbeitet bzw. ausarbeiten kann - stelle mir das aufgrund der "Schräge" der Zinkenzwischenräume (also sozusagen Abwesenheit des rechten Winkels zur Werkstückfläche) schwierig vor.

Wahrscheinlich ist das aber nur Übungs- und Gewohnheitsache.

In Mitteleuropa hat man "früher" teilweise eine Gestellsäge mit abgewinkeltem Sägeblatt zum Einsparen des Stemmens verwendet.
Es ist ein schmales Sägeblatt gewesen, ähnlich einem Schweifsägeblatt.
Man konnte damit (also mit einer Säge und ohne Umspannen des Werkstücks, sozusagen in einem Arbeitsgang) die Schnitte längs und quer zu Faser machen.
Allerdings hat es auf der Rückseite wohl leicht Ausrisse gegeben, also besser für Werkstücke mit nur einer Sichtseite geeignet.
Einsatzzecks war z.B. Türfutter/-zargen zusammenzinken. Die Rückseite des Futter sieht man ja hinterher nicht mehr.

Hier mal ein Link zu einem von Wolfgang Jordans Katalogen, wo so ein Sägeblatt abgebildet ist.

https://kataloge.holzwerken.de/index.ht ... d=1&pid=18

Es ist ein besondereres Sägeblatt, natürlich reicht es nicht, ein Schweifsägeblatt um 90° zu biegen.

Habe nie mit so einer Säge gearbeitet, vielleicht kann jemand dazu was sagen.

Gruß, Andreas
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