Hocker Variationen *MIT BILD*

[MarkusB]

Hallo zusammen,

ich habe mittlerweile 2 weitere Hocker gebaut.

Hocker 1:
Durchmesser 38 cm, Höhe 64 cm
Material: Eiche 21 mm, uralt, im Splint war schon der Wurm, waren gedacht als Zaunbretter glaube ich.
Hergestellt 2020
Genutzt wird er als Beistelltischen für unsere Bank, die vor dem Haus steht.
Könnte man aber auch als Blumentopfhocker verwenden.
Die Beine sind etwas spiddelig und ich musste eins auch schon neu verleimen und verkeilen.
Der Hocker steht aber immer draußen und fällt gerne bei stärkerem Wind um (nur 3 Beine) und der Umgang mit ihm ist insgesamt recht grob :-)
Es war ein Spaßprojekt oder Zielvorgabe.
Die Optik überzeugt mich aber. Meistens muss ich etwas erst bauen, bevor ich weiß ob es gut aussieht.
Ich weiß jetzt aber auch, wie ich einen 18 mm Zapfen in einem 20 mm Holzplatte bei einer Beinlänge von 62 cm bewerten muss.




Hocker 2
BxLxH 26x54x52
Material: Kiefernbohle 54 mm
Den Hocker habe ich gebaut, weil ich eine Sitzgelegenheit für unsere Feuerstelle haben wollte, die nicht zu schwer ist, auf der ich sitzen und meinen Teller abstellen kann und die vor allem MEINE Sitzgelegenheit ist. (Wer Kinder hat, der versteht mich)
Beim Bohren eines der Beine mit der Bohrwinde bin ich wohl irgendwie aus dem Winkel geraten. Ein Bein (vorne rechts) steht deutlich mehr ab als die anderen. Macht aber nix.
Das Holz ließ sich super bearbeiten. Es war ein Herzbrett, also stehende Jahresringe. Teilweise war das Holz in sich voll mit Harz (Bild 2 unten links), also keine Harzblase sondern das Holz selber schien mit Harz getränkt zu sein. Sehr interessant.
Der Hocker wurde zu 100% stromlos hergestellt, auch die Längsschnitte.
Hergestellt März 2021






Viele Grüße

Markus

[Bernd Grunwald]

Hallo Markus,

das kann sich sehen lassen! Alles komplett ohne Strom hergestellt - das ist in der Tat eine ordentliche, handwerkliche Leistung. Noch dazu optisch ansprechend, trotz des einen etwas schief geratenen Beines.

Die Verleimung der beiden Kiefernhälften ist dir meiner Meinung nach besonders gut gelungen. Es ist nämlich nicht einfach, zwei relativ breite Bretter nur mit Handwerkzeugen so zu fügen, dass dabei eine komplett fugenlose Leimverbindung herauskommt. Sieht gut aus. Die eng stehenden Jahresringe der Kiefer (der Baum scheint wohl irgendwo im Gebirge groß geworden zu sein?) bilden zudem eine gefällige Symmetrie.

Die Optik überzeugt mich auch. Weiter so.

Gruß
Bernd

[Friedrich Kollenrott]

Hallo Markus,

der Vierbeiner gefällt mir gut. Was kümmert das schiefe Bein. Ich wüsste überhaupt nicht, wie ich die schrägen Löcher mit einer Bohrwinde machen sollte... Und mit dem kannst Du auch Deinen Platz gegen die Brut verteidigen.

Was mich besonders interessiert: Ich würde vermuten, dass ein Hocker mit parallelen und dazu noch so dünnen Beinen wie das erste Beispiel sich unangenehm wabbelig (in horizontaler Richtung) anfühlt, wenn man drauf sitzt.. Ist das so?

Grüße, Friedrich

[MarkusB]

Hallo Bernd,

Danke für deine netten Worte.

Viele Grüße

Markus

[MarkusB]

Hallo Friedrich,

auch dir Danke für die netten Worte.

Mit der Bohrwinde mache ich ein schräges Loch, indem ich mir eine frei- oder selbststehende Schmiege zur Orientierung direkt vor das Bohrloch stellen.
Zudem bohre ich bei dem Durchmesser (30 mm) mit 3 mm vor.
Ob das wirklich ein Führung gibt, wage ich zu bezweifeln, aber es mindert die Gefahr des Spalten (das Gewinde vorne am Bohrer wird sehr schnell recht breit).
Ich habe die Vorgehensweise vom Tischlermeister Jakob abgeschaut.

Auf den dreibeinigen Hocker habe ich mich noch nicht gesetzt.
Wenn man es ganz vorsichtig macht, glaube ich aber, dass er hält.
Aber du hast natürlich Recht, dafür ist er zu instabil.
Die Beine sind so flexibel, dass man den Teller leicht verdrehen kann, ohne dass die Füße ihr Position verändern.
Er dient aber ja auch wie gesagt als Beistelltischen für unsere Draußenbank und steht wegen der Dreibeinigkeit immer wackelfrei.

Viele Grüße

Markus