Hinterzange an Ulmia-Hobelbank nachjustieren *MIT BILD*
Verfasst: Mi 16. Okt 2019, 17:26
Hallo liebe Holzwerker,
ich habe die Vorstellung, dass an einer Hobelbank die beiden Spindeln der Vorder- und Hinterzange völlig sanft mit dem kleinen Finger drehen lassen. Leider ist das im Moment bei mir vor allem an der Hinterzange ganz und gar nicht so.
Ich habe seit einiger Zeit das Problem, dass sich die Hinterzange meiner Ulmia Hobelbank nur sehr schwer bewegen lässt. Vor allem beim Öffnen macht sie auch ein hässliches schabendes Geräusch. Ich hatte bislang keine Muße, mich darum zu kümmern. Außerdem hatte ich etwas schiss, dass ich das Teil nach dem auseinandernehmen nicht mehr zusammenkriege. Zudem war ich auch davon ausgegangen, dass das Schleifgeräusch ein "äußerliches" Problem ist an der Stelle, wo die Spindel in der Hinterzange verschwindet. Also dass es da schleift, wo ich kurbele. Dort habe ich immer mal wieder geschmiert und es ging auch besser.
Nun half das auch gar nicht mehr und ich habe mich überwunden und die Hinterzange auseinandergebaut.
Zunächst eine Theorie (die nur bedingt zur Problemlösung beiträgt, das ist mir bewusst): Die Bank steht nun seit ca. einem halben Jahr in meiner Garage. Sie stammt aus einer Tischlerei hier um die Ecke. Nachdem ich sie übernommen hatte, habe ich sie von oben bis unten geschliffen und geölt. Kann es sein, dass der Standortwechsel und das Ölen, das ich nur an der Ober-/Außenseite vorgenommen habe, dazu geführt haben, dass sich das Holz ausgedehnt/"verzogen" hat und nun nicht mehr zu 100% passt? Das nur am Rande...
Zurück zum Problem. Es ergibt sich folgendes Bild. An den Führungsschienen, auf denen die Hinterzange angebracht ist, lassen sich starke Abnutzungserscheinungen erkennen. Bei herausgedrehter Spindel lässt sich die Hinterzange per Hand außerdem kaum verschieben. Ich habe nun bereits einmal die Bereiche am Holz oberhalb und unterhalb der Führungsschiene etwas abgeschliffen (dort wo es auf den Fotos etwas mit Farbe bekleckst ist) und alle Metallteile mit Teflonspray geschmiert (nach einem Tipp von Heiko Rech, den Link finde ich leider nicht mehr). Trotzdem bewegt sich nichts besser. Es fällt auch auf, dass die Zange in horizontaler Richtung sehr "spack" an der Hobelbank anliegt, was ja grundsätzlich schön ist, da man an der Stelle auf der Oberseite eine plane und durchgehende Fläche hat.
Nun wäre erstmal die Frage (weil am naheliegendsten), ob es Sinn macht, die Holzteile noch etwas zu schleifen, um hier Reibungspunkte zu reduzieren. Ich möchte allerdings später möglichst keinen Spalt zwischen Bank und Zange haben.
Oder könnte man ggfs. die Führungsschiene an Bank oder Zange abmontieren und dort ein paar zehntel Millimeter hinterlegen, dass man dort etwas mehr Luft bekommt?
Gegen diesen Lösungsansatz spricht allerdings, dass sich zum einen die Schrauben sehr schwer bis gar nicht lösen lassen und die Schleifspuren an den Auflageflächen (also oben und unten) und nicht den Seitenflächen der Führung befinden.
Habt ihr sonst eine Idee, wie dich die Hinterzange sonst nachjustiert bekomme? Hat das überhaupt einen Zweck bei der starken Beschädigung der Laufflächen? Sollte man doch eher die Laufflächen austauschen?
Ist das eigentlich üblich, dass man von Zeit zu Zeit die Hinterzange nachstellen muss?
Für einige Lösungsanregungen wäre ich sehr dankbar!
Besten Gruß
Thomas
Hier die Bilder:
Dies ist die Seite der Hobelbank. Der herausstehende "Nubbel" dient der Aufnahme der Spindel, um die Hinterzange zu bewegen.

Dies ist die Seite der Hinterzange. Der Blick ist quasi von unten auf die Führungsschiene. Rechts ist der äußere Rand der Zange. Die Verfärbungen stammen vermutlich von Schmierstoffen, die auf die Spindel gegeben wurden.
