Hallo an Alle
Ich möchte mal einige Bilder zeigen die entstanden sind, als ich einen Stanley Nr.5 aufgearbeitet habe, den ich vor kurzem recht preiswert erworben habe.
Der Hobel wurde per Internet in meiner Nähe angeboten, zusammen mit einigen Holzhobeln. Das Bild in der Anzeige war sehr schlecht, sodass ich nur erkennen konnte, dass es sich um eine Nr.5 handelt.
Ich konnte mich mit dem Verkäufer unbesehen auf 10 Euro einigen, deswegen beschloß ich den Hobel zu kaufen, obwohl ich schon einen Namenlosen Nr. 5 habe.
Beim Kauf konnte ich sehen, dass es ein Stanley ist. Hier die Bilder direkt nach dem Kauf.


Wie man sieht, nicht gerade ein guter Zustand.
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Hier die Sohle. Da konnte man schon ahnen, hier wartet einige Arbeit auf mich.

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Nachdem der Staub grob weggepinselt wurde, konne es an die Zerlegung gehen. Hierbei habe ich den Hinweis auf den Herkunftsort entdeckt.


Acha! Es ist also ein Mexikaner. Die Position des Y-Jochs ließ mich Schlimmes über die Behandlung durch den Vorbesitzer ahnen.

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Nach der groben Reinigung der Einzelteile bot sich folgendes Bild.

Nichts Besonderes, viele von Euch werden es sicherlich auch so kennen. Die zwei Teile des Y-Jochs waren nicht mehr gut vernietet und schlackerten richtig rum. Da habe ich etwas mit dem Hammer bei der Hohlniete nachgeholfen. Für´s Erste reicht es, später kann ich prüfen, ob ein Ersatzjoch für einen JUUMA passen wird.
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Das Eisen sah sehr schlimm aus, da habe ich schon erwartet, dass es nicht zu gebrauchen sein wird. Das zweite Bild entstand, nachdem ich das Eisen auch gereinigt habe und versuchte die Spiegelseite zu schleifen. Schnell habe ich festgestellt, dass es keinen besonderen Sinn hat und entschied mich, probeweise, eine sehr ausgeprägte Gegenfase anzuschleifen um überhaupt eine gerade Schneide zu bekommen. Man kann erkennen, wie tief die Rostlöcher sind.


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Nun ging ich daran, die Sohle zu schleifen. Das folgende Bild entstand nach den ersten 5min auf Schleifpapier.

Das aufgelegte Stahllineal zeigte wie schlimm es wirklich war. Hier entschied ich mich, wie schon mal an einem anderen Hobel ausprobiert, die Sohle zu feilen, anstatt zu schleifen. Da ich schon früher einige große Feilen angeschafft habe, konnte ich optimistisch an die Aufgabe heran gehen.
Hier ein Bild nach der Feilarbeit und kurzem Anschleifen auf Schleifpapier.

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Leider kam ich viel zu spät auf die Idee, das Folgende Bild zu machen. Das ist nur ein Teil der Späne, welche ich beim Feilen produziert habe. Diese Menge an Material möchte wohl keiner durch schleifen abtragen.

Ich hatte dann noch etwas geschiffen, um die groben Spuren weg zu bekommen, im hinteren Bereich fällt die Fläche immer noch ab. Wenn mir der Hobel gefällt, dann müßte ich da noch mal ran. Zum Glück konnte ich vor einigen Tagen eine sehr schöne, große Feile am Flohmarkt kaufen (die habe ich hier im Forum auch gezeigt), die wird dabei sehr helfen.
Nachdem alles wieder zusammengesetzt war wolte ich prüfen, ob der Hobel funktioniert.Ich werde eventuell noch einige Reinigungsarbeiten vornehmen und vielleicht die Griffe abschleifen. Den Hinteren Griff mache ich lieber neu, da mir die originale Form nicht liegt. Das habe ich schon bei zwei anderen Hobeln hinter mir.
Nun, er funktioniert. Auch mit diesem fies angeschliffenen Eisen konnte ich Späne machen.

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Eine Schönheit ist er nicht, muß er auch nicht sein, schließlich will ich damit arbeiten und nicht in die Vitrine stellen.
Zur richtigen Gebrauchsfähigkeit fehlt noch ein Eisen, eventuell ein Y-Joch und leichte Korrektur der Maulkante.
Das Feilen war schon einiges an Arbeit. Richtige Schönheit kann es nie werden, die Chromabplatzer an der Klappe und der Einstellmutter sind eben nicht zu beheben. Würde ich es noch mal machen? Schwer zu sagen, nun habe ich ihn ja. Würde mir ein Nr. 4,5 in gleichem Zustand ins Auge fallen, zu ähnlichem Preis, würde ich es aber wieder tun.
Der Bericht mag vielleicht als eine Abschreckung dienen für diejenigen, die auch einen gebrauchten Metallhobel anschaffen wollen, aber keine (oder nur wenige) Möglichkeiten für Metallbearbeitung haben.
Gruß,
Rafael