In welche Richtung hobeln? Kreide hilft!
-
- Beiträge: 251
- Registriert: Di 4. Jun 2013, 22:44
In welche Richtung hobeln? Kreide hilft!
Manchmal hat man ja so Eingebungen - heute morgen im Halbschlaf: Wenn man Kreide leicht über eine Holzoberfläche zieht, müßte der Abtrag
von der Richtung der Fasern im Holz abhängen: Mit der Faser müßte wenig hängebleiben, gegen die Faser mehr.
Gerade probiert: Funktioniert!!! Vielleicht ist das ja auch für manch einen von Euch nix Neues... ich habe aber schon öfter im Forum die Fragestellung
gehabt und nie eine funktionierende Antwort bekommen - ausser, dass man vor dem Aufschneiden des Holzes vorher an einer Stelle mit dem Hobel
probiert, und sich dann jedes geschnittene Stück entsprechend markiert. Aber wehe, man vergißt die Markierungen... jetzt habe ich eine Methode,
mit der ich auch bei "unmarkierten" Holstücken weiß, in welche Richtung gehobelt werden kann bzw. wie mehrere Bretter richtig verleimt werden können.
Also: Mit Kreide mit möglichst gleicher Kraft einmal in beide Richtungen über ein Brett streifen - die Richtung, bei der weniger Kreide hängenbleibt,
ist die Richtung, in welche gehobelt werden kann.
Gruss,
Thomas
-
- Beiträge: 235
- Registriert: Mi 6. Nov 2019, 19:01
Re: In welche Richtung hobeln? Kreide hilft!
Hallo,
ich halt eigentlich generell wenig davon, krampfhaft nach dem Faserverlauf Ausschau zu halten, da man in der Praxis selten ein Werkstück hobeln wird welches einen einheitlichen Faserverlauf aufweist.
Bei verleimten Werkstücken ist dies überhaupt nicht mehr möglich.
Meiner Ansicht nach muss ein Hobel so arbeiten, das es zu keinen sichtbaren Einrissen kommt. Ist dies nicht möglich, muss man auf ein schabendes Werkzeug (Ziehklinge, Schleifpapier) wechseln.
Es gibt natürlich Bearbeitungsrichtungen bei denen es zu geringeren Mikroeinrissen kommt, die man dann entsprechend nutzt.
Ob Kreidenabrieb auf der Holzoberfläche die Standzeit der Hobelschneide merklich reduziert wäre zu prüfen.
Gruß Georg
-
- Beiträge: 1354
- Registriert: So 5. Jan 2014, 20:47
- Kontaktdaten:
Re: In welche Richtung hobeln? Kreide hilft!
Hallo,
aber trotzdem ist das ein Super-Tip! Das werde ich mal ausprobieren.
Danke und Gruß, Wolfgang
-
- Beiträge: 1172
- Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58
Hobelrichtung beim Schiffshobel
Hallo Georg,
Wo es mir begegnet ist: als ich mit dem Schiffshobel eine Rundung (nach beiden Seiten) an ein Brett hobeln wollte.
Da ist es natürlich völlig unvermeidlich daß man mit dem Hobel zur Mitte hin (wenn konkav) oder von der Mitte weg (wenn konvex) hobelt.
Wenn man eine gerade Kante hobeln will, dann geb ich dir recht, da kann man nicht beliebig mal in die eine und dann in die andere Richtung hobeln, das wird nix (bei mir jedenfalls).
Das mit der Kreide ist zwar eine interessante Idee, aber ich schau mir das Werkstück an und probier das erstmal. Dann merke ich gleich ob das so geht und wenn nicht, dann probiere ich es in die andere Richtung.
Wenn beides nicht geht, dann kann man immer noch nachdenken. Ziehklingenhobel hat in solchen Fällen schon funktioniert, aber auch Zahnhobel und abschleifen und wenn es nur auf eine gleichmäßige Oberfläche ankommt, dann gehe ich inzwischen auch mal direkt mit der Schleifmaschine ran (seit ich eine habe bei der die Absaugung auch wirklich gut funktioniert).
Gruß Horst
-
- Beiträge: 246
- Registriert: Mi 15. Apr 2015, 20:15
Re: In welche Richtung hobeln? Kreide hilft!
[In Antwort auf #149310]
Hallo Thomas,
den Kreidetrick kannte ich noch nicht. Dafür aber den Damenstrumpf-Trick (aus einem englischsprachigen Holzwerkerforum oder einer englisschsprachigen Holzwerkerzeitschrift). Wenn man einen Nylonstrumpf (es ginge meines Erachtens auch ein Wollstrumpf) über das Holz zieht, zieht selbiger gegen die Faserrichtung mehr Fäden als mit der Faserrichtung. Ich habe seinerzeit, als ich das gelesen hatte, auch Watte bzw. Wattepads ausprobiert. Ging genauso gut. Was auch sehr gut geht, aber die Gefahr von Spreißeln birgt, sind die Fingerkuppen (unsere Fingerkuppen sind ganz empfindliche Sensoren).
Viele Grüße
Bernd
Hallo Thomas,
den Kreidetrick kannte ich noch nicht. Dafür aber den Damenstrumpf-Trick (aus einem englischsprachigen Holzwerkerforum oder einer englisschsprachigen Holzwerkerzeitschrift). Wenn man einen Nylonstrumpf (es ginge meines Erachtens auch ein Wollstrumpf) über das Holz zieht, zieht selbiger gegen die Faserrichtung mehr Fäden als mit der Faserrichtung. Ich habe seinerzeit, als ich das gelesen hatte, auch Watte bzw. Wattepads ausprobiert. Ging genauso gut. Was auch sehr gut geht, aber die Gefahr von Spreißeln birgt, sind die Fingerkuppen (unsere Fingerkuppen sind ganz empfindliche Sensoren).
Viele Grüße
Bernd
-
- Beiträge: 419
- Registriert: Sa 12. Nov 2016, 20:26
Re: In welche Richtung hobeln? Kreide hilft!
[In Antwort auf #149310]
Danke Thomas, das ist ein super Tipp! Ich habe mich schon oft geärgert, wenn ich unwissentlich gegen die Fasern gehobelt habe und einen gewaltigen Ausriß erzeugte, da sind schnell einige mm tiefe Schäden entstanden.
Liebe Grüße,
Mike
Danke Thomas, das ist ein super Tipp! Ich habe mich schon oft geärgert, wenn ich unwissentlich gegen die Fasern gehobelt habe und einen gewaltigen Ausriß erzeugte, da sind schnell einige mm tiefe Schäden entstanden.
Liebe Grüße,
Mike