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In Antwort auf #146256]
Ein Hobeleisen weiss nicht, wie es geschärft wurde.
Generell ist es ja sehr schwierig, aus der täglichen Holzarbeit heraus Aussagen über die Standzeit von Eisen zu machen, weil man ja nie mit dem gleichen Werkzeug das gleiche Holz in gleicher Weise vielfach wiederholt bearbeitet. Und die Empfindung, wie scharf das Hobeleisen noch ist, ist ja auch sehr subjektiv.
Ich vermute mal, es spielt auch herein, dass Du Dich jedesmal freust über das Schärfen auf der Tormek, das offenbar Deinen Gewohnheiten und Bedürfnissen besser entspricht als das auf Banksteinen. Und diese positive Grundstimmung überträgt sich auch auf das Hobeln selbst.
Hallo Friedrich - 100% Zustimmung! Beim Letzteren ziehe ich einen Vergleich zum Auto. Wenn man ein Modell mag, hält es sehr viel länger. (Das könnte ich vielleicht mit meinen alten Italienern belegen!)
Gerade wegen der (noch deutlich) besseren Schneidhaltigkeit wird bei mir nach der Tormek noch von Hand abgezogen (4 Körnungen bis ca. 15.000). Die brachiale Erstschärfe ist zwar nach 4 oder 5 Hobelstrichen wieder weg, aber dann hält das Eisen die Schärfe sehr lange auf sehr hohem Niveau. Allerdings habe ich keinen Japanstein (mehr) für die Tormek. Ich hatte einen, den ich wieder verkauft habe, weil er mit D2-Eisen nicht sehr gut konnte.
Hallo Klaus,
bei mir gehen die Eisen alle über den SJ-Stein. Sicher, der Wechsel bedeuet einen gewissen Aufwand, aber das Ergebnis scheint das zu rechtfertigen.
Entweder hast Du das Eisen mit den Steinen nicht so scharf bekommen wie nun mit dieser Maschine (es war mir nicht bekannt, dass Du sowas bekommen hast), oder Du hast einen anderen Winkel gehabt.
Ich halte es schier für unmöglich, dass es noch anderen Grund für das Verhalten geben kann. Das ganze unter der Annahme, dass es sich tatsächlich so verhält, wie Du es beschreibst, und es nicht bloß ein Gefühl ist.
Hallo Rafael,
natürlich sind meine Feststellungen nicht messbar, auch weil es das ganze Bankstein-Sortiment längst nicht mehr gibt. Dass ich die Eisen mit den Banksteinen nicht mal näherungsweise so scharf wie auf der Maschine bekommen habe ist absolut sicher.
Hallo Reinhold,
ich werde über Deine Theorie nachdenken! ;-)
wir hatten hier ja schon Berichte darüber, dass Eisen bei den ersten Millimetern gern Ausbrüche hatten, also die erste Fläche erst weggeschliffen werden musste, um dann
die echte Qualität des Eisens zu bekommen. Kann das damit zusammenhängen?
Hallo Uli,
das scheint mit persönlich nicht so wahrscheinlich, weil mit den Wassersteinen vermutlich sehr viel mehr abgetragen wurde, da die Eisen sehr viel häufiger geschärft werden mussten.
Nochmal Rafael:
Eventuell bist Du jetzt in der Materialwahl etwas besser und es ist sauberer oder hat weniger Äste?
Auf jeden Fall ist es schön, dass Du einen Weg gefunden hast, welcher zu mehr Freude am Holzwerken führt.
Das Material ist das Gleiche - Sperrholz der Güteklasse AA/AB, also astfrei. Gleicher Hersteller. Allerdings ist Sperrholz wohl von Haus aus nicht besonders nett zu Schneiden. Beim letzten Satz kann ich 100% zustimmen.
ein Punkt könnte vielleicht noch sein, dass man mit der Tormek, wenn man sie "bestimmungsgemäß" verwendet, mit einem weichen Poliermedium (Leder) und Polierpaste abzieht. Das dürfte einerseits das Eisen etwas verrunden und hinterlässt andererseits vielleicht noch eine andere Oberfläche als ein Wasserstein.
Hallo Christoph,
Polierpaste und Leder verwende ich praktisch nie. Da ist mir die Schmiererei zu gross und es scheint leicht Verrundung zu geben. Der SJ-Stein ist meine Wahl.
Meine eigenen Überlegungen gehen dahin, dass ich mit den Banksteinen keine guten Schneiden hinbekommen habe. Erstens dauerte mir das zu lange - da bin ich ungeduldig -, zweitens kam ich mit keiner Schleifführung wirklich gut zurecht.
Wenn ich jetzt keine wirklich gute, saubere Schneide erzeugt hatte, vielleicht eine mit mehr kleinen Scharten(?), dann dürfte die Schneide von der Maschine erstens von vornherein schärfer und zweitens auch weniger anfällig sein? Es ist ja nicht so, dass mein Gefühl mir sagt, die Schneide hielte - als Beispiel - 20% länger, das ist schon sehr viel mehr. Dafür gibts noch ein Indiz, ich schneide mich deutlich öfters.
Eine Hobelschneide von der Maschine:

Gruss
und allen einen guten Rutsch!
Rolf