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Banale Wahrheiten

Verfasst: Sa 19. Nov 2016, 20:36
von Ulrich Leimer

Hallo,

ich lese hier ab und an mal banale Wahrheiten, die bei einigen Lesern für Augenrollen sorgen, anderen aber auf ihrem Weg in der Werkstatt durchaus Hilfe sind.
Heut will ich mich mal mit so einer banalen Wahrheit aus der Deckung wagen....
Fast jeder von euch nutzt in der Werkstatt Bleistifte zum Anzeichnen, Beschriften u.u.u. Und so ein Bleistift bricht ja auch oftmals einfach ab.
Nun spitzt man das Teil eben fix wieder an. Meist mit dem greifbaren Cuttermesser, mit scharfter Klinge, versteht sich. Irgendwie ist mir das aber nie richtig
gelungen, ob eine Hand den Blei, andere Hand das Messer... oder mit der Klinge den Stift gegen den Daumen gespitzt, wurde entweder die Miene herausgerissen,
brach ab oder war nicht so schön, wie eben aus der Spitzmaschine.
Neulich hatte ich auf der Hobelbank ein Schnitzeisen, ein Hohleisen Stich 9/20 etwa, rumliegen und hab damit versucht, den Stift schön spitz zu bekommen.
Ich war doch sehr überrascht, wie gut und gefühlvoll es damit ging, gleichmäßige Späne, scharfte Spitze... gleich der Versuch der Wiederholung an einem anderen Exemplar, und es ging.
Jetzt mach ich meine Bleistifte nur noch mit diesem Eisen scharf, denn es funktioniert deutlich besser, als mit anderen geraden Klingen.
Und wer das jetzt schon wusste, der hat den Text jetzt umsonst gelesen....Und wem es hilft, der freut sich vielleicht ein bischen.

LG
Uli


Re: Banale Wahrheiten

Verfasst: Sa 19. Nov 2016, 20:45
von Wolf. Melloh

Hallo Ulrich,
vielleicht ein ganz einfacher Tipp zum Anspitzen:
Mit dem Cutter oder Stecheisen anspitzen so schlank wie gewünscht oder benötigt und dann
den Bleistift mit einer drehenden Bewegung über 80er oder 100er Schleifpapier reiben. So wird er wieder super spitz ohne neu schnitzen zu müssen und mühelos auch noch gleichmäßig rund.
Da ich Maschinen Schleifpapier nutze und dies auf die Länge meines Schleifklotzes ablänge, habe ich immer einen kleinen Streifen von ca. 4 - 5cm Breite über zum Ausschleifen von Bohrungen oder zum Schärfen eines Bleistiftes.
Mit freundlichen Grüßen


Re: ...und warum nicht mit einem banalen Spitzer? *NM - Ohne Text*

Verfasst: Sa 19. Nov 2016, 21:14
von Rolf Richard

Fallminenbleistift

Verfasst: So 20. Nov 2016, 04:30
von Rafael

In der Werkstatt, aber auch sonst, benutze ich schon sehr lange Fallminenbleistifte mit 2,0 mm Minen. Nicht etwa die mittlerweile angebotenen Druckbleistifte mit 2,0 mm Minen.
Entweder sind es die Modelle, die hinten einen eingeschraubten Spitzer haben, oder eben welche ohne Spitzer. Einmalig habe ich mir einige kleine Sptizer für diese Minen angeschafft und nun liegen immer welche bereit.
Die Minen lassen sich auch problemlos auf 180er oder 220er Schleifpapeir im beliebigen Winkel anspitzen.
Wenn man in einem dickeren Werkstück einige Löcher hat, die auf eine Platte, Wand, ein Brett oder ähnliches übertragen werden müssen, so gibt es nichts besseres. Die Mine kann man fast auf ihre volle Länge aus dem Bleistift herausziehen und so kann man durch jedes Loch, dessen Durchmesser mehr als 2,1mm aufweist, durchzeichnen.
Und es gibt noch einen Vorteil dieser Stifte: wenn die Mine abbricht, zieht man sie wieder aus dem Stift hervor und kann sofort wieder zeichnen. Die Mine ist dann zwar noch nicht angespitzt, aber manchmal ist es besonders wichtig, dass man sofort wieder schreiben kann.

Rafael


Fallminenbleistift *BILD*

Verfasst: So 20. Nov 2016, 09:16
von Klaus Kretschmar

Ich kann Raphael nur beipflichten. Ein Fallminenbleistift + Anspitzer ist für das präzise Anreissen eine sehr gute Wahl. Da die Augen nicht besser werden, habe ich beim Zinken -je nach Holz- meine liebe Mühe, Messerrisse zu sehen. Hierfür nehme ich daher sehr gerne diesen Bleistift. Der passt auch in enge Zinkenaussparungen, wenn die Zinken auf dem 2. Brett angerissen werden.



Klaus


Feinminenstift

Verfasst: So 20. Nov 2016, 09:46
von Reinhold

hallo,

ich reisse sehr oft mit einem Feinminenstift (Druckbleistift) an. Ich bin diese Stifte von meinem früheren Beruf her gewöhnt und finde, dass es für feine Anrisse kaum eine Alternative gibt . Ausser dem Messer natürlich.
Die Minen haben einen Durchmesser von 0,5 mm und werden in einem feinen Röhrchen geführt. Anspitzen ist bei diesem geringen Durchmesser nicht nötig. Mit HB oder B - Minen sind die Striche gut sichtbar (die Augen lasen bei mir langsam nach - leider).

Ein weiterer Vorteil: die Stifte sind preiswert und man kann ohne weiteres 3-4 in der Werkstatt griffbereit haben.

viele Grüsse
reinhold



Re: Feinminenstift

Verfasst: So 20. Nov 2016, 10:00
von Klaus Kretschmar

Hallo Reinhold,

Druckminenbleistifte habe ich auch schon benutzt. Solange die Mine mit kurzem Überstand benutzt wird und solange man keinen wirklich feinen Anriss benötigt, funktioniert das. Wenn die Mine etwas länger rausstehen soll, um in engen Situationen zurechtzukommen und wenn man einen wirklich feinen Anriss haben möchte, ist der Fallminenstift mit 2,0 mm Minendurchmesser deutlich überlegen.

Klaus


Meiner ist länger *MIT BILD*

Verfasst: So 20. Nov 2016, 10:46
von Rafael
[In Antwort auf #145830]
Die Überschrift ist natürlich nur scherzhaft gemeint, aber da Klaus ein so schönes Bild eingefügt hat, wollte ich nicht nachstehen.
So sieht man auch was ich meine, mit dem Anzeichnen durch dickere Werkstücke hindurch. Mit einem Druckbleistift wird es wohl nicht funktionieren.



Gruß,
Rafael


Re: Feinminenstift

Verfasst: So 20. Nov 2016, 10:58
von martin

Hallo,

zu Zeiten, in denen Architekten und technische Zeichner noch Ärmelschoner (um Hemd und Zeichnung zu schützen) trugen, lag auf dem Tisch immer ein Holzbrettchen, auf das Schleifpapier getackert war.
Damit kann man einen Fallminenstift auch mal einseitig anschleifen.
Beim Anreißen durch tiefe Bohrungen ist der Stift sowieso unschlagbar.
Wenn man gelegentlich auch mal Metall anreißen muß, kann man notfalls auch einen Stahlnagel einspannen.
Die Mine zurückgeschoben bleibt die Spitze geschützt und man darf den Stift auch in der Hemdtasche aufbewahren.

Gruß
martin


Re: Meiner ist schneller *MIT BILD*

Verfasst: So 20. Nov 2016, 20:06
von Pedder

Dahle 322. Mit Fallbleistiften in zwei Härten. Und dem wichtigen rosanen, den man so schnell wiederfindet.