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günstiger nachschärfbarer Fuchsschwanz

Verfasst: So 31. Mai 2015, 20:35
von Pedder

Hallo Holzwerker,

ich habe neulich wohl eine Bemerkung fallen lassen, dass es günstige nachschärfbare Fuchsschwänze gibt.

Direkt verlinken ist nicht, aber es sollte sowieso jeder lesen, was Wolfram dazu auf seinem Blog schreibt:

http://www.holzundleim.de/2015/01/saegentuning-ein-fuchsschwanz-fuer-laengsschnitte/

Liebe Grüße
Pedder


Re: günstiger nachschärfbarer Fuchsschwanz

Verfasst: Mo 1. Jun 2015, 21:03
von Christoph Schmitz

Sehr schön! Besonders der Griff gefällt mir gut, diese Plastikgriffe sind wirklich furchtbar.

Wobei: Säge umgefeilt, neuer Griff - da ist der Schritt zum kompletten Eigenbau dann auch nicht mehr weit ;-). Auf der anderen Seite ist die Beschaffung entsprechenden Halbzeugs (Bandstahl) für ein Einzelstück mit Sicherheit aufwendiger, als einfach den gelben Fuchsschwanz als Ausgangspunkt zu nehmen.

Grüße

Christoph


Re: günstiger nachschärfbarer Fuchsschwanz

Verfasst: Mo 1. Jun 2015, 22:13
von Pedder

Hallo Christoph,

so ist das. Für eine Tafel nimmt HS Folien 12 oder so + 12 Versand.
Die muss man dann noch klein bekommen und bezahnen, das ist schon
eine Menge Arbeit, die man sich am Anfang vielleicht spart. Natürlich
kann man auch ale Fuchsschwänze kaufen. Aber gute sind beim aktuellen
Pfundkurs auch nicht billig.

Liebe Grüße
Pedder


Fuchsschwänze- ich hab noch welche!

Verfasst: Mo 1. Jun 2015, 23:11
von Friedrich Kollenrott

Hallo,

Die Diskussion hat mich daran erinnert, dass bei mir noch zwei große, nicht aufgearbeitete Disstons liegen. Ich habe zwei solche D8 im Gebrauch, mehr braucht ein Mann nicht, die beiden anderen sollen weg, "sind über" wie man so sagt. Ich habe meine Jäger- und Sammlerzeit hinter mir.

Ich werde die mit zum Treffen nach Deensen am 20. 06. bringen, vielleicht finden sich da Liebhaber (ich würde mir das bezahlen lassen was ich selbst ausgegeben habe, es ist nicht viel). Wenn sich da kein Interessent findet, gehts in den Marktplatz hier beim Forum.

Vielleicht locke ich so noch jemandem zum Treffen in Deensen? Es sind noch Plätze frei!

Friedrich.

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Warum hat der Fuchsschwanz so viele Fans?

Verfasst: Di 2. Jun 2015, 10:01
von Micha P
[In Antwort auf #141516]
Hallo liebe Sägenschärfer,

der Blog von Wolfram ist überaus interessant. Das Ergebnis weist, wenn ich es richtig verstanden habe wenig von den Werten ab, die ich bei meinen Fuchsschanztests erzielt habe. Bei mir waren es mit 50 Sägestößen ca. 7 bis 7,5 cm je nach Blattdicke, während hier mit 15 Sägestößen ca. 2,2 cm erreicht wurden. Wolfram hat uns leider nicht wissen lassen, wie dick sein Testholz war.

Für mich stellt sich bei dem Ergebnis einmal mehr die Frage, warum der Fuchsschwanz so viele Fans hat, denn an der Sägeleistung kann es nicht liegen. Sie überzeugt mich weder mit spezieller und noch weniger mit Universalverzahnung. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wann ich das letzte Mal bewußt nach einem Fuchsschwanz gegriffen habe. Wie können denn die größeren Fuchsschwänze (z.B. Pax 66 cm von Th. Finn) mit den Gestellsägen in der Sägeleistung mithalten? Wer kann hier ein Testergebnis beisteuern?

Sonst wäre der Fuchsschwanz in meinen Augen nur für die seltenen Ausnahmen brauchbar, bei denen man keine Gestell- oder Rahmensäge einsetzen kann. Eine Gestellsäge ist m.E. in der Handhabung nicht unbequem, wenn man eingeübt ist und gute Spannmöglichkeiten für die Werkstücke hat. Auf Sägebänken ist er definitiv besser als eine Gestellsäge zu handeln.

Japansägen will ich bewußt ausklammern, denn ich nutze nur eine Dozuki für feine Querschnitte z.B. beim Zapfen schneiden. Ich habe sonst sehr wenig Erfahrungen mit ihnen.

Wie schlagen sich große Fuchsschwänze mit den Gestellsägen? Wo liegen die Hauptvorteile eines Fuchsschwanzes? Habe ich da etwas übersehen? Wie seht ihr das?

LG

Micha


Re: Warum hat der Fuchsschwanz so viele Fans?

Verfasst: Di 2. Jun 2015, 13:34
von Pedder

Hallo Micha,

ich glaube nicht, dass der Fuchsschwanz viele Fans hat.
Mich sicher nicht. (Ich habe auch gar keinen Manta.)
Der entscheidende Vorteil des Fuchsschwanz ist, wie Du
ganz richtig bemerkst: Ein Fuchsschwanz ohne Rücken sägt auch da,
wo Rückensägen oder Gestellsägen an ihre Grenzen (Rücken oder Gestell) kommen.

Aber die klassischen Gestellsägen mag ich nicht wirklich.
Diese doppelt schräge (seitlich und nach hintn gekippte) Handhaltung
und die extreme Kopflastigkeit bei Gestellsägen haben mich immer gestört.
Wenn das für Dich nicht unbequem ist, gratuliere ich herzlich, ich kann mit
der Verrenkung nur wenige Minuten arbeiten, ohne das es wehtut.
Training würde das vielleicht verringern, aber wofür?
Kinder und Anfänger haben oft überhaupt nicht die ausreichende Kraft,
um eine Gestllsäge so zu halten, dass sie vernnünftig sägt.
Für Schweifarbeiten nehme ich Gestellsägen (extrem leichte schwedische Modelle),
aber sonst mag ich das einfach nicht.

Ich finde das Sägen mit Fuchsschwänzen (mit und ohne Rücken) leichter zu lernen, weil intuitiver.

Wenn man immer einen passenden FS haben will, sollte man schon
2 Längsschnitt- und 2 Absetzbezahnungen haben. Eine 20mm Platte sägt
sich nicht gut mit 3 tpi, ein Balken trennt sich mit 9 tpi nicht gut auf.

Ein normaler Fuchsschwanz hat ein Blatt von 0,8 - 1,0mm Stärke und wird
eine Kerbe von 1,0-1,3mm hinterlassen. Bei einer Gestellsäge sind das etwa
30-40% weniger (jedenfalls bei Längsschnitten, bei Absetzschnitten spielt die
Blattdicke eine etwas kleinere Rolle), dementsprechend sollte man bei ansonsten
identische Voraussetzungen 30-40% weniger Kraft brauchen. Für mich lohnt auch
das nicht, um vom Fuchsschwanz auf die Gestellsäge umzulernen.

Liebe Grüße
Pedder


Re: Warum hat der Fuchsschwanz so viele Fans?

Verfasst: Di 2. Jun 2015, 18:17
von Friedrich Kollenrott

Hallo Micha,

ich denke wie Pedder: So viele Fans hat der gar nicht.

Die drei Sägentypen Fuchsschwanz, Rückensäge, Spannsäge haben eben spezifische Vorteile.

Vorteile des Fuchsschwanzes: Handlich, leicht, unbegrenzte Schnittiefe, leicht nachsteuerbar. Nicht ohne Grund ist das in Amerika die klassische Zimmermannssäge. Vorteile der Rückensäge: Besonders präzise. Vorteil der Spannsäge: besonders hohe Schnittleistung durch besonders langes, relativ dünnes Blatt.

Es wird oft als Nachteil der Spannsäge angeführt, dass sie seitlich abgewinkelt geführt werden müsse. Muss sie aber nicht, ich habe mir das abgewöhnt und säge im Normalfall mit gerade eingestelltem Blatt, dadurch ist es auch egal ob ich links oder rechts vom Riss säge. Ist reine Gewohnheit. In meinen Augen ist der Hauptnachteil der Spannsäge ihre Sperrigkeit und die etwas umständliche Benutzung (spannen / entspannen)

Grüße

Friedrich


Ich mag Fuchsschwänze!

Verfasst: Mi 3. Jun 2015, 09:11
von Philipp
[In Antwort auf #141531]
Ich habe eine ganze Sammlung von verschiedenen Fuchsschwänzen mit unterschiedlicher Bezahnung, Rahmensägen und kleine Gestellsägen.

Große Gestellsägen mag ich ebenfalls nicht, aus den hier u.a. von Pedder angeführten Gründen. Die kleinen hingegen mag ich gerne. Allerdings stört auch hier die Einschränkung, die durch die Bauweise gegeben ist: kein Sägen in der Sägelade, bei großer Schnittbreite kein Sägen an einem Anschlag möglich. Mich nervt das.

In letzter Zeit habe ich für zwei Bettkastenschubladen viel Zedernholz aufgetrennt, insgesamt ca. 16 m bei ca. 8 cm Breite - uff. Bei dieser Gelegenheit konnte ich Vor- und Nachteile der verschiedenen Fuchsschwänze und Rahmensägen ausgiebig testen.

Für mich zeigte sich ganz klar: der Fuchsschwanz bietet bei Auftrennarbeiten die größte Präzision, weil der Schnitt so gut wie nicht verläuft. Und wenn man Holz auftrennt, um Material zu sparen, dann spielt es u.U. eine große Rolle, wie eben die Schnittfläche und damit der spätere Hobelverlust ist. Die Fuchschwänze schnitten hier, wie gesagt, am besten ab (schönes Wortspiel, wie mir gerade auffällt ;-) ). Sie vertragen auch einen recht hohen Krafteinsatz, ohne mit Verlaufen zu reagieren.

Beide Rahmensägen (RS) schnitten vielleicht etwas schneller (bei ähnlicher Bezahnung wie die FS), aber ich mußte viel vorsichtiger sein, um ein Verlaufen zu vermeiden. Größerer Krafteinsatz führte schnell zu leichtem Verlaufen, was die anschließende Hobelarbeit erhöht.
Bei großer Schnittbreite und schwierigem Holz sieht man u.U. den im Holz verlaufenden Sägeschnitt gar nicht, sondern erst, wenn beide Hälfte vor einem liegen.

Durch Vibrationen sägen meine beiden Rahmensägen auch wesentlich lauter als die FS, was in einem Mietshaus ein wichtiger Faktor ist. Während die Rahmensägen ein ratterndes Geräcusch abgeben, schnarchen die FS eher gemütlich vor sich hin.

Für's Auftrennen stelle ich mit eine Rahmensäge mit einem sehr breiten und knapp1 mm dickem Sägeblatt vor, also quasi eine Kombination zwischen FS und RS. Hatte das mal mit Gerd bekakelt, aber die Sache war irgendwie eingeschlafen. Ich muß noch mal nachhaken :-).

Ich habe noch einen kleinen FS mit sehr dünnem Blatt, den ich auf ganz sanften Querschnitt gefeilt habe. Eine Traumsäge! Verläuft nicht, wie es Japansägen gerne tun, keine Ausrisse und eine aalglatte Schnittfläche. Sägen am Anschlag kein Problem, unbegrenzte Schnitttiefe - was will man mehr?

Also ich mag Fuchsschwänze (habe dennoch zuviele davon)!

Gruß, Philipp


Übung macht den Meister *MIT BILD*

Verfasst: Sa 6. Jun 2015, 18:19
von Micha P

Hallo Phillip,

das ist das Tolle an dem Forum, daß hier die Erfahrungen so kompetent unsd sachlich dargestellt und vertreten werden. Hier kann man wirklich lernen.

@ Verlaufen von Gestellsägeschnitten: Je mehr man im Umgang mit der jeweiligen Säge geübt ist, desto präziser wird der Schnitt. Ich meine in diesem Zusammenhang nicht nur die Handhabung sondern auch die Herrichtung wie Schärfen, Schränken und bei Gestellsägen die Spannung. Je besser man diese drei Faktoren in den Griff bekommt, desto genauer wird das Ergebnis. Insbesondere die Spannung scheint hier ein wesentlicher Faktor zu sein. Je dünner das Blatt, desto kräftiger sollte die Spannung der Säge sein. Dann sinkt die Tendenz zum Verlaufen deutlich. Aber zu dünn sollte es auch nicht werden, weil sich dann die Zähne biegen und nicht mehr optimal Späne erzeugen.

Bsp. Ich hatte als ich meine Hobelbank gebaut habe, zum Sägen der Zapfen für meine Bucheschwingen eine Rahmensäge mit einem 0,6 mm-Blatt gefertigt. Die Säge wurde mit Holzkeilen gespannt. Das Gestell war aber, so glaube ich für das dünne Blatt zu schwach und die Zähne u.U. zu elastisch. Mit anderen Worten die Säge schnitt schnell, aber ich bekam die Spannung nicht in den Griff und war ständig am Seitenwechsel des Werkstücks, um dem Verlaufen entgegenzuwirken.

So sieht sie aus:

Bei Gelegenheit werde ich eine schwerere Säge aus einem Schrotsägeblatt mit großer Zahnteilung und einem massigeren Gestell bauen, das ein kräftigeres Spannen ermöglicht. Bin "gespannt", wie sich diese Säge verhalten wird.

Ich für meinen Teil werden den Gestellsägen treu bleiben.

LG

Micha