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In Antwort auf #141042]
Schönen guten Morgen Johannes,
mit diesem Thema habe ich mich vor einiger Zeit auch einmal näher auseinandergesetzt und mich damals für einen Ulmia Grathobel entschieden (ich kenne ausser den historischen, nur die Hobel von Ulmia, ECE - und den von Gerd); meine damaligen Eindrücke dazu findest Du im Blog unter
http://holzwerkstattblog.com/werkstatt-2/das-werkzeug/ulmia-grathobel-es-geht-doch/Leider hatte ich noch nicht die Gelegenheit, den Hobel von Gerd auszuprobieren. Ich würde es aber sehr gerne einmal machen und er steht immer noch auf meiner "das wäre schön - Liste".So, wie ich die Hobel von Gerd kennen lernen durfte (erst gestern wieder :-) ), sind sie aber ihr Geld absolut wert und liefern ein untadeliges Ergebnis. Nur. Der Hobel von Gerd spielt in einer - ganz anderen - Liga, als z. B. der Ulmia oder auch ein ECE. Du würdest ja auch keinen hölzernen Ulmia Putzhobel (neu für so um die 100 ???) mit einem Putzhobel von Gerd vergleichen wollen oder auf eine Stufe stellen. Die verwendeten Eisen dürften noch das kleinste Thema sein. Der Vergleich hinkt ohnehin. Die Hobel von Gerd werden als Unikate per Hand in Deutschland von Hochqualifizierten gefertigt. Wie sieht das mit den Ulmias oder ECE's aus?
Wenn ich nun so ca. 1 Jahr zurück blicke (= wo ich mir meinen Ulmia gekauft habe), muss ich leider feststellen, dass ich ihn bisher noch nicht ernsthaft genutzt habe. Hier und da mal rumprobiert, wenn's dann aber ernst geworden ist, habe ich - doch - zur Oberfräse gegriffen. Die Handhabung es Ulmia's würde - ich - als, sagen wir mal "herausfordernd" bezeichnen. Bei der Gratverbindung entscheiden 1/10 mm darüber, ob's passt - oder eben nicht. Der Hobel muss daher sehr präzise geführt werden. Kippt er, ist die Verbindung hinüber. Der mitgelieferte Anschlag - ist ein Witz; einen neuen, längeren habe ich mir noch nicht hingemacht. Einen zweiten Anschlag fände ich sehr gut, da der das Kippeln minimieren könnte. Es mag sein, dass dieser Fakt aber durch mehr Übung optimiert werden kann. Ja, es mag funktionieren. Es hat bei mir ja auch schon geklappt. So praxistauglich, als dass - ich - ihn so oft & häufig wie die Oberfräse für diese Verbindung nutze, ist er aber sicherlich nicht.
Und, um ehrlich zu sein, ist es per Hand schon durchaus ein Stückchen Arbeit, eine Gratverbindung herzustellen. Der Hobel bringt Dir ja nur für die Gratfeder was. Die Gratnut muss ja auch noch hergestellt werden. Klar, geht auch per Säge, Grunhobel und viel Zeit. Gemacht habe - ich - das allerdings noch nicht.
Zum Abschluss sei noch gesagt, dass man sich durchaus auch mit den "Kleinen" Nr. 98 und 99 von Lie Nielsen behelfen kann. Klar. Kein "richtiger" Grathobel. Aber eine Gratfeder, die noch nicht ganz 100 % passt nacharbeiten geht - und man kann sich sogar auch einen Anschlag anbauen, der den Winkel von der künftigen Gratnut hat (habe ich allerdings auch noch nicht gemacht; geht aber - bei FWW wurde das in den letzten Monaten so vorgestellt).
Herzliche Grüße
Tom