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Spaltenfüller

Verfasst: Sa 10. Jan 2015, 18:29
von Rolf Richard

Man liest immer wieder, dass die Altvorderen, wenn mal ein Fingerzinken nicht so exakt wie gewünscht wurde - und das kam offensichtlich öfters vor - dem Malheur mit einer Mischung aus Leim und Sägespänen zuleibe rückten. (Heutzutage gibts ja analog den Spruch: "Was des Meisters Werk nicht ziert, wird mit Silikon verschmiert!")

Tja, jetzt hatte ich auch was zu kaschieren. Woher aber die Sägespäne nehmen? Sollte ich jetzt etwa vorsätzlich ein Stück Holz einsägen? Nö!

Man kann sich allem Anschein nach auch so helfen: Staubsauger für die Absaugung an Stichsäge, Oberfräse etc. öffnen und den (ganz feinen) Staub vom Filter abkratzen. Mit Leim vermengen bis eine Art Paste entsteht und in die Fehlstelle einspachteln. Die Mischung hat bei mir recht gut Buchenholzfarbe, da ich kaum was anderes verarbeite. An der Konsistenz muss ich noch arbeiten, es darf noch weniger flüssig sein.

Überstand wegen des Leims ziemlich bald entfernen. Jetzt muss sich noch rausstellen, ob das Ganze dauerhaft ist? Vielleicht versuche ich es auch mit Epoxyd.


Schön feiner Holzstaub

Gruss

Rolf


Re: Spaltenfüller

Verfasst: So 11. Jan 2015, 09:47
von Mario Zimmermann

Hallo Rolf,

Epoxy hätte den Nachteil, dass es kein Öl aufnimmt, die Stelle würde nach dem Ölen vermutlich deutlich sichtbar sein.

Was auch gut funktioniert, ist Sekundenkleber mit Schleifstaub. Auf den folgenden Bildern wende ich diese Methode an, um die Ausfräsungen für Perlmutt-Inlays zu kaschieren:

Vorher:


Mit dem Gemisch aus Schleifstaub und Sekundenkleber werden die Fehlstellen gefüllt:


Schleifen (hier mit Micromesh):


Fertig:


Viele Grüße
Mario



Re: Danke für die Hinweise!

Verfasst: So 11. Jan 2015, 13:09
von Rolf Richard

Hallo Mario,

danke für das Gezeigte! Der Hinweis zu Epoxy ist sicher richtig, daran hatte ich nicht gedacht.

Im Übrigen interessante Arbeit, die Du da vorstellst.

Gruss

Rolf


Re: Spaltenfüller

Verfasst: So 11. Jan 2015, 14:23
von MaxS
[In Antwort auf #139981]
Hallo Rolf,

mit Leim habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht - ich empfehle Holzkittlösung (gibt es von verschiedenen Herstellern) oder in Sonderfällen eine Vorgehensweise wie von Mario gezeigt.

Der Filter ist natürlich eine gute Quelle, wenn das sortenrein ist. Ansonsten schleife ich ab und zu auch nur mit dem Staubfangsack (Exzenter- oder Bandschleifer) und sammle den Staub dann in Schraubgläsern - da kann man sich dann kurzfristig bedienen. Bei Reparaturarbeiten setze ich inzwischen aber lieber passende Stücke ein.

Viele Grüße
Max


Re: Spaltenfüller

Verfasst: Mo 12. Jan 2015, 18:33
von Rolf Richard

Hallo Maximilian,

Hintergrund der Geschichte ist, dass ich ein an sich nicht so wichtiges Bauteil eines Möbels um vielleicht 0,5 mm verschoben eingeleimt habe. Dadurch gibts an einer Seite einen kleinen Spalt. Vielleicht würde man den gar nicht sehen, aber da ich selbst daran schuld bin sehe ich ihn und er stört mich.

Das Leim-Holzstaub-Gemisch hat ganz gut funktioniert. Nach der Oberflächenbehandlung mit Clou Holz-Siegel ist der Spalt optisch verschwunden. Mit Holzkitt von Clou habe ich die Erfahrung gemacht, dass er bei Buche farblich dann doch nicht so gut passt.
Vielleicht hätte ich mir ja doch einen dicken Hobelspan hobeln und den dann einleimen sollen?

Gruss

Rolf