Einarbeitung Handsägen *MIT BILD*
Verfasst: So 16. Nov 2014, 00:24
Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei, mich in das Thema Säge einzuarbeiten und wollte euch darüber einfach mal berichten.
In der Regel bekommt man hier ja immer sehr hilfreiche Tipps und Tricks.
Ziel soll sein, Zapfen, Schlitze und Zinken zukünftig mit der Säge statt mit der OF oder der KS herzustellen.
Dass dies ein weiter Weg sein wird ist mir klar, aber das macht nichts.
Zu diesem Zweck habe ich mir im Laufe der Zeit günstige, gebrauchte Sägen gekauft.
Nix dolles und für nen Appel und nen Ei fast geschenkt bekommen.
Nun ist es an der Zeit, diese mal zu schärfen, reinigen, entrosten etc.
Mein erstes Schätzchen habe ich für 8 in der Bucht geholt.
Es ist eine kleine Rückensäge von "Hund und Katze" bzw. eine "Pandel Extra".
Pedder hat mich nicht gerade ermuntert, diese zu ersteigern, aber es werden wirklich nicht viele gebrauchte Rückensäge in der Bucht angeboten und auf Flohmärkten habe ich auch keine gefunden.
Und 8 incl. Porto war sie mir wert.
Nach dem ersten Sägeversuch musste ich erstmal lachen. Die Säge rutschte über das Holz, als ob sie es polieren wollte.
Also ab ins Regal, erst mal vergessen.
Heute war es nun soweit, die Säge wurde wieder raus geholt und entrostet, soweit dies ging.
Leider habe ich keine Fotos vor der Behandlung gemacht, aber eigentlich sah das Sägeblatt komplett schwarz aus.
Hier das Ergebnis nach knapp 2 h Bearbeitung mit Feile, Schmirgelpapier und Dremel:
(Neben der Spüle zwischen Kaffeemaschine, Erdbeersirup und Seife habe ich tatsächlich die besten Fotos bekommen...)



Nicht alles habe ich rausbekommen, aber so muss es reichen.
Ich werde versuchen, mir einen neuen Griff zu machen, der auch ein bisschen weiter in das Blatt geht, da dies an den ursprünglichen Bohrungen schon sehr angegriffen ist.
Der Griff ist mir auch ein bisschen zu klein, dabei habe ich keine großen Hände. Bei W. Jordans Kleines Holzmuseum habe ich gelesen, dass die auch Kindersägen gemacht haben...
Der Schlitz am alten Griff ist nicht sehr sauber gemacht worden. Die Verbreiterung für den Rücken wurde nur einseitig gemacht, der Schlitz für das Blatt ist schräg.
Es hielt aber sehr fest.
Die Schränkung habe ich komplett entfernt und ich habe das Blatt mit WD40 eingeschmiert, um es ein bisschen vor Rost zu schützen. Ist das OK?
Insgesamt macht das Blatt einen recht stabilen Eindruck. Ich bin erstaunt über die Blattdicke.
Mal schauen, wie es weiter geht.
Demnächst kommt eine Schränkzange von Gerd Fritsche mit seinem gehärteten Amboss.
Im Januar treffen ich mich mit Friedrich Kollenrott zu Sägeschärfen.
Nochmal vielen Dank an beide für ihre Hilfe.
Man kann es nicht oft genug sagen: Dies ist hier ein tolles Forum mit vielen tollen Leuten.
Meine anderen Sägen sind:
- 2 Gestellsägen, quer und längs Bezahnung, sehr gut in Schuss, nur die Blätter sind doch schon recht angerostet.
- eine Billigfeinsäge, aber mit einem schön dicken Rundgriff.
- eine Gratsäge von ECE
Wie ich schon sagte, nix dolles, alles gebraucht.
Die Gestellsäge längs sägt noch recht gut. Leider verläuft sie mir nach ca. 10 cm meistens.
Dies Gestellsäge quer hat witzigerweise die feinste Zahnteilung von allen Sägen (2,4 mm), obwohl sie die größte Säge ist.
Angeblich soll man ja mit den großen Gestellsägen Schlitze und Zapfen sägen.
Meine haben 70er Blätter. Mir wackeln die doch ein bisschen sehr.
Wahrscheinlich werden ich irgendwann mir etwas kleinere Gestellsäge selber bauen, so wie U. Salzmann.
Zur Billigfeinsäge brauche ich nichts sagen.
Die Gratsäge ist schon ein interessantes Ding. Die Zähne sehen aus wie Wellen. Es ist sehr anstrengend, mit ihr zu sägen, obwohl ich sie unbenutzt bekommen habe.
Die Zähne sehen auch noch sehr scharf aus. Ich habe mit ihr die Gratnuten in unserem Küchentisch hergestellt. Es war ein Kampf, da sie eigentlich nie bereit war, gleichmäßig zu sägen.
Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, sie hakte und stockte ständig.
So, dass war's schon.
Wenn die ersten Schärfversuche gemacht worden sind, werde ich euch berichten.
Viele Grüße
Markus