Die Verarbeitung von Furnieren, das Fügen *LINK* *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Uwe Salzmann
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Registriert: Sa 11. Mai 2019, 05:57

Die Verarbeitung von Furnieren, das Fügen *LINK* *MIT BILD*

Beitrag von Uwe Salzmann »


Liebe Forumsfreunde,

Philipp hatte vor kurzem in einem Kommentar zu meiner Marketerie auf der Oberfläche des Couchtisches, den ich zur Zeit baue, erwähnt, das Thema Verarbeitung von Furnieren kommt hier zu kurz.
Ich möchte deshalb dieses Themengebiet etwas näher bringen oder beleuchten und dann immer zur Diskussion stellen. Hinweise, Verbesserungen und Berichte über Erfahrungen von Anderen sind erwünscht und gewollt.

Die Arbeit mit Furnieren ist so umfangreich und gliedert sich in verschiedene Gebiete, dass ich, auch auf Grund des spontanen Entschlusses dies zu machen, jetzt keine Gliederung vornehme sondern so wie mir es einfällt darüber berichte.
Grundsätzlich sind es aber schon zwei Paar Schuh ob ich einfach nur Blindholz mit dem Furnier meiner Wahl furniere oder ob ich bestimmte Motive und Bilder in Form von Marketerien oder Intarsien umsetze.

Vorab möchte ich noch folgendes feststellen. Ich habe mir die gesamte Bandbreite der Verarbeitung von Furnieren autodidaktisch beigebracht. Ich bin zwar in einer Tischlerfamilie aufgewachsen und habe mein Leben lang mit Holzverarbeitung zu tun gehabt, mein gelernter Beruf ist aber Elektriker. Das was ich aus der Literatur und dem Netz dazu gefunden habe, habe ich teilweise in abgewandelter Form übernommen. Wenn sich meine Aussagen nicht mit Lehrbüchern oder Lehrinhalten decken, dann liegt es daran, dass ich es einfach nicht gelernt habe. Ich gebe nur meine persönlichen Erfahrungen und meine persönliche Arbeitsweise weiter.

Nun soll es aber los gehen.
Ich denke, das wichtigste und an erster Stelle stehende bei der Verarbeitung von Furnieren, egal für welchen Zweck, ist das Fügen von Furnierblättern. Wenn das Aneinanderpassen von Furnierblättern oder Furnierstücken nahtlos gelingen soll, ist das schon eine Herausforderung, die einige Übung und Sorgfalt voraussetzt.

Ich habe mir eine Vorrichtung dafür gebaut.
Allerdings kommt es darauf an wie das Furnier zusammengefügt werden soll, nämlich längs, schräg oder quer zur Holzfaser. Größten Teils sind heute die Furniere 0,6 mm dick, es gibt auch andere Stärken, und da brechen die Holzfasern beim quer hobeln aus, auch wenn das Hobeleisen noch so scharf ist.
Damit ist klar, ich muss jeweils eine andere Technik anwenden.
Ich zeige das mal an meinem aktuellen Projekt und gebe die Erläuterungen bei den Bildern.

Die Fläche der Tischplatte ist aus 4 Teilflächen zusammengesetzt. Über die lange Strecke ist das Furnier schräg zusammengesetzt, über die kurze Strecke zwar auch schräg aber schon so sehr schräg, dass man es schon wie quer zur Holzfaser behandeln muss.
Jede Teilfläche wiederum ist aus Furnierbättern längs zur Holzfaser zusammengesetzt.



So sollte Furnier hinterher aussehen welches längs zur Holzfaser gefügt wurde. Es reicht nicht, die zu fügenden Kanten der Furnierblätter sauber mit dem Messer oder der Furniersäge vorzubereiten, die Kanten müssen gehobelt werden. Wie das mit der Vorrichtung geht sehen wir noch.



So sollte es aussehen, wenn schräg gefügt wurde. Gefügt habe ich auch mit der Vorrichtung.



Und so sollte es aussehen, wenn quer gefügt wurde. Das ging trotz größter Sorgfalt nicht mit der Vorrichtung und dem Hobel. Diesmal habe ich die Furniere ca 5 mm überlappen lassen, sie mit Klebeband fixiert und dann mit dem Skalpell und Lineal in mehreren leichten Schnitten durchtrennt, dem Doppelschnitt.



Die Vorrichtung, gebaut aus dem Material einer ausgesonderten Tischplatte, aus so gepresstem Material welches richtig dick ist und sich nicht verzieht.





zwei Furnierblätter werden mit dem zusammen gehörenden Kanten zwischen die Druckplatten gelegt, so dass nur noch ca 2 mm hervorstehen.



Die Bolzen werden runtergeschraubt und klemmen das Furnier zwischen den beiden Platten fest.


Dann wie auf der Stoßlade mit dem Hobel die Furnierkanten hobeln.


In der gezeigten Vorrichtung kann ich Furniere bis gut 60 cm Länge fügen.

Ein aktuelles Video gibt es auch.

Viele Grüße Uwe

Wird fortgesetzt.



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