Gratentfernen nach dem Abzieh/Poliergang
Verfasst: Mo 29. Sep 2014, 11:18
Hallo handschärfende Foristen,
in der nahen Vergangenheit hat sich eine Fragestellung ergeben, die ich hier einmal zur Diskussion stellen möchte.
Eine Schneide ist dann perfekt, wenn die beiden Ebenen der Schneide eine Linie bilden, die kaum erkennbar ist. So mein derzeitiger Kenntnisstand.
Nun habe ich immer wieder vor dem letzten Arbeitsgang einen feinen Grad. Diesen entferne ich mit dem 8000er, wenn ich abziehe, oder auf der ölgetränkten MDF Platte mit Diamantpaste mit dem letzten Zug oder auf der Streichplatte, die mit dem Leder versehen ist und Chromoxidgrün Farbpigment, bzw. mit sehr feiner Diamantpaste. Die Hobeleisen sind mit eine Gegenfase mit dem Rulertrick versehen. Durch die Beseitigung des Grates stumpfe ich die Schneide theoretisch wieder ab, wenn ich das Eisen mit mehr als 90 Winkel bei dem letzten Zug über die Schärffläche ziehe?
Nun meine Frage. In den vergangen Wochen habe ich immer wieder unterschiedliche Holzhandwerker auch bei der Werkzeugschärfung beobachten können. Einige von ihnen nehmen das Werkzeug und ziehen nach dem Abziehen die Schneide durch eine Ecke Hartholz. Die Haltung von dem Eisen ist dabei ähnlich wie bei einem ziehenden Schnitt. Was passiert mit dem Grat in diesem Falle. Es sind feine Grate, die nur leicht mit der Haut des Fingers bewegt werden können. Werden die Gratspäne aus der Schneide herausgerissen und verändern so die feine Linie, die gewünscht ist? Die Werkzeuge sind anschließend einwandfrei einsetzbar gewesen und haben sehr feine Späne erzielt.
Leider konnte ich keine Betrachtung unter einer Lupe vornehmen.
Herzliche Grüße
Uwe