Optimale Werkstückführung an der Tischfräse

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Heinz Roesch
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Optimale Werkstückführung an der Tischfräse

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo ihr Lieben!

Ich könnte mal wieder etwas Input brauchen :-))

Ich fräse zur Zeit mit dem Universalkopf einiges
an Rundkanten und denke dass ich da noch nicht die
richtige Technik drauf habe.

Meine Kity hat eine Feder am Fräsanschlag mit der ich
Latten bis etwa 10 cm Breite gegen den Anschlag drücken
lassen kann. Das geht soweit ganz gut bis auf das letzte
Stück wenn das Werkstück den Aufgabeanschlag verlässt.
Dann habe ich eigentlich immer einen ziemlich satten
Frässchlag. Das ist für die jetzige Arbeit nicht so
wichtig, da ich hinterher den Bereich eh ablänge, befriedigt
mich aber nicht so ganz im Sinne von: geht es nicht besser?

Breitere Bretter muß ich ganz von Hand führen und wackle
da doch ein bischen Murks zusammen. Wie macht man das
optimal? (Aber noch ohne automatischen Vorschub :-))

Viele Grüße

Heinz



Uwe Behle
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Re: Optimale Werkstückführung an der Tischfräse

Beitrag von Uwe Behle »


Hallo Heinz,

das Problem kenne ich. Eigentlich müßte die Feder zu Beginn nur auf den zuführenden Anschlag drücken und sobald das Werkstück diesen verlassen hat nur noch auf den abnehmenden Anschlag. Das dürfte mechanisch ziemlich schwierig werden und geht wohl am besten per Hand.
Was auch noch geht sind die Sicherheitslineale bzw. der Aigner Sicherheitsanschlag (der aber fast soviel kostet wie eine Fräse...), aber auch nur dann, wenn Du eine Falz fräst und ein Teil des Werkstücks durchgehend gegen eines der Sicherheitslineale gedrückt wird. Am besten geht es immer noch mit automatischem Vorschub.

Gruß,

Uwe

Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Optimale Werkstückführung an der Tischfräse

Beitrag von Volker Hansen »


Hallo Heinz, kann es sein das der Abnahmeanschlag nicht exakt eingestellt ist und das Werkstück nach verlassen des Aufgabeanschlages eintaucht?
Ich empfehle auf jedeb Fall einen Vorschub, allein schon aus Sicherheitsgründen!

viele Grüße Volker

Heinz Roesch
Beiträge: 1268
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Re: Optimale Werkstückführung an der Tischfräse

Beitrag von Heinz Roesch »


Uwe,

genau so ist es (mit der Feder). Der Integralanschlag
würde bei dieser Arbeit auch nichts bringen, da die
Messer das Werkstück auf beiden Seiten überragen.

@Volker,
Der Anschlag sollte kein Problem sein, da bei dieser Arbeit
and der höchsten Stelle praktisch kein Material abgetragen
wird, das Problem ist die Feder und/oder meine Schussligkeit
beim Andruck erzeugen.

Es ist mir schon klar dass der Vorschubapparat die richtige
Lösung wäre, ich schiele aber für später auf eine richtig
schwere gebrauchte Maschine und hoffe, dass da ein Vorschub
dabei ist :-).

Und bei der Kity denke ich auch dass ein Vorschubapparat
professionellen Kalibers nicht vernünftig zu montieren ist
(glaub ich jedenfalls).

Danke für Eure Tips! Viele Grüße

Heinz

MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Optimale Werkstückführung an der Tischfräse

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #15423]
Hallo Heinz,

Ein Vorschubapparat wäre sicher das Optmum. Ich an deiner Stelle würde, wenn die Leisten nicht zu schmal sind, diese Federn weglassen und dann mit einer Hand das Werkstück vorsichtig andrücken und mit der anderen Hand schieben. dabei ist jedoch etwas Übung und höchste Konzentration notwendig, denn sonst bekommst du hässliche Wackler ins Fräsbild. Die bessere Lösung wäre meiner Meinung nach ein preiswerter Vorschub, gerne auch gebraucht. So etwas hielte ich für adäquat: http://www.maggi-engineering.com/documents/ProdCateg/1/4/16/2032H.jpg

MfG
Maximilian Schreiegg

Heinz Roesch
Beiträge: 1268
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Re: Optimale Werkstückführung an der Tischfräse

Beitrag von Heinz Roesch »


Maximilian,

danke für den Link. Maggi war für mich bisher nur etwas
zum Essen :-)

Taugt das was, oder ist das eher semiprofessionell?

Ich schau mir heute nochmal die Kity unter diesem Aspekt
an, bezweifle aber dort einen vernünftigen Montagepunkt
zu finden. Eine separate Montage auf einem Gestell oder
so ist ja wahrscheinlich nicht das Wahre, oder?

Viele Grüße

Heinz



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Optimale Werkstückführung an der Tischfräse

Beitrag von Dietrich »


Hallo Heinz,

schließe mich der Meinung von Volker an, die Anschläge sind nicht exakt aufeinander eingestellt.

Entweder ist der gesamte vordere Anschlag zu weit draußen, oder er ist nicht rechtwinklig zum Maschinentisch (überprüfen), dann ergeben sich solche Frässchläge.

Auch ich rate Dir unbedingt zu einem Vorschub!
Solche 3 Rollen-Vorschübe für 230 oder 400 Volt gibt es recht preiswert z.B. bei Hammer, E-B und Wegoma, die auch andere interessante Vorschublösungen haben.

Gruß Dietrich

Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Optimale Werkstückführung an der Tischfräse

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #15423]
Hallo Heinz,

1. Prüfen, ob das "Abnahmelineal" genau mit dem "Aufgabelineal" fluchtet. Oder ob der Fräser über die Lineale hinausragt. Alles auf Flucht einstellen.

2. Zwei Druckkämme verwenden, einen für das Aufgabelineal, einen für das Abnahmelineal. Solche Kämme macht man aus Hartholz selbst, sie haben auch die Funktion einer Rückschlagsicherung. Man braucht noch eine Vorrichtung, mit der man die Kämme am Tisch bzw. an den Fräslinealen befestigt, aber das ist eine universelle Vorrichtung, die man öfter brauchen kann. Ich gestehe zu meiner Schande, dass ich so ein Ding nicht habe, aber Druckkämme habe ich schon gemacht und auch eingesetzt. Bloß zu einer gescheiten Vorrichtung habe ich mich noch nicht durchgerungen. Dann kannst Du fröhlich durchschieben und die Leiste wird in allen Situationen sicher geführt.

Gruß, Walter

Uwe Behle
Beiträge: 266
Registriert: Fr 22. Sep 2017, 12:12
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Re: Optimale Werkstückführung an der Tischfräse

Beitrag von Uwe Behle »


Hallo Walter,

diese Druckkämme sieht man ja immer wieder in amerikanischen Büchern/Magazinen. Funktionieren die den wirklich vernünftig, und wie/aus welchem Holz stellst Du sie her?
Ich habe mal versucht sowas aus Buche zu machen, aber entweder ist es zu brüchig oder zu steif.
Wie tief und wie breit sind die Schnitte? Wie stark ist das Material? reicht ein dünnes Brettchen?
Vielleicht kannst Du mal über Deine Erfahrungen berichten.

Gruß,

Uwe Behle

MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Optimale Werkstückführung an der Tischfräse

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #15439]
Hallo ihr Zwei,

Auch ich habe zuerst ungläubig geschaut, als ich diesen Hersteler entdeckte. Er ist aber, wenn ich mich noch richtig erinnere, der weltweit größte Hersteller von Vorschüben. Auch die von E-B, Wegoma und auch Hammer kommen von Maggi. Und anstatt irgendwelchen Händlern könnt ihr euch den Hersteller anschauen. www.maggi-engineering.com

MfG
Maximilian Schreiegg

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