Veritas MK.II Schleifhilfen-Problem [Bilder]

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Rolf Richard
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Veritas MK.II Schleifhilfen-Problem [Bilder]

Beitrag von Rolf Richard »


Schon seit veiileicht 7-8 Jehren habe ich eine Veritas MK.II Schleifhilfe.

Jetzt stellt sich ein Problem ein, das um so stärker auftritt, je schmaler das Einsen ist, das man bearbeitet. Das Eisen wird verrundet, wie wenn man die Rolle für zu verrundende Eisen eingesetzt hätte. Besonders Deutlich wird das beim Anschleifen der Mikrofase. Rechts und links entsteht kaum eine Fase, in der Mitte schon.



Ich habe heute mal das Ganze zerlegt und denke, den Fehler gefunden zu haben. Die Rolle der Führung hat Spiel! Das wird dadurch verursacht, dass der exzentrisch gebohrte Einsatz in der Rolle viel zu ungenau eingepasst ist. Das Innenteil kann man locker um 0,5 mm hin- und herbewegen. Viel zuviel nach meiner Ansicht.



Kennt das Problem jemand oder besser, kennt jemand Abhilfe? Ist das eine Herstellungsungenauigkeit oder Abnutzung? Im aktuellen Zustand kann man mit der Führung nicht vernünftig arbeiten.

Gruss

Rolf

Gerd Fritsche
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Veritas MK.II Schleifhilfen-Problem

Beitrag von Gerd Fritsche »


Hallo Rolf,
ich habe mich auch mit dieser Schleifhilfe herum geärgert, es war für mich verwunderlich, dass eine Schleifhilfe, die für den Gebrauch mit Wassersteinen konzipert ist, rostet.
Ich habe mir deshalb eine eigene konstruiert und alle meine anderen 6 Stück stehen im Regal. Auch der Hausherr vertreibt sie, schau doch mal in meinen Blog.
Viele Grüsse vom Bodensee
Gerd.

http://traditional-handplanes.com/GFTH_Blog/2012/07/02/the-ultimative-honing-guide/

Rolf Richard
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Re: Veritas MK.II Schleifhilfen-Problem

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Gerd,

Rost konnte ich zum Glück nicht feststellen.

Da werde ich mich dann auch mal mit Deinem Produkt auseinandersetzen.

Gruss

Rolf

Michael Hild

Re: Veritas MK.II Schleifhilfen-Problem [Bilder]

Beitrag von Michael Hild »

[In Antwort auf #138088]
Ich kann das Problem mit meiner MK2 nicht feststellen. Ich komme mit ihr klar und find sie gut.

(Sehr) geringes Spiel ist zwar da, wird auch so sein müssen, sonst klemmt es ja sofort, wenn Schleifschlamm da eindringt, aber das hat keinen Einfluss auf das Ergebnis.
Es wird da sicher auch viel drauf ankommen, wo und wie man auf die Führung drückt.

Grüße

Michael

PhilippB
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Re: Veritas MK.II Schleifhilfen-Problem

Beitrag von PhilippB »

[In Antwort auf #138090]
Hallo Gerd,

Ich hätte eine Verständnis Frage zu "Deiner" Schleifhilfe. Wenn ich das richtig verstehe (was durchaus nicht der Fall sein muss) ist es doch bei Deiner Hilfe zwingen notwendig, daß die Oberseite des Steines vollkommen Parallel zur Auflage ist (Sprich Arbeitsplatte auf der die der Schleifstein aufliegt). Da ja ansonsten der Winkel nicht gleich ist über die Länge des Steines gesehen. Wenn ich mir nun meine Schleifsteine ansehe so ist es leider die Ausnahme, daß beide Seiten parallel zueinander sin :( Gibt es da einen Trick beim abrichten damit die Anfängliche Parallelität erhalten bleibt? Weil so kann ich ja deine Schleifhilfe nicht benutzen :( Ich habe eine Veritas MKII und bin mehr oder weniger zufrieden :) Aber bei Ihr "reicht" es ja das die Oberfläche Abgerichtet ist.

Hab ich da einen Denkfehler oder richtige ich meine Schleifsteine schlicht "falsch" ab. Bisher nehme ich dazu die Methode Granitplatte und Schleifpapier.

MfG
Philipp

Gerd Fritsche
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Schief abgerichtete Wassersteine *MIT BILD*

Beitrag von Gerd Fritsche »


Hallo Phillipp,
das ist eine gute Frage.
Ich habe das bis jetzt vernachlässigt. Einer meiner Steine, ein 600er Schruppstein ist sehr ungleich abgerichtet. Die Querabrichtung ist zu ignorieren, da immer mit einer Dreipunkt Auflage gearbeitet wird. Die Dicke bei dem 205 mm langen Stein ist in der Längsrichtung vorne 17,5 und am anderen hinteren Ende 25 mm, die Differenz ist also 7,5 mm.


Wie du an dem Winkelmesser sehen kannst ist die Winkelabweichung dabei von vorne nach hinten 1,2°
Ich habe jetzt an der dünnen Seite ein 6 mm Alu Teil untergelegt, damit ist der Unterschied nur noch 1,5 mm.


und wie du am Winkelmesser sehen kannst ist die Winkelabweichung nur noch 0,2°
Ich bin selber überrascht wie gering bei der doch sehr grossen Schräge die Winkelabweichung ist.
Viele Grüsse vom Bodensee
Gerd.


Rolf Richard
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Re: Schief abgerichtete Wassersteine

Beitrag von Rolf Richard »


Das kann man berechnen:

Die "Steigung" des Steins beträgt cot(Höhendifferenz / Steinlänge) also cot 7,5mm / 205mm = 0,0366. Der Winkel ergibt sich damit zu ca. 2,1 Grad. Da aber die Hälfte der Änderung durch das Kippen der Radstütze aufgefangen wird, kommt Deine Messung recht gut hin. (Die kleinen Mess-Zauberwürfel sind ja auch nicht 100% akkurat)

Die Rechnung für den Versuchsaufbau mit untergelegtem Ausgleich führt zu 0,42 Grad, was wiederum gut mit dem experimentellen Ergebnis korrekspondiert.

Gruss

Rolf

Horst Entenmann
Beiträge: 1171
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Re: Veritas MK.II Schleifhilfen-Problem [Bilder]

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #138088]
Hallo Rolf,

Bitte sei mir nicht böse, aber zu viel Spiel in der Rolle nach 7 bis 8 Jahren Gebrauch als schlechte Leistung des Herstellers darzustellen ist in meinen Augen nicht so ganz einwandfrei.
Du schreibst ja nicht daß du früher auch schon das Problem hattest. Daher wäre zu vermuten daß du ganz einfach ein Verschleißproblem hast und einfach die Rolle austauschen solltest.
Bei der Umgebung in der diese Rolle arbeiten muß wäre Verschleiß für mich nicht verwunderlich.

Gruß Horst



Thomas Matuschak
Beiträge: 251
Registriert: Di 4. Jun 2013, 22:44

Re: Veritas MK.II Schleifhilfen-Problem [Bilder]

Beitrag von Thomas Matuschak »


Ich hatte bis dato auch keine Probleme mit der MKII - nutze sie aber auch nur noch, wenn ich Simshobel-Eisen zurichten will, weil ich hier eine absolut gerade Schneide brauche. Und ab und an richte ich die Stecheisen mal nach. Ansonsten mach ich alles freihändig. Die damit verbundenen kleinen "Ungenauigkeiten" bezüglich Schneidenwinkel oder Schneiden-Geradheit haben mir noch nie Probleme verursacht.

Hast Du mal überprüft, ob Dein Wasserstein eben ist? Richtest Du die immer wieder mal ab? Ich habe mir seinerzeit einen 2-seitigen Diamantplatte von TREND (300er und 1000er Seite) angeschafft, um genau dieses Problem bei Simshobeleisen zu umgehen. Mit der Diamantplatte ist das Thema passe. Und mit der MKII werden die Schneiden dann auch perfekt gerade.

Gruss,
Thomas

PhilippB
Beiträge: 30
Registriert: Mo 22. Dez 2014, 11:39

Re: Schief abgerichtete Wassersteine

Beitrag von PhilippB »

[In Antwort auf #138105]
Hallo Gerd,

Danke für die schnelle, bebilderte und ausführliche Antwort!
Aber Sie wirft auch Fragen auf :)

1.) das gleiche Problem sollte ja auch "die freihand Schleifer" betreffen da sie ihre Bewegung ja parallel zum Boden ausführen und nicht zum Stein. Zumindestens diejenigen die eine Schleifhilfe wie die von Friedrich verwenden oder?
2.) hast du keine Angst das dein Stein durch die "einseitige" Unterlage irgendwann brechen wird?

Ich möchte hier mit nichten Deine Schleifhilfe schlecht machen oder das Freihand schleifen!! Ich glaube sogar das die entstandenen Ungenauigkeiten garnicht so relevant sind sprich bei "Heimwerkern" wie mir nicht ins Gewicht fallen :)
Ein Lösung des "Problems" (sofern man es überhaupt als Problem bezeichnen kann) wäre in meinen Augen ein Unterlage für die Steine die man einstellen kann. Ich stelle mir da höhenverstellbare Füße vor :) Der Stein muss nicht auf 0,001° genau sein aber so Pi mal Daumen sollte es schon stimmen. Vielleicht hat ja auch jemand eine Idee wie man die Seiten Schleifsteine beim Abrichten Parallel halten kann.

MfG
Philipp


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