Beobachtungen beim Schleifen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Beobachtungen beim Schleifen

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Ich wollte von Erfahrungen sprechen die ich beim Schleifen machte, einige meiner letzten Projekte beinhalteten viel Schleifarbeit und wie ich schon in den letzten Berichten sagte, meine Können im Schleifen hab ich wesentlich verbessert, ich denke, ist aber immer noch ausbaufähig.
Ich hab ja umgestellt und verwende "Erstra Super Cut" von Dieter, am Anfang war natürlich die Begeisterung über den besseren "Gripp" dieses Schleifmittel am stärksten, immer wenn ich einen neuen Abschnitt des Papiers benutzte, war ich angetan vom "greifen" des Schleifmittels bis ich einige Male merkte, der Gripp stellte sich abgeschwächt dar, auf diesen Umstand aufmerksam geworden, versuchte ich zu ergründen was ich den hier beobachtete, kam auch schnell dahinter, ich hab bisher immer die Schleifbögen geviertelt, je nach Kontur dann das Viertel noch mal zusammen gelegt, manchmal mehrere Male und so kam es oft vor, dass Körnung auf Körnung zu liegen kam, faltete ich ich dann zurück, war der schwächere Gripp zu bemerken, nun ich denke Körnung auf Körnung sollte man nicht tun, da schleift die eine Körnung die Andere an, vielleicht bin ich der Einzigste der sich so dämlich verhalten hat, auf jeden Fall, bei mir gibt es keine Körnung auf Körnung mehr.

Gruß Franz

Stefan Hintzen
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Richtiges Falten von Schleifpapier

Beitrag von Stefan Hintzen »


Hallo Franz,

wenn Du bei Tante Google einmal "Schleifpapier falten" eingibst, dann bekommst Du recht schnell gute, bebilderte Anleitungen, wie man Schleifpapier so falten kann, daß nicht mehr Korn auf Korn liegt.

SP dritteln funktioniert immer, ich bevorzuge das Vierteln mit anschließendem Einschneiden bis zur Mitte.

Frohes Falten

Steff

Franz Kessler
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Re: Richtiges Falten von Schleifpapier

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Steff

Was mich schon ein wenig wundert, dass ich so lange nicht auf diesen Zusammenhang gekommen bin, meine Ehrenrettung, ich kam selber darauf.

Das mit dem Falten, ich hab ein Papier nach dem Vorschlag gefaltet, das nehme ich nun mit in meine Hütte zur Vorlage.

Gruß Franz

Konrad Holzkopp
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Re: Richtiges Falten von Schleifpapier

Beitrag von Konrad Holzkopp »


guude,

ich verwende schleipapier fast ausschließlich papier von der rolle mit einem schleifklotz,
falls doch nur per hand nehme ich ein doppeltlanges stück von der rolle,
versehe die rückseite mit ein wenig klebefilm und falte mit der körnung nach
außen.
so lässt sich das papier ohne kraft von hand locker über die zu schleifenden
flächen und kanten führen.

gut holz! J.

Franz Kessler
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Re: Richtiges Falten von Schleifpapier

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Justus

Schleifpapier auf der Rolle werde ich auch mal Probieren, in den letzten Wochen kamen einige Bögen zusammen,
Ich muss mir beim Schleifen etwas mehre Disziplin angewöhnen, hab ich neue Bögen, dann schwelge ich mit dem Papier, geht es dann gegen Ende, suche ich die letzten Schnipsel aus einem Karton zusammen, in den ich in weisere Voraussicht die angeschliffenen Papiere werfe.

Gruß Franz

Gerd Fritsche
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Das Ziel muss sein, nur noch hobeln

Beitrag von Gerd Fritsche »

[In Antwort auf #134840]
Hallo Franz,
ich bin der Meinung, dass mit einem leicht ballig und super geschliffenem Hobelmesser und einem fein eingestellten Hobel fast immer auf das Schleifen verzichtet werden kann.
Gruss Gerd.

Pedder
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Warum denn?

Beitrag von Pedder »


Hallo Gerd,

es darf ein Ziel sein, ja. Meins ist es nicht. Mein Hauptholzwerken, die Griffe,
bekomme ich ohne Schleifpapier gar nicht hin. Du Deine?

Schleifen ist oft langsamer und dreckiger als Hobeln. Deshalb vermeide ich es. Aber das Verhältnis kippt bei sehr
anspruchsvollem Holz irgendwann, wenn Du mehr Zeit am Schärfplatz verbingst, als beim Hobeln. Denn das Schärfen
ist auch langsam und dreckig

Liebe Grüße
Pedder

Gerd Fritsche
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Hobeln statt schleifen?

Beitrag von Gerd Fritsche »


Hallo Pedder,
Griffe und stark geschwungene Wölbungen sind natürlich Ausnahmen, da muss man schleifen. Ich rede von Tischen und anderen ebenen Flächen, da muss das Ziel sein zu Hobeln.
Wenn dir Hobelmesser schleifen zu lange dauert und zu schmutzig ist, dann hast du das falsche Werkzeug zum Schleifen. Was lange dauert ist das Herstellen der Spiegelseite, aber wenn die einmal wie ein Spiegel aussieht hast du kaum noch Arbeit damit.
Nächsten Monat zeige ich dir wie schnell und sauber man ein Hobelmesser schleift. Bring doch mal ein paar messer mit.
Viele Grüsse
Gerd.

Friedrich Kollenrott
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Warum Hobeln?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Lieber Pedder,

natürlich gibt es Werkstücke bei denen es ohne Schleifen kaum geht. (Wobei man in vielen Fällen fragen sollte, ob die nur mit Schleifen erreichbare Oberfläche unverzichtbar ist, aber da muss ich mich auch an die eigene Nase fassen).

In den meisten Fällen sind Holzflächen plan oder einseitig gekrümmt. Und dann, da stimme ich Gerd zu, soll man hobeln (wenn denn mit Handwerkzeugen gearbeitet werden soll, aber das setze ich hier mal voraus). Es erzeugt eine unvergleichlich viel schönere Oberfläche, aber keinen Staub mit allen Unannehmlichkeiten die der so mitbringt, ist oft auch schneller. Schärfen dauert lange? Nein, bei Gerd nicht und bei mir auch nicht, wenn erst einmal die Spiegelseite in Ordnung ist.

Eine interessante Alternative ist die Ziehklinge, die zähle ich mal als "hobelähnlich".

Warum dominiert (nur außerhalb dieses Forums, hoffe ich) das Schleifen auch dort, wo man hobeln könnte? Weil die Leute handwerklich immer weniger können. Hobeln geht nur, wenn man es (und auch noch das Schärfen) kann. Pfuschen mit Schleifpapier kann jeder. Dass auch das Schleifen besser oder schlechter gemacht werden kann, wen interessiert das schon (außer uns paar Verrückten hier)

Friedrich


Pedder
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und Raspeln statt fräsen?

Beitrag von Pedder »


Hallo Gerd,

ich bekomme ein Eisen schon scharf. Aber ich hätte schon keine Lust, es alle paar Striche auszubauen,
wie es bei so einem Holz wahrscheinlich nötig wäre. Und wofür?
Für eine anschließende Schellackpolitur, also Bimsmehleinschleifen.

Jeder soll doch bitte das Werkzeug verwenden, mit dem er am angenehmsten zu einem schönen Werkstück kommt.
Wenn jemand lieber fräst oder schleift, statt zu raspeln oder lzu hobeln, ist doch alles gut.

Und ich bin natürlich sehr gespannt, Deine Technik zu sehen.

Liebe Grüße
Pedder

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