Hallo
Weihnachten steht vor der Tür und wie so oft wollte ich eine Kleinigkeit für meine Frau basteln, eine Idee hatte ich vor einigen Wochen, als ich beim Internet-Tröteln in die Suchleiste "Herz aus Holz" eingab.
So ging es also los, ein Rohling, so zusammengeleimt, dass die Maserung quer lief, am spitzen Ende des Herzens eine Verlängerung zum Einspannen,
Die Kontur auf den Rohling gezeichnet und mit der Bandsäge ausgeschnitten.
Bild 1

Die meiste Spanarbeit leistete das Zugmesser, ist schon lange her, als ich es zum letzten Male benutzte, ging relativ gut, musste aufpassen, nicht zu stark zu ziehen, die Anbindung des Spannarmes war nicht allzu stark.
Nach dem Zugmesser, wie sollte es sein, die Ziehklinge, es ging eigentlich recht schnell, einige Irritationen, wie sieht am besten ein Herz aus gab es schon, nach Beendigung mit der Formgebung setzte ich mit dem Schwingschleifer vor die Hütte auf die Bank und gab dem Schleifstaub so ausweichend dem Herzen den letzten Schliff.
Mit 120, 180, und 320er Schleifpapier den letzten Feinschliff, diesmal mit System.
Bild 2

Den Schriftzug hatte ich schon in verschiedenen Größen vorbereitet, ich schnitt die ausgesuchte Größe zurecht, eine Mittelinie auf den Schriftzug und auf das Herz bringe ich überein, in dem ich in die Vorlage kleine Löcher schneide, um darunter die Linie zu erkennen.
Man kann die die Kopie erkennen, ich musste in Doppellinie zeichnen, daher mit einem 0.5mm Minenbleistift, damit die Schrift gut rüber kommt.
Bild 3

Nun kommt das Einbrennen, der Brennstift ist das Zusammentreten (zusammengeschweißt) zweier Drähte, ich hab sie noch mal vorne fein spitz geschliffen, so hatte ein gesetzter Punkt vielleicht einen Durchmesser von 0.5 mm.
Bild 4

Ich brannte nicht mit letzter Genauigkeit, ich setzte Punkte hintereinander, nach dem letzten Schliff wollte ich noch mal Nachbrennen.
Eigentlich wollte ich den Schriftzug einschneiden, oder einschnitzen, dann wollte ich in die vertiefte Schriftkontur dunkele Lösungsmittelbeize einbringen, dabei ist aber zu beachten, dass die Beize nicht verschleppt wird und so eine unscharfe Trennung erfolgt, so kam mir die Idee mit der alten Brenneinrichtung meines Nachbarn einen Versuch zu machen, dieser Versuch gefiel mir, so kam also die alte Brenneinrichtung zum Einsatz.
Ich schnitt nun den Spannarm an der Bandsäge ab, mit meinem Kerbschnitzmesser erfolgte dann ein Angleich und draußen auf der Bank kam dann wieder der Schwingschleifer zum Einsatz.
Bild 5

Die alte Brennanlage stammt aus einer Gardinenfabrik, mit ihr wurden geschnittene Gardinen verschweißt, es sollten keine Maschen laufen, dem Aussehen nach ein Vorkriegsmodell, aber gut zu gebrauchen.
Bild 6

Nun das fertige Teil, ich denke, ich kann es ohne Kommentar unter den Weihnachtsbaum legen.
Ich hab das Teil noch mal geschliffen, dann die Schrift noch mal nach gebrannt, darauf geachtet, das auch kleine Details erscheinen, danach mit Livosöl behandelt, ob ich es noch mal nachbehandele, wird sich zeigen, was mir nicht gefällt, die Leimnaht ist im Laufe des Tages ein wenig aufgegangen, ich hab das Holz wohl zu schnell in meine warme Hütte gebracht, nun ist es in der Wohnung in einem ungeheizten Zimmer, ich denke es gibt sich wieder.

So das war meine Vorweihnachtsgeschichte.
Gruß Franz