Tischplatte aus Birnbaumbohle *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Achim W

Tischplatte aus Birnbaumbohle *MIT BILD*

Beitrag von Achim W »


Seit 1997 lagere ich eine 2,2 m lange, 60 cm breite und 5 cm starke Bohle aus einem Birnbaum. Bei der Bohle handelt es sich um das Herzbrett.
Siehe Bild 6.
Aus der Bohle soll eine unbesäumte Tischplatte entstehen nach der Anleitung von Christof Hartges "Die Zähmung des widerspenstigen Bretts".
Das Brett ist propellerartig verzogen. Die diagonal gegenüberliegenden Ecken sind jeweils 2 cm höher. Rechte Ecke siehe Bild 4.
An der linken Ecke habe ich mit dem Schrupphobel bereits 1 cm abgetragen. Siehe Bild 5.
Fehlstellen und Risse habe ich mit Polyesterharz ausgegossen. Siehe Bild 3.
Wird ein Riss ohne Polyester quer überhobelt, platzt das Holz ab. Siehe Bild 2.
Mein Schrupphobel ist mit 25° auf dem 1000er Wasserstein geschärft und anschließend mit dem 6000er an der Fase mit 30° und an der Spiegelseite mit 5° abgezogen.
Wenn der Hobel neu geschärft ist, hat er ein sauberes zischendes Geräusch. Die Späne sind ca. 8 mm breit und 0,5 mm dick. Leider wird das Eisen sehr schnell stumpf und nach ca. 50 Hobelstößen bricht mir das Eisen aus. Siehe Bild 1.
Als nächstes werde ich jetzt mein Eisen auf 30° schärfen und mit 35° abziehen.
Ich versuche dann die Platte auf einer Seite mit dem Schrupphobel eben abzurichten. Da ich dann an zwei Ecken nur noch eine Stärke von 25 mm habe, werde ich dort aufdoppeln, um eine Platte mit einer Dicke von 40 bis 50 mm zu erhalten. Christof Hartge spricht bei seinem Brett von einer "unguten Stelle". Mir kommt es so vor, als ob das ganze Brett aus unguten Stellen besteht.
Ich bitte jetzt um Eure konstruktive Kritik. Gibt es eine Alternative zu meinem Vorgehen? Ich möchte auf jeden Fall die Bohle nicht zersägen und verleimen. Eine Obstbaumbohle mit diesen Abmessungen ist ein Unikat, das ich als solches erhalten und zur Geltung bringen will.

Viele Grüße
Achim

Lieber Admin,

mein optionales Bild ist ein Album mit 6 Bildern!
Ich habe rumprobiert. In der Vorschau bekomme ich aber keine Bildanzeige.
Das Bild #4 kann ich mir zum Beispiel mit http://www.pixum.de/album/image/id/6070364/page/4 anschauen, mit der Adresse bei "Optionales Bild" kann man sich alle 6 Bilder anschauen.



S. Simon
Beiträge: 33
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Tischplatte aus Birnbaumbohle

Beitrag von S. Simon »


Hallo Achim,

Versuch doch mal die im Forum beschriebene Möglichkeit bilder einzustellen!

Geht echt einfach mit der Anleitung!

Viele Grüße

Stéphane



Jan Baumann
Beiträge: 64
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Tischplatte aus Birnbaumbohle

Beitrag von Jan Baumann »


Hallo Achim,

es ist natürlich sehr schön, wenn man es schafft, ein sehr widerspenstiges Brett mit Epoxyfüllungen und Rissen nur mit Handhobeln in eine gerade Form zu überführen. Wenn du diese Aufgabe weiterhin mit Handwerkzeugen bewältigen willst, kann ich dir nur empfehlen, die Werkzeuge scharf und die Spanabnahme klein zu halten. Problemstellen im Brett kennzeichnen und mit besonderer Vorsicht bearbeiten, vielleicht sogar mit einer Ziehklinge/Ziehklingenhobel.
Der Schrupphobel muss auch nicht quer zur Faser geführt werden. Durch eine diagonale Führung erreicht man einen ähnlich hohen Abtrag mit weniger Ausriss.

Wenn du nicht auf Handhobel bei der Bearbeitung festgelegt bist, würde ich dir empfehlen, einmal diesen Link anzuschauen:
http://www.highlandwoodworking.com/flattenaworkbenchwitharouter.aspx

oder hier:
http://www.finewoodworking.com/SkillsAndTechniques/SkillsAndTechniquesPDF.aspx?id=34293

Mit dieser Technik solltest du sehr gute Ergebnisse erzielen, allerdings verschiebt sich dieser Thread dann ins allgemeine Forum :)

Viele Grüße
Jan



Pedder
Beiträge: 5797
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Tischplatte aus Birnbaumbohle

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #130999]
Hallo Achim,

ich kann die Bilder nicht sehen, es wird ein Passwort verlangt, das ioch nicht habe und anmelden will ich da nicht.

Liebe Grüße
Pedder


Achim W

Re: Tischplatte aus Birnbaumbohle *MIT BILD*

Beitrag von Achim W »

[In Antwort auf #131000]
Stéphane,

danke für Deinen Tipp.
Das hab ich versucht. Leider am Sonntag ohne Erfolg.
Bei dem Bilderdienst war ich am Sonntag noch eingeloggt, daher konnte ich die Bilder auch öffenen, was heute nicht mehr ging.
Jetzt ein neuer Versuch mit einer neuen Adresse:
http://www.pixum.de/album/sharingImage/id/6070364/page/6
Das ist das erste Bild, welches ich in meinem Thread erwähne.
Bei pixum kann ich jetzt blättern mit den Pfeilen.
Falls das nicht geht, einfach die letzte Zahl an der Adresse ändern. Das ist meine Bildnummer.
Ich habe die Adresse des Bildes jetzt unten auch noch angegeben.
Wenn ich mehrere Bilder habe, wie ist dann die Verbindung vom Text zum Eintrag bei "Optionales Bild"?
Gibt es eine Möglichkeit den Thread vom Sonntag zu korrigieren und die Bildadresse nachzutragen?
Bitte um Info, bzw. Kritik, wenn das jetzt wieder nicht klappt.

Gruß, Achim



Achim W

Re: Tischplatte aus Birnbaumbohle

Beitrag von Achim W »

[In Antwort auf #131001]
Jan,

danke für Deine schnelle Reaktion auf meinen Thread.
Leider habe ich das mit den Bildern nicht geschafft.
Ich habe vorhin meinen zweiten Versuch gestartet.
Danke für den Hinweis auf die Oberfräse. Das habe ich keine und will auf jeden Fall zuerst mit dem Hobel weiter machen.
Mit der Ziehklinge habe ich einmal einen Hocker hohl ausgeschabt. Das waren aber nur wenige mm. Jetzt ist der erforderliche Abtrag im cm-Bereich!!
Schau Dir doch mal die Bilder an.

Gruß Achim


Achim W

Re: Tischplatte aus Birnbaumbohle

Beitrag von Achim W »


Pedder,

danke für die Reaktion,
Ich habe heute meinen zweiten Versuch gestartet.

Gruß Achim


Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Re: Tischplatte aus Birnbaumbohle

Beitrag von Philipp »

[In Antwort auf #130999]
Hallo Achim,

"Ich möchte auf jeden Fall die Bohle nicht zersägen und verleimen. Eine Obstbaumbohle mit diesen Abmessungen ist ein Unikat, das ich als solches erhalten und zur Geltung bringen will."

Ich verstehe Deine Einschätzung und Dein Ziel, wage aber dennoch, es zu kritisieren. Meine Gründe dafür:

1.) eine Birnbaumbohle von 60 cm Durchmesse ist kein Unikat, sondern für Birnbäume nicht so ungewöhnlich. Mein ehemaliger Lohnsäger hatte Birnbaumbohlen mit 140 cm Durchmesser...
2.) der Erhaltungswunsch des "Unikats" steht in meinem Verständnis in krassem Gegensatz zur Verfüllung der Risse mit Polyesterharz. Das zu sehen, tut mir fast schon weh.
3.) läßt Du die Bohle wie sie ist, wirst Du durch das Begradigen viel Holz verlieren. Da der Baum anscheinend Drehwuchs besitzt, kannst Du nicht davon ausgehen, daß die einmal geebnete Bohle sich nicht wieder propellerartig verzieht.
4. eine Platte mit 220 cm Länge und nur 60 cm Breite ergibt keinen brauchbaren Tisch, eher eine tiefe Sitzbank. Willst Du das so?

Ich würde an Deiner Stelle die Bohle (Herzbrett!!) in der Mitte auftrennen und die gröbsten Risse entfernen. Die beiden Hälften lassen sich nun mit weniger Holzverlust ebnen.
Große Risse würde ich eher mit Holzeinlagen schließen, als mit Polyesterharz. Bei so einer Bohle kann sich auch stark kontrastierendes Holz gut machen.
Soll ein ernst zu nehmener Tisch daraus werden, dann wirst Du in meinen Augen nicht umhin kommen, die Bohle durch anleimen von Streifen zu verbreitern. Du könntest ja auch in die Mitte einen Streifen von ca. 20 cm einsetze (sofern noch weiteres Holz vorhanden), dann hast Du immer noch die Möglichkeit, die unbesäumten Baumkanten zu erhalten.

Viel Erfolg und viele Grüße, Philipp



Christian T
Beiträge: 230
Registriert: Mi 2. Jan 2013, 16:47

Re: Tischplatte aus Birnbaumbohle

Beitrag von Christian T »


Hallo
Wenn's Gefällt ?

http://www.uniic.de/konferenztisch-robinie.html

Gruß Chr.


TimoB.
Beiträge: 245
Registriert: Mi 31. Dez 2014, 22:16

Re: Tischplatte aus Birnbaumbohle

Beitrag von TimoB. »


Hallo Achim,

ich stimme Philipp in jedem Punkt zu.

Bretter mit Drehwuchs können sehr sehr nervig sein. Selbst mit einer krassen Unterkonstruktion kann eine Formstabilität nicht gewährleistet werden.

Abgesehen davon hast du eine wunderschöne Bohle. Birnenholz gehört zu meinen Lieblingshölzern, Durchmesser von mehr als 60cm habe ich auch schon öfter gesehen.

Ich selbst habe keinen Schrupphobel. Wenn ich größere Flächen abtragen muss, nehme ich ganz gerne einen Stanley No.5 zum diagonalen schlichten.
Bei großen Tischplatten habe ich in letzter Zeit gute Erfahrungen mit einer Breitbandschleifmaschine in der Schreinerei nebenan gemacht.

Viele Grüße
Timo



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