Leim angeben für Leimholzplatte- so'n Stress!
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Leim angeben für Leimholzplatte- so'n Stress!
Puh, das ist gerade noch gutgegangen...
Ich habe heute eine Leimholzplatte verleimt. 14 Lamellen, 80cm lang. Das heißt: Sechsundzwanzigmal eine Lamelle mit Leim einstreichen bevor dann gepresst wird.
Ein Stress war das!
In den ersten Fugen hatte der Leim schon deutlich angefangen abzubinden, er trat kaum noch aus der Fuge aus. Dabei hatte ich die Lamellen vor dem Verleimen extra angefeuchtet. Ist aber noch gutgegangen.
Wie kann man das verbessern? Denn das will ich mir nicht nochmal antun, aber das nächste Leimholz kommt bestimmt.
Extra dafür langsamer abbindenden Leim kaufen? (oder kann man dem gängigen PVA- Leim etwas Verzögerndes beimischen?)
Den Leim stärker mit Wasser verdünnen?
Ein Gerät zum Angeben von Leim benutzen? (Leimfix o. Ä.)? Ich schrecke vor der Anschaffung zurück, ich mag nicht gern ein Gerät das mit Leim gefüllt werden muss und dann vielleicht zweimal im Jahr benutzt wird.
Ein besserer, ganz spezieller Leimpinsel?
Die Lamellen "im Bündel" mit Leim einstreichen?
Also- wie macht Ihr das?
(weder ein Verweis auf käuflich erhältliches fertiges Leimholz noch der Hinweis dass dem Leimholz doch die klassische Rahmen-und-Füllung-Bauweise vorzuziehen ist, helfen mir weiter)
Friedrich
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Re: Leim angeben für Leimholzplatte- so'n Stress!
Hallo Friedrich,
ich glaube nicht, dass ich mir zutrauen würde, 14 Lamellen in einem Rutsch zu verleimen. Dafür bin ich zu langsam. Die Platte hätte ich auf 2 x verleimt. Kostet etwas mehr Zeit, spart aber Nerven...
Gruß
Klaus
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- Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21
Re: Leim angeben für Leimholzplatte- so'n Stress!
Hallo Friedrich,
Du hast es bereits treffend formuliert- die einzelnen Teile "im Bündel" einstreichen. Dabei genügt es, pro Fuge eine Fläche zu beleimen.
Die werdende Platte wie gewollt auslegen und kennzeichnen, die einzelnen Teile/Lamellen dann hochkant aufstellen. Dabei kommt die zu beleimende Kante immer nach unten. Die letzte Lamelle fällt dabei weg.
Die hochkant stehenden Lamellen dann mit Zwingen zusammenspannen und das ganze Paket dann um 180° drehen, so daß man den Leim auftragen kann.
Funktioniert auch gut bei unterschiedlich breiten Lamellen, da man durch das Drehen ja trotzdem eine ebene Fläche hat, auf der man nach Herzenslust Leimpinseln kann.
Falls der Auftrag mit dem Pinsel ungleichmäßig wird, kann man mit einer Tapezier-Andrückwalze den Leim besser verteilen. Nachteil: das gute Teil muß sauber gemacht werden.
Mit einer Leimwalze geht das natürlich noch schneller, lohnt aber wirklich nur bei regelmäßigem und häufigem Gebrauch, da man das Teil erstens kaufen und zweitens immer peinlich saubermachen muß.
Gruß, Andreas
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- Beiträge: 2715
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Leim angeben für Leimholzplatte- so'n Stress!
Hallo Friedrich,
entweder wie Andreas geschrieben hat machen, du kannst auch einen Leimspachtel statt eines Pinsels oder einer Rolle nehmen oder ganz pragmatisch, PU-Leim nehmen. Der verteilt sich von selbst, einfach aus der Flasche heraus eine Bahn je Kante auftragen.
Gruß
Heiko
Re: Leim angeben für Leimholzplatte- so'n Stress!
genauso wie andreas es beschreibt, habe ich es auch gemacht bei meinen bisherigen probeläufen, wie bereits erwähnt, ich stehe noch ziemlich am anfang und es hat immer gut funktioniert.
aber bei dieser anzahl an lamellen würde ich auch in zwei schritten verleimen.
es gibt wohl von titebond, das ist momentan der einzige hersteller, der mir einfällt, einen leim mit längerer verarbeitungszeit, ca 15 min, je nach umgebungstemperatur, aber so weit weg ist vom bindan dann auch nicht, kostet aber mal locker fast das doppelte.
bei sehr schmalen kanten benutze ich gerne eine zahnbürste, die danach einfach in ein glas mit wasser
gestellt wird.
Re: Leim angeben für Leimholzplatte- so'n Stress!
[In Antwort auf #130878]
Hallo Friedrich,
war zwar bei uns PU-Leim, aber bei unseren Rodelbau-Formverleimungen hat sich nebeneinander Legen der Lamellen, und ein Zahnspachtel zum Bestreichen der der dann ja großen Fläche bewährt. (Wir mussten nur einseitig bestreichen)

Ich verwende bei Weißleim seit einiger Zeit Bindan Propellerleim, der bindet nicht ganz so schnell ab wie Ponal.
Aber sicher wäre ein Leim mit extra langer offener Zeit zur stressfreien Herstellung von Leimholzplatten eine große Hilfe. Wir haben für unsere Zwecke einen PU Leim mit 40 Minuten offener Zeit besorgt. Damit kann man sehr entspannt zu Werke gehen...
Gruß, Ralf
Hallo Friedrich,
war zwar bei uns PU-Leim, aber bei unseren Rodelbau-Formverleimungen hat sich nebeneinander Legen der Lamellen, und ein Zahnspachtel zum Bestreichen der der dann ja großen Fläche bewährt. (Wir mussten nur einseitig bestreichen)

Ich verwende bei Weißleim seit einiger Zeit Bindan Propellerleim, der bindet nicht ganz so schnell ab wie Ponal.
Aber sicher wäre ein Leim mit extra langer offener Zeit zur stressfreien Herstellung von Leimholzplatten eine große Hilfe. Wir haben für unsere Zwecke einen PU Leim mit 40 Minuten offener Zeit besorgt. Damit kann man sehr entspannt zu Werke gehen...
Gruß, Ralf
Re: Leim angeben für Leimholzplatte- so'n Stress!
[In Antwort auf #130878]
Hallo Friedrich,
nachdem ich die Schmiererei mit dem Leimpinsel auf den Tod nicht ausstehen kann und mit der Zahnspachtel zu wenig geübt für größere Flächen bin, habe ich seit einiger Zeit einen Leimroller in meiner Werkstatt. Bei mir steht Würth drauf, ich habe das Ding auch auch schon im normalen Vertrieb gesehen. Ist im Gegensatz zum Pfohl-Leimer auch bezahlbar, die Inbetriebnahme lohnt sich aber nur bei größeren Aktionen. Bei kleineren Flächen verwende ich eine Leimflasche mit eher großer Düse und eine kleine Zahnspachtel in Kombination.
Ansonsten kann ich mich meinen Vorschreibern anschließen: Gleich breite Lamellen zusammenstellen und nur einseitig satt angeben. Bei größere Projekten zu zweit arbeiten.
Ich verwende momentan einen 1K D4-Leim, der eher zügig abbindet und hatte mit dem oben beschriebenen Vorgehen keine Probleme. Dass Spannzeuge und der Arbeitsplatz vorbereitet sein sollten, versteht sich von selbst.
Beste Grüße
Max
Hallo Friedrich,
nachdem ich die Schmiererei mit dem Leimpinsel auf den Tod nicht ausstehen kann und mit der Zahnspachtel zu wenig geübt für größere Flächen bin, habe ich seit einiger Zeit einen Leimroller in meiner Werkstatt. Bei mir steht Würth drauf, ich habe das Ding auch auch schon im normalen Vertrieb gesehen. Ist im Gegensatz zum Pfohl-Leimer auch bezahlbar, die Inbetriebnahme lohnt sich aber nur bei größeren Aktionen. Bei kleineren Flächen verwende ich eine Leimflasche mit eher großer Düse und eine kleine Zahnspachtel in Kombination.
Ansonsten kann ich mich meinen Vorschreibern anschließen: Gleich breite Lamellen zusammenstellen und nur einseitig satt angeben. Bei größere Projekten zu zweit arbeiten.
Ich verwende momentan einen 1K D4-Leim, der eher zügig abbindet und hatte mit dem oben beschriebenen Vorgehen keine Probleme. Dass Spannzeuge und der Arbeitsplatz vorbereitet sein sollten, versteht sich von selbst.
Beste Grüße
Max
Fellrolle... *MIT BILD*
[In Antwort auf #130878]
Hallo Friedrich,
mit der Fellrolle geht es tatsächlich schnell, aber Leimspuren überall.
Hier nur 5 Leisten, aber (hüstl) 4fach Kronenfuge und 71mm Leistenbreite bei 235cm Länge, jeweils beide Seiten einer Verbindung wurden mit Leim versehen.
Der Leimüberschuß, der beim Pressen austritt ist dabei enorm.
Gruß Dietrich

Hallo Friedrich,
mit der Fellrolle geht es tatsächlich schnell, aber Leimspuren überall.
Hier nur 5 Leisten, aber (hüstl) 4fach Kronenfuge und 71mm Leistenbreite bei 235cm Länge, jeweils beide Seiten einer Verbindung wurden mit Leim versehen.
Der Leimüberschuß, der beim Pressen austritt ist dabei enorm.
Gruß Dietrich

Bindan 30
[In Antwort auf #130883]
Hallo Friedrich,
es gibt auch D2 Leime wie den Bindan 30 die eine lange offene Zeit haben, hier 30min.
Den hatte ich erst entdeckt als ich eine Schwalbenschwanzzinkung in Birke auf 50cm Breite zu verleimen hatte. Birke zieht den Leim sowieso schon extrem schnell weg.
Auf Nachfrage bei Bindan rat man mir sehr deutlich vom Verdünnen mit Wasser ab!
Der Techniker empfahl für eine lange offene Zeit bei kühlen Bedingung zu arbeiten. Den Leim im Kühlschrank auf 8°C kühlen und den Raum im Winter vorher lange Lüften damit die trockene, warme Zentralheizungsluft raus geht.
Ansonsten wie schon beschrieben einseitig im Paket einleimen.
Gruß Jockel
Hallo Friedrich,
es gibt auch D2 Leime wie den Bindan 30 die eine lange offene Zeit haben, hier 30min.
Den hatte ich erst entdeckt als ich eine Schwalbenschwanzzinkung in Birke auf 50cm Breite zu verleimen hatte. Birke zieht den Leim sowieso schon extrem schnell weg.
Auf Nachfrage bei Bindan rat man mir sehr deutlich vom Verdünnen mit Wasser ab!
Der Techniker empfahl für eine lange offene Zeit bei kühlen Bedingung zu arbeiten. Den Leim im Kühlschrank auf 8°C kühlen und den Raum im Winter vorher lange Lüften damit die trockene, warme Zentralheizungsluft raus geht.
Ansonsten wie schon beschrieben einseitig im Paket einleimen.
Gruß Jockel
Re: Leim angeben für Leimholzplatte- so'n Stress!
[In Antwort auf #130878]
Hallo Friedrich,
ich habe mal als Nebenjob Teppich verlegt. Mehrere m² in der Minute mit Kleber einzustreichen, war mit einem (oder auch einer?) Zahnspachtel keine Problem.
Muss man Weißleim beidseitig auftragen?
Du wilst das mit den Lamellen ja nich hören, aber gespannt bin ich schon, wofür eine Unterteilung in 14 Lamellen notwendig ist. Oder ist die Struktur Designelement?
Liebe Grüße aus Kernen
Pedder
Hallo Friedrich,
ich habe mal als Nebenjob Teppich verlegt. Mehrere m² in der Minute mit Kleber einzustreichen, war mit einem (oder auch einer?) Zahnspachtel keine Problem.
Muss man Weißleim beidseitig auftragen?
Du wilst das mit den Lamellen ja nich hören, aber gespannt bin ich schon, wofür eine Unterteilung in 14 Lamellen notwendig ist. Oder ist die Struktur Designelement?
Liebe Grüße aus Kernen
Pedder