Ihr Lieben,
ich hatte im Forum mehrfach meine neue Werkstatt erwähnt und möchet sie, nachdem sie ein Jahr nach dem Einzug nun so gut wie fertig ist (ganz fertig wird so etwas ja zum Glück nie) einmal vorstellen.
Wir haben 2010 neu gebaut und zwar fürs Alter, das heißt also, barrierefrei. In unserem vorherigen Haus hatte ich eine Kellerwerkstatt von 16 m². Im neuen sollte die Werkstatt sozusagen in die Wohnung integriert werden, also neben den Wohnräumen im Erdgeschoss innerhalb der gedämmten Hülle, mit eigenem Eingang und Blick nach draußen. Da ist dann natürlich die Größe beschränkt. Es hat zu 20 m² gereicht, die ich mir allerdings mit dem Wärmespeicher der Solaranlage teilen muss.
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Bild 1: Die Nordwestecke des Hauses mit dem Südfenster und dem Eingang der Werkstatt. Das Mauerwerk ist Poroton, Außenwand in T8- Stein mit relativ dicken Stegen so dass Dübel eine ordentliche Tragfähigkeit haben. Im ganzen Haus ist eine Fussbodenheizung eingebaut, nur im Werkstattraum sind die Heizschlangen im Estrich weggelassen und stattdessen ein kleiner Wandheizkörper installiert; den hätte man aber auch weglassen können.
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Bild 2: Skizze des Grundrisses der Werkstatt. Der Raum ist 2,50 m hoch. Oben die Ausgangstür und der Durchgang zur Wohnung (Hauswirtschaftsraum). Unter und vor der Hobelbank ist ein einfacher Holzfussboden verlegt: 15 mm OSB, in Nut und Feder verleimt, direkt auf den Estrich gelegt und mit Acryl leicht verklebt um Klappern zu verhindern. Am vorderen Rand mit einem überfälzten Streifen aus Multiplex, der in den Estrich gedübelt ist, gehalten. Mit Leinölfirnis gestrichen. Die restliche Bodenfläche soll noch mit grauer Farbe gestrichen werden.
Die folgenden Bilder geben den räumlichen Eindruck nicht gut weder, es erscheint, wenn man drin ist, nicht so eng wie es auf den Bildern aussieht.
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Bild 3: Hobelbank vor dem Fenster mit Blick nach draussen. Die Bank steht auf dem oben beschriebenen OSB- Boden. Damit sie nicht herumrutscht, sind zwei mit elastischem Material (Stücke einer Iso- Matte) beklebte Abstandshalter, der linke winkelförmig, an die Wand gedübelt. Die meisten Werkzeughalter sitzen nicht direkt auf dem Putz, sondern sind auf weiss gestrichene OSB- Plattengeschraubt, die mit Abstandshaltern an die Wand gedübelt sind.
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Bild 4: Werkbank (Eigenbau mit 50mm- Multiplex- Platte) und Bohrmaschine (taugt nix). In den grünen Tischlerschraubstock wird auch die Halterung für die Sägenfeilkluppe geklemmt. Darüber die Scherenleuchte zum Sägenfeilen. In dem Küchenhängeschrank sind Schrauben, Dübel usw. Am linken Bildrand der Wärmespeicher (750l, 1m Durchmesser)
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Bild 5: Kreissäge (Logosol PS 315 mit kurzer Führungsschiene für den Längsanschlag) und Absaugung dazu. Der "Tisch" ist ein Stück Küchenarbeitsplatte auf zwei Böcken; ideal zum Leimen usw, ist sehr gut plan und immer leicht zu reinigen. Die Bandsäge ist bisher selten gebraucht worden.
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Bild 6: aufgehängte Werkzeuge links hinter der Hobelbank
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Bild 7: aufgehängte Werkzeuge rechts hinter der Hobelbank
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Bild 8: aufgehängte Werkzeuge rechts an der Wand
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Bild 9: Der bekannte Schärfplatz, neben dem Waschbecken, das ist noch etwas unordentlich dort....
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Bild 10: Ein Detail zu meinem "Kragarmregal" (an der langen Wand über der Kreissäge) wo ich längeres Holz usw. in der Werkstatt lagern kann. Das Regal besteht aus etwas abgeänderten Elementen des Systems Broder (schwedisches Möbelhaus), die vierkantigen Kragarme sind eigentlich die Fußwinkel des Systems. Die Wandschienen stehen unten auf dem Estrich auf, die je 2 Dübel(oben) tragen nicht die Last sondern hindern das Regal nur daran, von der Wand wegzukippen. Daneben der Netzschalter für die Kreissäge: Es beruhigt, die separat abschalten zu können wenn man z.B. das Blatt wechselt..
Zur Elektrik:
Beleuchtung: Ich habe 6x 58 W Leuchtstoff an der weiss gestrichenen Decke, das ist schon ganz gut gut aber keineswegs zu viel. Stromversorgung: 400V (3x 16A abgesichert) Drehstrom, daran hängen Kreissäge, Bohrmaschine und Bandsäge. Außerdem 2x 230V für den Rest.
So, wie die Werkstatt jetzt ist, ist sie ein sehr angenehmer Aufenthaltsort. Die Schall- und Schwingungsdämpfung zur Wohnung hin ist ausreichend. Insofern ist das Konzept gelungen.
Was ich gern anders hätte? Etwas mehr Platz wäre nicht schlecht. Aber das ist bei einem Neubau eine Kostenfrage, und die Projekte werden ja auch nicht größer mit dem Alter.
Ich hoffe Anderen für ihre Werkstatteinrichtung hier oder da einen Tipp geben zu können. Fragen zu Details beantworte ich gern.
Friedrich