welche hobel braucht der mann??
welche hobel braucht der mann??
hallo zusammen,
ich habe die suche schon bemüht, aber dazu nicht wirklich etwas gefunden.
nachdem ich, friedrich kollenrott sei gedankt, es mittlerweile draufhabe ordentlich scharfe klingen zu erreichen, frage ich mich, welche hobel braucht man so im allegemein, um ein relativ breites spektrum abzudecken.
vorhanden sind ein no. 4 und ein flachwinkel blockhobel.
für tipps bin ich sehr dankbar, da ich noch relativ neu im "gewerbe" bin. ca. 1,5 jahre.
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: welche hobel braucht der mann??
Hallo,
Hobel auf Verdacht kaufen kann schnell unnötig teuer werden. Außerdem hat jeder eine andere Arbeitsweise. Was möchtest du denn genau machen? Kanten abrichten, aus der rohen Bohle ein gerades Brett machen oder oder oder....
Ich habe mir z.B. nun endlich mal einen Grundhobel (Veritas) gekauft weil ich nun ein Werkstück mache, bei dem ich ihn gut gebrauchen kann. Bei der ersten Benutzung dachte ich dann "Warum hab ich den nicht schon viel früher gekauft". Das geht mir aber bei jedem neuen Werkzeug so :-)
Also überleg einfach, was du als nächstes bauen möchtest und was du daran mit welchem Hobel machen könntest. Den Hobel, der dir die meisten Vorteile bei diesem Werkstück verspricht, kaufst du dann.
Gruß
Heiko
Re: welche hobel braucht der mann??
danke für den tipp heiko, normalerweise mache ich es auch so und die beiden, die ich habe, kommen jetzt auch regelmäßig zum einsatz, nur wenn ich mal eine längere kante abrichten möchte oder ein brett etwas verzogen ist reichen die vorhanden werkzeuge nicht aus.
so grüble ich derzeit, ob es eher eine no.7 raubank oder vielleicht doch eine no. 6 wird. ob ich einen veritas kaufe oder gleich geld in die hand nehme und einen lie-nielsen oder clifton mein eigen nenne. die beiden, recht preiswerten hobel funktionieren gut, aber nach dem was ich hier und auch in anderen foren gesehen habe, ist es auch bei handwerkzeugen immer besser, etwas vernünftiges anzuschaffen, als dreimal zu kaufen.
spezialhobel, wie grund-, nut- oder schabhobel sind erst mal nicht im auge, das wird dann wirklich nach bedarf gekauft.
Re: welche hobel braucht der mann??
Hallo Frank,
Du willst also einen längeren Hobel. Bei einem vorhandenem Nr. 4 eine logische Ergänzung.
Ein Nr.7 oder gar ein Nr.8 sind aber schon heftig schwere Teile, die dann Sinn machen, wenn man längere Werkstücke (über 140cm) fügen will. Darunter tut es auch ein Nr.6, der den Vorteil hat, leichter zu sein. Wenn der Hobel vielseitig eingesetzt werden soll ein Aspekt, der nicht zu vernachlässigen ist.
Wie wäre es dann mit dem Juuma Nr.6? Ein guter Hobel zu einem anständigen Preis. Wenn man mal von der Hobelsucht angesteckt worden ist, wie ich, dann sammeln sich mit der Zeit ohnehin alle möglichen Varianten in der Werkstatt an. Meine Nr. 7 und Nr. 8 benötige nicht so oft. (Kann natürlich an meinen Projekten liegen) Diese Größen kommen dann wahrscheinlich schon noch.
Was den Veritas betrifft, so ist dieser durchaus ein Spitzenprodukt. Er steht einem LN gewiss nicht nach. Veritas sind Hobel, die sich durch kleine, aber feine und intelligente Merkmale auszeichnen. Der Veritas Flachwinkler Nr. 7 hat z.B. eine Feststellschaube für die Maulverstellung. Äußerst praktisch, eine Drehung am vorderen Knopf und das Hobelmaul ist groß zum Entfernen von Spänen und einmal zurück, es ist wieder in der richtigen Position. Kenne ich von keinem anderen Hobel. Ich glaube aber nicht, dass dieser Hobel für Dich zunächst der richtige ist. Die Flachwinkler von Veritas sind eine aufeinander abgestimmte Familie. Der Putzhobel, der Jackplane und der Jointer haben die Eisen gemeinsam. Bei Flachwinklern braucht es auswechselbare Eisen mit verschiedenen Winkeln, damit sie Ihre Stärken ausspielen können. Für den Anfang wohl eine zu kostspielige Option.
Auch wenn später größere Hobel hinzukommen, einen Nr.6 kann man immer gebrauchen. Ein Nr.5 wäre wohl ein zu kleiner Schritt.
Ich hoffe, ein paar Aspekte zu Deiner Entscheidung hinzugefügt zu haben.
Grüße
Joachim
Re: welche hobel braucht der mann??
vielen dank für deine ausführlichen empfehlungen joachim.
ich denke auch, dass es ein no.6 werden wird. bis die größeren projekte anfangen, neuer esstisch und ein neues sideboard, wird noch ein wenig zeit vergehen, da auch erst noch die entsprechenden maschinen angeschafft werden müssen. bis dahin habe ich genug erfahrung sammeln können, um nicht allzu großen mist zusammen zu bauen...;-)
auf alle fälle werde ich mir die veritas flachwinkler-familie mal genauer ansehen, da mir hier die preise, trotz top-qualität nicht ganz so überzogen scheinen wie bei LN.
Re: welche hobel braucht der mann??
hallo Frank,
wie schon weiter oben gesagt wurde : jeder arbeitet etwas anderes und braucht anderes Werkzeug.
Für mich ist der No.6 zu kurz zum Fügen. Ich habe einen No.7 und der ist eine sehr sinnvolle Anschaffung, der 8er ist schon ein bisschen arg mächtig. Ich habe damals gespart und einen Anant No.7 gekauft. Mit ein paar Stunden tunen ist es ein sehr brauchbarer Hobel geworden, sieht man davon ab, dass die Eisenverstellschraube immer noch einen sehr langen Weg aufweist. Das Messer ist für diesen Preis ganz ordentlich, kann aber jederzeit durch ein höherwertiges ersetzt werden.
Mein Rat wäre ein alter Stanley No.7, der sehr vielseitig zu verwenden ist.
Als Universalhobel bevorzuge ich einen No.5 - meiner ist ein alter Record.
Einen alten 4er von Stanley habe ich auch, benutze ihn aber seltener als den 3er. Der 3er ist gleichlang wie der 4er, aber schmaler und ein sehr angenehmer Hobel.
Du wirst früher oder später auch Hirnholz bestossen müssen und da bevorzuge ich einen Flachwinkel-Putzhobel von Veritas, der in einer Bestosslade ideal einsetzbar ist. Mit auswechselbaren Messern in unterschiedlichem Anschliff sehr vielseitig. Den neuen schmaleren Flachwinkel kenne ich nicht, ich denke aber, er ist vergleichbar gut.
mit freundlichem Gruss
reinhold
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Re: welche hobel braucht der mann??
[In Antwort auf #130522]
Hallo Frank,
ich besitze keine Hobelmaschine, daher bearbeite ich alles mit Handhobeln.
Meine Arbeitsablauf sieht in etwa so aus:
- Rohes Brett mit Schrupphobel bearbeiten
- geschrupptes Brett mit einem langen Hobel (bei mir Veritas Flachwinkel-Rauhbank) auf die richtige Dicke bringen
- Kanten mit langem Hobel auf die richtigen Maße hobeln
- putzen mit einem kurzen Putzhobel (Veritas Flachwinkel-Putzhobel)
Wenn Du ebenfalls ohne Maschine auskommen möchtest, dann ist ein Schrupphobel m.E. ein sehr wichtiger Hobel. Ebenso favorisiere ich die längeren Hobelmodelle, da man damit lange und kurze Werkstücke bearbeiten kann.
Für die Stoßlade ist dann eine Zwischenlänge (No.5) sehr gut, da dieser Hobel viel Masse besitzt. Ich mache das aber mit dem kleinen Putzhobel.
Für andere Arbeiten, wie z.B. Fälze oder Nuten benötigst Du dann natürlich die entsprechenden Spezialhobel. Ich komme mit meinem alten Record 050, dem großen Simshobel von Veritas und dem kleinen Grundhobel der selben Marke wunderbar zurecht.
Bei den Veritas-Hobel solltest Du beachten, dass der Griff relativ senkrecht zur Hobelsohle steht. Wenn Deine Hobelbank also niedrig ist, dann ist die Arbeit mit diesen Werkzeugen recht unergonomisch.
Grüße
Torsten
Hallo Frank,
ich besitze keine Hobelmaschine, daher bearbeite ich alles mit Handhobeln.
Meine Arbeitsablauf sieht in etwa so aus:
- Rohes Brett mit Schrupphobel bearbeiten
- geschrupptes Brett mit einem langen Hobel (bei mir Veritas Flachwinkel-Rauhbank) auf die richtige Dicke bringen
- Kanten mit langem Hobel auf die richtigen Maße hobeln
- putzen mit einem kurzen Putzhobel (Veritas Flachwinkel-Putzhobel)
Wenn Du ebenfalls ohne Maschine auskommen möchtest, dann ist ein Schrupphobel m.E. ein sehr wichtiger Hobel. Ebenso favorisiere ich die längeren Hobelmodelle, da man damit lange und kurze Werkstücke bearbeiten kann.
Für die Stoßlade ist dann eine Zwischenlänge (No.5) sehr gut, da dieser Hobel viel Masse besitzt. Ich mache das aber mit dem kleinen Putzhobel.
Für andere Arbeiten, wie z.B. Fälze oder Nuten benötigst Du dann natürlich die entsprechenden Spezialhobel. Ich komme mit meinem alten Record 050, dem großen Simshobel von Veritas und dem kleinen Grundhobel der selben Marke wunderbar zurecht.
Bei den Veritas-Hobel solltest Du beachten, dass der Griff relativ senkrecht zur Hobelsohle steht. Wenn Deine Hobelbank also niedrig ist, dann ist die Arbeit mit diesen Werkzeugen recht unergonomisch.
Grüße
Torsten
Re: welche hobel braucht der mann??
hi torsten,
so in etwa hatte ich es auch vor. mein tisch ist, aufgrund meiner größe, 90 cm hoch, also sollte es da keinen stress geben.
die hobelbank steht noch aus, da ich derzeit noch keinen platz dazu habe.
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: welche hobel braucht der mann??
Hallo,
du schreibst:
so in etwa hatte ich es auch vor. mein tisch ist, aufgrund meiner größe ...
Ist der Tisch stabil genug und verfügt er über die notwendigen Spannmöglichkeiten? Ich frage, weil ich die Problematik, ohne echte Hobelbank hobeln zu müssen, nur zu gut kenne. Besonders wenn du ordentlich runterschruppen willst, brauchst du was sehr stabiles.
Gruß
Heiko
Re: welche hobel braucht der mann??
ich hab es so ähnlich gemacht wie du Heiko...;-) der tisch ist von haus aus schon steifer als der mft, kann aber darüber hinaus auch noch an der wand verschraubt werden.
trotzdem wird noch eine hobelbank angeschafft, aber erst, wenn der zweite kellerraum fertig ist und das dauert noch ein wenig.