Wasserbeize und Ölen???
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Wasserbeize und Ölen???
Hallo in die Runde
UND EIN GUTES NEUES JAHR ! ! !
Und gleich habe ich eine Frage :
ich färbe mein Geschnitztes gerne mit Clou Wasserbeize,
weil ich hier anders als bei Acryl-/ Öl-Farbe die Holzstruktur fühlbar erhalte.
Nur färbt mir durch das Öl die Farbe durch,
so daß auch nach dem Trocknen (also nach vielen Tagen/Wochen noch)
die Holz-Werke kräftig abfärben.
Gibt es Öle, die die Beize nicht anlösen und an die Oberfläche holen?
Oder muß ich das Holz nach dem Beizen erst abwaschen/-schrubben?
Oder???
Danke für Euer Sich-Gedanken-Machen,
herzlichst,
Daniel
Re: Wasserbeize und Ölen???
Hallo Daniel,
welches Oel verwendest du?
Welche Farbschattierung/Farbton moechtest du deinen Schnitzereien geben?
Welche Beize Hersteller und Farbbezeichnung oder Farb Nr. verwendest du?
Werden die Schnitzereien mit den Haenden benutzt (gehandhabt)?
Bitte beantworte meine Fragen, ich helfe dir gerne weiter.
mfg
Ottmar
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Re: Wasserbeize und Ölen???
Hallo Daniel
Lies doch mal den interessanten Beitrag in Link. Das ist die beste Abhandlung zum Ölen die ich bisher gefunden habe. Da wird auch das Zusammenspiel mit Beizen abgehandelt.
http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/HolzOelen
Herzliche Grüße Jörg
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Re: Wasserbeize und Ölen???
Hallo Ottmar, also . . .
ich verwendte bisher
erst> Naturharzöl von Auro
später> kokt linølje von Jotun
zu Zeit> Kunos Objektöl von Livos.
Was ich erreichen will kannst Du hier sehen
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/50193
Die Zwerge sind mit Acryl angemalt, das faßt sich bischen wie Plastik an.
Alle Teile werden "gehandhabt" auch bzw vorallem wohl von Kindern.
An Beize verwende ich die von Clou, die im Beutel, im Wasser zu lösen,
zB No 154 (hellrot), No 158 (dunkelgrün), No 160 uvm.
Ich bin mit der Beize auf der Suche nach einer Färbung, die das Holz noch "mitspielen" läßt, also nach einer gewissen Transparenz.
Dazu suche ich auch noch einen Farbton "schwedenrot" zu verwirklichen, für die Zwergenmützen.
Nebenbei: eine Norwegerin meinte: so rot wären echten "norske nisser", zumindest die zur Zeit sehr populären rødnisser.
Ich muß meine Färbungen nicht mit der Beize erzielen,
aber mit der Beize kam ich meinen Vorstellungen schon sehr nah,
leider färben sie ab, was ich bisher entweder mit Klar-Sprühlack vermeiden konnte, was aber eigentlich gar nicht geht,
oder indem ich die Objekte unterm Wasserhahn mit der Wurzelbürste abschrubbte,
die Farbintensität litt aber sehr.
Mit Naturmaterialien (Farbpigmenten würde ich viel lieber arbeiten,
bin mit entsprechenden Öl-Rezepturen bisher nur gescheitert.
Soweit der Antworten,
ich erwarte gespannt Deine Gedanken...
Danke, Daniel
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Re: Wasserbeize und Ölen???
Danke, Jörg,
für den Link, da werde ich mich mal in Ruhe zum Studieren hinsetzen,
herzliche Grüße, Daniel
Re: Wasserbeize und Ölen???
Hallo Daniel und Forumsfreunde,
meine Erfahrungen beziehen sich auf Leinoelfirnis und Tungoel. Bei den von dir genannten Produkten, kenne ich die Zusammensetzungen nicht, vermutlich handelt es sich um gefuellte Firnisse z. B. Leinoelfirnis welcher mit anderen Oelen/Natrurharzen verkocht wurde um den Firnis Koerperreicher zu machen.
Das Abfaerben von Wasserbeizen kenne ich von schwarzer Beize und Leinoelfirnis, hier trug ich, 5 - 6 Ueberzuege auf, danach faerbte nichts mehr ab.
In deinem Fall wuerde ich folgendermassen vorgehen, Holzmuster mit geschnitzter Oberflaeche (koennen auch Zwerge sein) mit Wasserbeize behandeln und mindestens uebernacht in einer geheitzten Umgebung von ca 18°/C trocknen lassen.
Ich wuerde Leinoelfirnis (oder eines von deinen Produkten), im Wasserbad auf ca 60 °/C erhitzen und das Objekt, an einem am unteren Ende befestigten Faden in das heisse Oel Eintauchen und ueber dem Oel abtropfen lassen. Nun das Objekt am befestigten Faden aufgehaengt trocknen lassen, bei Leinoelfirnis min 48 Stunden. Nun probieren ob es Abfaerbt, wenn ja den Tauchvorgang im heissen Oel wiederholen.
Die Bedingungen in deinem Fall weichen vom Oelfinish auf Moebeloberflaechen dadurch ab, dass bei der Tauchmethode sich auf der Oberflaeche ein Film bildet und da die Oberflaeche bei dieser Behandlung gleichmaessig beschichtet wird, laesst sich ein relativ duenner, glatter Ueberzug aufbauen.
Du musst herausfinden, wieviele Tauchvorgaenge notwendig sind. Ich schaetze 3+ genuegen.
Die Farben veraendern sich durch die Oele, koennen kraeftig sein, in jedem Fall erscheinen diese dunkler.
Ich verwende fuer Tauchueberzuege, Gefaesse in der Groesse dem zu tauchenden Objekt entsprechend, so komme ich mit einer relativ geringen Oelmene aus. Ich wuerde auch das Beizen (wo moeglich) mit der Tauchmethode durchfuehren, z. B. Eintauchen fuenfundzwanzig bis dreissig Zaehlen Objekt herausnehmen und Trocknen lassen. Sind die Farben zu dunkel kuerzer Eintauchen, oder Beize Verduennen, sind zie zu hell eben laenger Eintauchen.
Ich schreibe mir bei solchen Versuchen, z. B. verwendete Beize, Zeit des Eintauchens usw auf so dass ich dies spaeter wiederholen kann.
Dies alles hoert sich komplizierter an als es in Wirklichkeit ist.
Als Gedankenanstoss
mfg
Ottmar
PS: Danke fuer den Link und meine Gratulation zu den ausgefuehrten Objekten. Da wuerde ich am liebsten mitspielen!!!
Re: Wasserbeize und Ölen???
guude,
ich würde von pulverbeizen abstand nehmen, Du kannst die pigmente nicht so fein verteilen wie es in einer fertigen KF oder colorbeize ab werk gelingt. nach trocknung aus den vertiefungen mit einer weichen bürste eventuelen pigmentüberschuß abbürsten, besser garnicht erst nasse pfützen entstehen lassen.
auch ohne abbürsten hat bei mir ein überzug mit z.b. asuso hartöl bisher spätestens nach der 2. anwendung keine abfärbeprobs gegeben.
gut holz! justus.
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Re: Wasserbeize und Ölen???
[In Antwort auf #128474]
Hallo Daniel,
hast Du schon mal die Lasuren/Spielzeuglasuren von Livos, Auro, Leinos,... ausprobiert? Wäre vielleicht eine Alternative.
Es grüßt Johannes
Hallo Daniel,
hast Du schon mal die Lasuren/Spielzeuglasuren von Livos, Auro, Leinos,... ausprobiert? Wäre vielleicht eine Alternative.
Es grüßt Johannes
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Re: Wasserbeize und Ölen???
Hallo und Danke,
aus den Anregungen werde ich beim nächsten Mal einiges zum Probieren haben.
Vielleicht können Beizen/ (Öl-) Lasuren ein Thema werden,
aber zuerst werde ich die Pulverbeizen weiterbenutzen, die Trockenbürste als Alternative zum Abwaschen testen;
ich habe wohl für eine kräftigere Farbe den Überstand nicht schnell genug (mit einem Tuch)abgenommen.
Trocken sind die gebeizten Objekten immer, bevor ich öle.
Nur das Tauchverfahren beim Beizen/ Ölen wird wohl nicht gelingen,
weil ich ja (auch detailiert) verschieden farbig arbeiten will,
und wenn dann das Öl im Töpfchen verschiedene Farbpigmente aufnimmt: - oje!?
Zu einem Problem möchte ich noch eine Frage stellen:
Wenn ich eine Wichtel-Mütze schnitze, entsteht an der Hutkrempe ein dünner Bereich,
in welchem die Poren des Holzes von unten nach oben durchgehend sind.
Wenn ich hier mit Wasserbeize arbeite, dringt die Farbe durch die Poren zur anderen Seite durch.
Wenn jetzt ein Klecks von der Farbe des Körpers an den unteren Hutrand gelangt,
zieht sich schnell ein Stich an die Hutoberfläche durch, wo er wirklich stört.
@ justus: Dieses Problem ist bei Fertigbeizen im Prinzip doch auch noch da, oder?
@ Johannes: Hast Du zu diesem Problem Erfahrungen mit farbigen Öllasuren?
@ Alle: Gibt es da Tricks, außer freilich sorgfältigstes Pinseln?
Mit herzlichem Gruß und Dank für die Gedanken,
Daniel