Pedder japanisch

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Pedder
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Pedder japanisch

Beitrag von Pedder »


Hallo Holzwerker,

seit meinem bisher einzigen Besuch bei Dieter vor etwa einem Jahr bin ich im Besitz eines japanischen Sägesets. Zwei wahnsinnig fein bezahnte, ziemlich kurze Sägen.



Vor allem die Ryoba mag ich gern. Ich habe zwar mehr westliche Sägen, als ich in diesem Leben verbrauchen kann, aber fast alle haben Rücken und manchmal stört er. Dann kommt die Ryoba zum Einsatz. Bis vor Kurzem als Dübelsäge bei Weichholzprojekten. Aber als ich zu Weihnachten für meine Kinder Messergriffe gemacht habe, musste ich Cocobolo sägen. Das ging gut!



Eine Neigung zum Verlaufen habe ich nicht bemerkt, ich habe aber zum Teil auch sehr versucht zu lenken. Und das Finish dieser Sägen ist, seit ich sie habe, ein Vorbild für meine Feilversuche. Als Anfänger im japanischen hätte ich das Blatt zweimal fast zerstört, weil ich die Säge zu weit aus dem Schlitz gezogen hatte und beim Zurückschieben das Blatt gerade noch nicht zuviel verbog. Aber wenn hätte ich sie mir halt neu gekauft. Wirklich nett.

Liebe Grüße
Pedder


Joachim Schmidt
Beiträge: 61
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Pedder japanisch

Beitrag von Joachim Schmidt »


Hallo Pedder,

diese Sägen habe ich auch schon seit ein paar Jahren. Ich benutze sie um bei meinen Musikinstrumenten diese fusseligen kleinen Absätze, winzige Eckausklinkungen, Minigehrungen usw. zu machen. Das auch durchaus in harten Hölzern wie Ebenholz und Buchsbaum.

Die werden einfach nicht stumpf. Die Güte der Schnittfläche ist noch wie am Anfang so, dass eine Nacharbeit nicht nötig ist.

Natürlich sind das keine Sägen für grobe Dinge. Für mehr als 10mm Schnittiefe verwende ich sie normalerweise nicht. Dafür wären sie auch zu langsam und ob sie dann noch im Schnitt sauber laufen, würde ich auch nicht unterschreiben wollen. Wahrscheinlich würde das noch für Weichholz klappen, sicherlich nicht für Hartholz. Diese Sägen sind auch noch sehr zurückhaltend geschränkt, sodass ich, vor allem die Ryoba, gern mal diese auf die Schnelle vor dem Putzen an Stelle einer Kubihiki nehme.

Das sind sehr empfehlenswerte Sägen für alle kleinen Anpassarbeiten, bei denen man sonst kräftigere Späne mittels Beiteln und Konsorten abnehmen muss.

Das Lob der kleinen, feinen Sägen sollte aber nicht auf die japanischen Sägen beshränkt bleiben, es gibt auch westliche Sägen, die bei feinen Arbeiten äußerst nützlich sind:

http://www.feinewerkzeuge.de/divsae.htm

Ich habe zwei davon. Eine wie geliefert, bei der anderen habe ich das Blatt einfach umgedreht, sodass sie auf Zug schneidet. Das sind Sägen die sind ideal für Einschnitte in Flächen. Für meine Anwendungen sind sie viel feiner als die japanischen Azebiki, jedenfalls diejenigen, die ich kenne.

Viel Freude noch bei der Herstellung excellenter Sägen
wünscht

Joachim

(Der nach niederschmetternden Erfahrungen vor Jahrzehnten mit westlichen Sägen nach Euren Posts mit Veritas Sägen wirklich gute Erfahrenungen gemacht hat. Der alte Kram wird wohl als Ziehklinge enden.)



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