Löcher in Griffe bohren

[Tobias Kreitel]

Hallo,

ich betätige mich seit einiger Zeit an einer Wippdrechselbank. Ich drechsle vorwiegend kleinere Stücke längs zur Faser, wie z.B. Werkzeuggriffe.
Mein Problem ist nun, dass es mir nicht gelingt, mittige, senkrechte Bohrungen in die fertigen Griffe zu bohren, sodass die Arbeit an den Griffen oft durch schief sitzende Eisen ruiniert wird.
Habt ihr Tipps, wie ich Drechsel- Stechbeitel- und Feilenhefte mit den nötigen Bohrungen versehen kann, ohne dass die schief werden?

Schöne Grüße

Tobias

[Heid Kurt Günter]

Hallo Tobias
1. bei Metalldrehbänken benutzt man eine Lünette als Führung--Rundlauf. Einen Reitstock mit Bohrkopf für den Bohrer.
Deine Maschine ist keine mit Motor, selbstgebaut? Diese Zusatzteile solltest Du benutzen.
2. Bohrung vor dem Drechseln einbringen. Als Mittenführung benutzen.
3. Bohrung mit der Ständerbohrmaschine erstellen. Werkstückk mit Winkel ausrichten. Oberfläche mit Filz geklemmt im Schraubstock und langsamer Vorschub.

Je nach Werkzeug welches in den Griff kommt, bohre ich in Stufen. Klein, größer, ganz groß. z.B. bei Stechbeitel und Feilen.
Gruß Kurt

[Marc Waldbillig]

Hallo Tobias,

Leider habe ich gar keine Erfahrungen zu Wippdrechselbänken, habe aber schon Werkzeuggriffe gemacht. Der erste Schritt ist immer das Bohren auf der Drechselbank, dann wird das Werkstück - mit leichtem Druck aufgespannt. Es zentriert sich automatisch. Danach drehe ich das selbe Ende auf die erforderliche Stärke, um die Zwinge einzupassen. Ist letztere einmal aufgesetzt, geht's weiter mit der Formgebung des Griffs.

Bohrungen auf der Tischbohrmaschine waren immer reine Glückssache, freihand kann ich mir das gar nicht vorstellen...

Anbei ein Beitrag in Englisch zu einem Werkzeuggriff...

Gruss ;-)

Marc

[Tobias Kreitel]

Erstmal Danke für die Antworten.

Das Problem an Wippdrechselbänken ist jedoch, dass das Werkstück zwischen zwei Dornen rotiert. Es gibt kein Futter, in dem das Werkstück gehalten wird. Ein kleines Video zeigt dies eher als viele Worte:

http://www.youtube.com/watch?v=4Z_WAeiwTQY

Somit fällt die Möglichkeit weg, auf der Wippdrechselbank Löcher zu bohren.

Die Methode mit der Ständerbohrmaschine ist bei langen Griffen wie für Drechseleisen wohl nicht möglich.

Schöne Grüße,

Tobias

[Pedder]

Hallo Tobias,

außer drehenden Werkzeugen (Schraubenzieher und ???) ist es nicht erforderlich, dass der Griff 100% parallel zum Werkzeug sitzt. 98% reichen.

Ich würde die Rohlinge vorm Drechseln Bohren, und die Rohlinge, bei denen Du 100% erreicht hast für Schraubenzieher benutzen.

Das ist jetzt keine Lösung sondern nur ein Ausweg, aber vielleicht hilft der Gedanke ja.

Liebe Grüße
Pedder

[Heid Kurt Günter]

Meine Ständerbohrmaschine kann das. Teile bis 1m Länge. Die Befestigung des Werkstückes ist wichtig. Das Video zeigt eine sogenannte Bogendrehbank(ähnlich) bei der der Antrieb über Seile direkt auf das Werkstück geht. Ich kenne sie etwas anders.
Gruß Kurt

[Jürgen zur Horst]

[In Antwort auf #125163]
Hallo Tobias,

wenn Du sowieso zwischen zwei Spitzen drechselst ist die Sache doch ideal. Du bohrst das Loch für die Aufnahme des Werkzeugs (Feile Stecheisen etc) als erstes in den Rohling und spannt dann den Rohling in diesem Loch in die Drechselbank.
Die genaue Position für den Körner des Reitstocks, kannst Du ermitteln, indem Du den Rohling vorher auf einen Stahlbolzen steckst, der genau den Durchmesser des gebohrten Lochs hat. Den Stahlbolzen in eine Bohrmaschine spannen und von Hand drehen, dann kannst Du den Körnerpunkt genau anzeichnen.

Tschüß Jürgen

[garfilius]

Hallo Tobias,

Vielleicht hast Du ja einen Bohrständer, bei dem man die Maschinenaufnahme 180 Grad nach hinten drehen kann. Dann befestige doch die längeren Rohlinge wie auch immer senkrecht an der Hobelbank und bohre sie dann. Nur so als Idee..

Gruß
Gero

[Ottmar]

[In Antwort auf #125160]
Hallo Tobias & Forumsfreunde,

das geht ganz einfach, zwei Bretter (Abfallstuecke), ca 20-30 cm(*) lang und 5 cm breit laengseits verleimen/nageln/schrauben, so dass sich eine V-foermige Rinne ergibt. In dieser Rinne das zu bohrende Stueck einlegen, einen Vierkantklotz, Seitenlaenge = Durchmesser des zu bohrenden Stueckes ca 3-4cm Laenge anfertigen und von beiden Enden die Mitten Anreissen. Ob Bohrstaender oder Freihand, diesen Klotz von beiden Enden zur Mitte ein Loch im gewuenschten Durchmesser Bohren.

Nun diesen Klotz in die Rinne einlegen und das zu bohrende Teil, beide Teile festhalten und mit einer Handbohrmaschine das gewuenschte Loch bohren.

Ein laengerer Bohrer ist fuer einen solchen Zweck von Vorteil, jedoch nicht unbedingt notwendig, nachdem ein Loch in der Fuehrung mittig gebohrt ist, kann man freihand dies tiefer bohren.

(*) Die Laenge richtete sich nach dem zu bohrenden Stueck.

Um Praezisionsloecher mittig zu bohren, habe ich in folgendem Beitrag beschrieben und mit Bildern erklaert,

http://www.woodworker.de/forum/verbinden-rundhoelzern-t20547.html

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

[Andreas N.]