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Falzhobel instandsetzen
Verfasst: Mi 29. Jul 2009, 19:43
von Fabian Greschok
Hallo,
ich habe am letzten Wochenende auf dem Flohmarkt einen Falzhobel erworben. Das gute Stück hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Neben diversen "Gebauchsspuren" fehlt die Pockholzkante teilweise. Die noch vorhandenen Reste stecken lose ind der Nut. Nun meine Frage: könnte ich die Kante auch mit Eiche herstellen? Hätte ich nämlich gerade noch. Und Steckt die Kante immer lose in der Nut oder muss sie fixiert werden?
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.
Gruß
Fabian
Re: Falzhobel instandsetzen
Verfasst: Mi 29. Jul 2009, 19:56
von Gerd Fritsche
Hallo Fabian,
Pockholz ist schon zu empfehlen, falls du mir die Masse mailst, kann ich mal sehen ob ich ein passendes Stück habe.
Gruss Gerd.
Re: Falzhobel instandsetzen
Verfasst: Mi 29. Jul 2009, 21:19
von Alexander Tausch
Hallo Fabian,
ich habe so eine Kante kürzlich bei einem Profilhobel erneuert und in diesem Thread dokumentiert:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/47755Eiche würde ich nicht nehmen. Buchsbaum ist früher für solche Kantenverstärkungen sehr verbreitet gewesen und verarbeitet sich (im Gegensatz zu Pockholz) sehr schön. Aber Pockholz ist natürlich auch super, weil es so verschleißfest ist. Die Kante muss auf jeden Fall fixiert werden.
Gruß aus Hamburg,
Alex
Re: Falzhobel instandsetzen
Verfasst: Fr 31. Jul 2009, 21:28
von Hans Bos
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In Antwort auf #125015]
Hallo Fabian,
Falls du Pockholz auf dem Hobelkörper verleimen willst, hier ein Par Hinweise. Bekanntlich ist Pockholz sehr ölhaltig und daher schwer zu verleimen. Dafür läuft es auch super.
Für die Zwingenfutterung an meiner Hobelbank habe ich Pockholz auf Afzelia verleimt und die Verbindung hält bis heute sehr gut. Nach einige Experimente habe ich die folgende Prozedure gefolgt:
1) Zwei mal gründlich entfetten mit einem Spezialentfetter (für DD Lacke), reiner Azeton hat aber auch eine gute Reputation.
2) Mit K100 Schleifpapier rauh schleifen.
3) Wieder mal entfetten.
4) Mit Epoxyd Impregnierharz und dazu gehörige Härter beidseitig impregnieren, nicht zu lange aushärten lassen. Die Oberflächen sollten klebefrei werden aber es sollen noch reichlich Reaktionsstellen im Epoxyd übrig bleiben.
5) Noch mal schleifen mit K100.
6) Aus standard basis Epoxyd Harz und Glasspulver einen Leim zusammenstellen mit einem Konsistenz etwa wie Zahnpasta. Die Füllstoffe im standard Epoxyd Leim hat mir nicht so gefallen. Härter war von einem elastisch bleibendes Typ.
7) Beidseitig gut einschmieren und eine Nacht klemmen. Pressdruck sollte gut sein aber nicht extrem hoch.
Andere Methode (weisser Holzleim, PU Leim, einfache Epoxydverleimung ohne gründliche Entfettung) haben alle gefehlt.
Vielleicht kannst du diese Ideen nützen. Nur ein "Gedankenanstoss" wie Ottmar immer so schön schreibt.
Schöne Grüsse aus Holland,
Hans Bos
Re: Falzhobel instandsetzen
Verfasst: Fr 23. Jul 2010, 12:47
von Gerd Fritsche
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In Antwort auf #125015]
Hallo Fabian,
was ist aus dem Falzhobel geworden?
Gruss Gerd.
Re: Falzhobel instandsetzen
Verfasst: Fr 30. Jul 2010, 10:43
von Fabian Greschok
Hallo Gerd,
gut das Du fragst. Nun habe ich mich doch mal damit beschäftigt, wie man hier Bilder einstellt.
Vielen Dank erst mal für das Pockholz, das Du mir geschickt hast. Nachdem ich es hatte, kam ich dann doch erst im Herbst dazu die Reparatur anzugehen.
Hier erst einmal der Hobel im "Urzustand":

Mit Hilfe der Kreissäge habe ich dann die Reste der alten Pockholzeinlage entfernt. Danach konnte ich die neue Einlage einleimen.
Den Überstand habe ich dann mit der Schleifscheibe auf der Kreisäge angepasst.
Ds Ergebnis sieht jetzt so aus:

Für meine erste "Restauration" bin ich mit den Ergebnis ganz zufrieden.
Gruß
Fabian
sehr gelungen
Verfasst: Sa 31. Jul 2010, 06:26
von Pedder
Hallo Fabian,
vielen Dank für den Beitrag. Der Hobel sieht wieder richtig gut aus. Ich habe auch noch so einen Hobel rumfliegen. nur keine Kreissäge. :o(
Liebe Grüße
Pedder