Anzeichnen auf Hirnholz (Zinken übertragen)
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Anzeichnen auf Hirnholz (Zinken übertragen)
Hallo zusammen,
ich mache mir eine Werkzeugkiste mit gezinkten Ecken. Material: Billiges Fichte- Leimholz, mehr Aufwand muss nicht sein, reicht wirklich aus. Dass Schwalbenschwänze in diesem Holz kein richtiges Vergnügen sind, weiss ich, mit sehr scharfen Stecheisen geht es aber :-))
Wo ich wirklich Probleme habe: Anzeichnen (Übertragung der Schwalben) auf Hirnholz. Da ist es wirklich schwer, hinterher was zu erkennen. Mit dem Messer geht es fast gar nicht. Mit dem Bleistift (schräg / flach angeschärft) etwas besser, und es hilft auch, das Hirnholz vorher mit Kreide einzureiben. Selbstverständlich habe ich das Hirnholz vorher sauber gehobelt. Trotzdem, manchen Strich (wenn er irgendwie parallel zu den Jahresringen läuft) kann ich nur ahnen, und das wirkt sich letztlich auf das Arbeitsergebnis deutlich aus :-((
Natürlich geht es auf anderen Hölzern besser (ideal: Birke). Aber es müsste doch eine Methode geben, auch auf Fichte u. Ä. ordentlich sichtbar anzureissen.
Wie macht Ihr das?
Friedrich
Re: Anzeichnen auf Hirnholz (Zinken übertragen)
[In Antwort auf #122411]
Hallo Friedrich,
ohne das jetzt selbst bei Hirnholz probiert zu haben, fällt mir spontan ein gespitzter roter Farbstift (Minenbleistift) ein. Den verwende ich beim Anzeichnen von sägerauhen Bohlen. Ist da zumindest deutlich besser zu sehen, als ein normaler Bleistift.
Grüsse aus Günzburg
Waldemar
Hallo Friedrich,
ohne das jetzt selbst bei Hirnholz probiert zu haben, fällt mir spontan ein gespitzter roter Farbstift (Minenbleistift) ein. Den verwende ich beim Anzeichnen von sägerauhen Bohlen. Ist da zumindest deutlich besser zu sehen, als ein normaler Bleistift.
Grüsse aus Günzburg
Waldemar
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Re: Anzeichnen auf Hirnholz (Zinken übertragen)
Hallo Friedrich,
wird hier gerade deutlich,warum hier traditionell erst die Zinken gemacht werden?
Es grüßt Johannes
Bevor das hier in eine Pins first
Tails first Diskussion ausartet möchte ich eine Methode vorstellen, die ich noch nicht selbst ausprobiert habe.
Christopher Schwarz hat auf seinem Blog eine Methode vorgestellt, hier könnte sie passen:
Er hat ein mit Kreide gefülltes Säckchen aus groben Stoff. Die Bretter werden in Postion gebracht, das Schwalbenbrett liegt oben. Dann klopft er das Schwalbenbrett ab und die Kreide bleibt in den Lücken liegen. Hier muss man sicher das richtige Maß finden, vielleicht auch mal unterschiedliche farbige Kreiden probieren.
Viel Besser als ich das Erklären kann ist der Blog Eintrag von C.S. Siehe unten
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Anzeichnen auf Hirnholz (Zinken übertragen)
[In Antwort auf #122411]
Hallo Friedrich,
Zuerst, das habe ich auch noch nicht gemacht. Mir fiel aber bei dunklem Holz auf - da sieht man schlecht eine Bleistiftmarkierung, dass eine Arbeitslampe, die flach von links einstrahlt, einen Anriss mit dem Messer durch Schattenwerfen sichtbar macht.
Gruß ;-)
Marc
Hallo Friedrich,
Zuerst, das habe ich auch noch nicht gemacht. Mir fiel aber bei dunklem Holz auf - da sieht man schlecht eine Bleistiftmarkierung, dass eine Arbeitslampe, die flach von links einstrahlt, einen Anriss mit dem Messer durch Schattenwerfen sichtbar macht.
Gruß ;-)
Marc
Re: Anzeichnen auf Hirnholz (Zinken übertragen)
[In Antwort auf #122411]
Hallo Friedrich,
ich kombiniere Messer und Bleistift. Erst mit dem Messer anreissen und gleich mit dem Bleistift hinterher. Dazu nehme ich einen feinen Druckbleistift mit 0,5mm Mine. Der färbt den Riß, den das Messer gezogen hat.
Bei langen Anrissen mache ich die Linie auch freihand sichtbar. Nach dem Anriß mit dem Messer nehme ich den Druckbleistift und fahre nochmal freihändig die Linie entlang. Die feine Bleistiftmine folgt dem Riß wie auf Schienen, wenn man den Stift schleppend mit Gefühl und ohne Druck führt.
Grüße aus Oldenburg von Jürgen, der zur Zeit mit lautem Werkzeug den Keller renoviert.
Hallo Friedrich,
ich kombiniere Messer und Bleistift. Erst mit dem Messer anreissen und gleich mit dem Bleistift hinterher. Dazu nehme ich einen feinen Druckbleistift mit 0,5mm Mine. Der färbt den Riß, den das Messer gezogen hat.
Bei langen Anrissen mache ich die Linie auch freihand sichtbar. Nach dem Anriß mit dem Messer nehme ich den Druckbleistift und fahre nochmal freihändig die Linie entlang. Die feine Bleistiftmine folgt dem Riß wie auf Schienen, wenn man den Stift schleppend mit Gefühl und ohne Druck führt.
Grüße aus Oldenburg von Jürgen, der zur Zeit mit lautem Werkzeug den Keller renoviert.
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Jetzt, wo du es sagst, Waldemar...
Ich nehme des öfteren rote Kullis, die sind sehr gut sichtbar, ziehen eine feine, durchgehende Linie und liegen bei mir in größeren Mengen vor.
Gruß ;-)
Marc
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Re: Anzeichnen auf Hirnholz (Zinken übertragen)
[In Antwort auf #122411]
Ihr Lieben,
Eure Ratschläge waren ermutigend, haben aber nicht so richtig weitergeholfen, wenn ich das so sagen darf.
@ Marc: Mit der flachen Beleuchtung, ja, das schreibt Tage Frid auch... Ich habs ausprobiert. So richtig gut geht das nicht, und das angesetzte Sägeblatt stört dabei leider auch...
@ Jürgen: Messer und dann Bleistift: Hab ich bei hellem Holz auch schon gemacht; bei schlechter Fichte (s. Bild unten)hilft es nicht sehr, finde ich.
@ Waldemar: Leider ist für mich ein roter Strich nicht so deutlich zu erkennen wie für viele Andere weil ich zu allem Überfluss auch noch rot- grün- schwach bin; auch beim Suchen von Erdbeeren versage ich aber das gehört nicht hierher.
Ich habe weiter probiert und bin zuletzt bei folgender Methode gelandet: Das bestoßene Hirnholz mit grobem Schleifpapier wieder etwas aufgerauht :-(( und dann mit Kreide eingerieben. Angezeichnet mir einem harten (3H)TK- Stift, dessen Mine schräg angeschliffen ist, mit den scharfen Seitenkanten dieser Spitze ziehend- schiebend angezeichnet. So geht es erstmal, gut ist das nicht.
Und wenn der Nussbaum- Fraktion bei diesem Bild angesichts der Holzqualität schlecht wird: Recht habt Ihr :-))
Friedrich

Ihr Lieben,
Eure Ratschläge waren ermutigend, haben aber nicht so richtig weitergeholfen, wenn ich das so sagen darf.
@ Marc: Mit der flachen Beleuchtung, ja, das schreibt Tage Frid auch... Ich habs ausprobiert. So richtig gut geht das nicht, und das angesetzte Sägeblatt stört dabei leider auch...
@ Jürgen: Messer und dann Bleistift: Hab ich bei hellem Holz auch schon gemacht; bei schlechter Fichte (s. Bild unten)hilft es nicht sehr, finde ich.
@ Waldemar: Leider ist für mich ein roter Strich nicht so deutlich zu erkennen wie für viele Andere weil ich zu allem Überfluss auch noch rot- grün- schwach bin; auch beim Suchen von Erdbeeren versage ich aber das gehört nicht hierher.
Ich habe weiter probiert und bin zuletzt bei folgender Methode gelandet: Das bestoßene Hirnholz mit grobem Schleifpapier wieder etwas aufgerauht :-(( und dann mit Kreide eingerieben. Angezeichnet mir einem harten (3H)TK- Stift, dessen Mine schräg angeschliffen ist, mit den scharfen Seitenkanten dieser Spitze ziehend- schiebend angezeichnet. So geht es erstmal, gut ist das nicht.
Und wenn der Nussbaum- Fraktion bei diesem Bild angesichts der Holzqualität schlecht wird: Recht habt Ihr :-))
Friedrich

Wieso schlecht?
Hallo Friedrich,
die Sitte, Schubladenseiten aus dem gleichen Holz zu machen wie die Front, dürfte erst in den letzten 25 Jahren aufgekommen sein. Bis dahin wurden die Seiten aus preiswerterem und weicherem Material gemacht, wenn vielleicht auch nicht Fichte. Kiefer dürfte weit verbreitet gewesen sein. (Bestimmt gibt es auch hier Ausnahmen.) Kiefernleimholz ist übrigens nach meiner Erfahrung im Baumarkt nicht viel teurer als Fichte, aber viel besser zu bearbeiten, das nur nebenher.
Ist das im Hintergrund ein Probestück oder wird das ein ganz schmales Modul? und womit hast Du gesägt? Diese leichten Riefen, die man auf der Fläche, nicht jedoch am Riss sieht, bekomme ich auch nicht weg. es ist wohl auch nicht wichtig?
In dem von mir verlinkten Beitrag ist sogar die Rede davon, mit einer Säge anzureißen. Ich halte das für denkbar. Man bräuchte eine auf Zug gefeilte Säge ohne jede Schränkung. Man muss sicher probieren, welche Blattstärken man braucht, um später mit einer normal gefeilten Säge den Schnitt zu machen, aber es sollte funktionieren.
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Wieso schlecht?
Hallo Pedder,
Das Dir nicht schlecht wird, entspricht meinen Erwartungen, schließlich sind wir Schleswig- Holsteiner beinhart.... Was Kiefernleimholz angeht: Wird leider oft gar nicht mehr angeboten, der Trend geht zur Fichte. Im Hintergrund ist ein Stück für einen schmalen Aufsatzkasten (das, von dem die Maße übertragen wurden). Gesägt mit Spannsäge 2,5 mm Teilung.
Anreissen mit Säge: hab ich noch nicht probiert. Die Breite des "Anreissblattes" würde übrigens keine Rolle spielen, die von ihm hinterlassene Markierung müsste in voller Breite stehenbleiben (oder denk ich jetzt falsch?). Ist aber ein interessanter Ansatz den man verfolgen sollte: Ich stelle mir gerade ein Anreisswerkzeig mit Querschnittbezahnung (ungeschränkt) vor, das würde eine Doppellinie hinterlassen: Eine an der entlang zu sägen ist und eine zweite parallel dazu, das würde die Sicherheit verbessern (weil der Anriss beim Starten der Säge meist beschädigt wird oder dann gar nicht mehr zu sehen ist, jedenfalls auf Hirnholz). Ein kleines Vorhaben für eine stille Stunde.
Friedrich