Seite 1 von 2

Frage zur Klappe LN # 4

Verfasst: Mo 17. Mär 2008, 22:26
von Dirk D

Hallo,
ich habe einen LN #4 Putzhobel den ich nicht so fein einstellen kann wie es
bei einem guten Putzhobel sein sollte. Wenn die Klappe einen Abstand zur Schneide von ca. 0,5 mm hat muss das Hobelmaul grösser als 2 mm sein damit der Hobel nicht stopft. Zum vergleich bei meinen ECE Reformputzhobel kann ich das Maul bei gleichem Klappenabstand auf 0,7 mm einstellen. Selbst mein Record Hobel mit jap. Eisen und Clifton Klappe lässt sich feiner einstellen. Wenn ich bei dem LN die Klappe so weit zurück nehme, dass diese nicht zum Einsatz kommt und das Maul dann enger gestellt werden kann, ist das Hobelergebnis nicht so gut wie bei den beiden anderen Hobeln.
Die Klappe des LN hat so eine Spannung das diese das Hobeleisen auf ganzer Länge 2mm hohl zieht. Dadurch liegt das Eisen nicht vollflächig auf. ( Das ECE Eisen liegt allerdings auch nicht vollflächig auf).
Meine eigentliche Frage lautet.
Ist eine Klappe die das Hobeleisen so hohl zieht bei LN normal?
Oder hat jemand einen Tip was ich unternehmen kann, damit ich den Hobel feiner einstellen kann.
Die Clifton Klappe passt so leider nicht in den LN Hobel.

Gruß, Dirk



Re: Frage zur Klappe LN # 4

Verfasst: Mo 17. Mär 2008, 23:23
von Bernhard Loos

Hallo Dirk,

wenn Dein Hobel stopft - ist dann die Stelle zwischen Klappe und Maul so eng, dass der Span gar nicht durchkommt? Wenn ja, an der Klappe Material wegfeilen, dort wo sie den Durchgang blockiert.
Oder die Klappe ist zu stumpf und der Span wird zu stark gestaucht - Du mußt dann die Stufe an der Spitze der Klappe etwas flacher feilen/schleifen. Die Wölbung der Klappe kannst Du dann noch polieren.

Ist das Hobeleisen plan? Liegt die Klappe auch absolut lückenlos auf? Wenn nicht fängt der Span sich in der Lücke und der Hobel stopft.

Dass eine Klappe ein Hobeleisen dermaßen verformt, habe ich noch nicht erlebt. Ich würde versuchen durch (dezentes) Verformen der Klappe, oder Abtragen von Material, die Spannung wegzunehmen.

Hast Du die Möglichkeit Bilder zu machen (Nahaufnahmen)?

Gruß, Bernhard




wie kann das sein?

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 00:07
von Friedrich Kollenrott

Hallo Dirk,

der LN (jedenfalls so wie er seit einiger Zeit gebaut wird) hat doch einen extrem flachen Spanbrecher. Der kann doch eigentlich gar nicht in der Lage sein, das Eisen merklich krumm zu drücken, und wie soll der das Maul verstopfen? Ist das alles original LN?

Ein Photo wäre gut.

Friedrich




Re: Frage zur Klappe LN # 4

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 06:55
von Marc Waldbillig
[In Antwort auf #120210]
Hallo Dirk,

Auch wenn du die alte Klappe in deinem #4 hast, wird sie das Eisen doch nicht durchbiegen. Wie sollte sie? Sie ist doch viel dünner als das Eisen. Kontrolliere doch mal die Planheit des Eisens in der Länge und auch in der Breite. Da gibt's schon mal Probleme bei den LNs. Dann musst du auch den Frosch auf Planheit überprüfen - in eingebautem Zustand.

Gruß ;-)

Marc



Welche Klappe hast Du denn? *MIT BILD*

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 06:59
von Pedder
[In Antwort auf #120210]
Hallo Dirk,

welche der beiden gezeigten LN-Eisen/Klappen Kombinationen hast Du denn? Das ist ein Bild von der LN-Homepage. Irgendwie kann ich mir bei beiden nicht vorstellen, dass sie ein Eisen 2mm krumm ziehen können.

Liebe Grüße Pedder




Re: wie kann das sein?

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 07:32
von Dirk D
[In Antwort auf #120212]
Hallo
@ Bernhard und Friedrich
Den Hobel habe ich vor mehr als 10 Jahren bei einem süddeutschen Werkzeughändler neu gekauft. Das Eisen und die Klappe haben keine Prägung, ich gehe aber davon aus, dass dies LN Orginalteile sind.
Die Klappe hat so eine Vorspannung, dass die Schraube zum Befestigen zu kurz ist und gar nicht greift wenn die Klappe nicht durchgedrückt wird. Das Eisen ist Plan.
Die Klappe liegt schon im losen Zustand dicht auf, und bei der Vorspannung ist sie wenn sie verschraubt ist absolut dicht. Vorne ist eine Kante von ca. 0,3 mm die den Span bricht. Dann folgt eine recht starke Rundung (stärker und steiler als bei meiner Clifton Klappe oder den Klappen deutscher Hersteller ). Die Aussenseite der Klappe ist fein geschliffen.
Die Späne stopfen vor der 0,3 mm Kante.
Euren Aussagen zur Folge, gehe ich davon aus, dass diese Klappe nicht umbedingt der Standard bei LN ist.
Den Hobel habe ich nur als Doppelhobel eingesetzt. Wenn der Preis nicht gewesen wäre, und die durchaus positiven Aussagen anderer LN Besitzer hier im Forum hätte ich die Sache schon längst abgehagt.
Um Fotos bemühe ich mich, kann aber noch dauern da mein Betreibssystem noch Windows 98 ist.

Gruß, Dirk




Re: Welche Klappe hast Du denn?

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 07:47
von Dirk D

Hallo
@ Pedder
Erst mal vielen Dank für das Bild. Ich habe die hintere Klappe.
Die vordere Klappe sieht so aus als ob die wirlich nur aufliegt und das Eisen nicht hohl zieht.
Dann werde ich mir wohl eine neue Klappe zu legen.

Kann noch jemand eine Aussage zu den Eisen machen? Haben die sich auch verändert?
Da mein Eisen doch recht hart ist und sich nur mit weichen Steinen gut abziehen lässt, würde mich Eure Einschätzung sehr interessieren.

@ Marc
Das Hobeleisen wird mit Klappe wirklich 2 mm hohl gezogen. Der Frosch ist plan und die Verstellung ist vorbildlich.

Gruß, Dirk



Spanbrecherklappe optimieren

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 09:21
von Bernhard Loos

Hallo Dirk,

ich habe festgestellt, dass es nicht nur auf die Breite der Spanbrecherstufe ankommt, sondern auch auf den Winkel in dem sie zur Spiegelseite des Eisens steht: 90° und 0,3 mm können schon zu viel sein.
Bei sehr engem Hobelmaul, resp. hauchdünnem Span, darf die Stufe nicht zu breit und zu steil sein - der Span muß ja auch noch laufen!
Mit anderen Worten: Ein Doppelhobel für Spandicken von 15/100 mm braucht einen andere Spanbrecher als ein Putzhobel für Spandicken zwichen 3-7/100 mm. Solch dünne Späne haben ja kaum noch Spannung und sie reagieren empfindlich, wenn sich ihnen etwas "in den Weg stellt".

Die Anforderungen an die Abstimmung der einzelnen Komponenten steigt mit abnehmender Spandicke!

Ich würde so vorgehen:
Entfernen der Stufe, dann mit der der gewünschten Maulöffnung einen Versuch starten. Wenn das funktioniert, ganz vorsichtig eine Stufe anschleifen( im 75-80° Winkel) bis der Spanbrecher Wirkung zeigt - das heißt, der Span gerade bzw. gekräuselt und nicht glatt und aufgewickelt austritt!

Unbedingt solltest Du die Klappe so bearbeiten, dass sie Dir Dein Eisen nicht mehr krummzieht! Ab in den Schraubstock (Schonbacken) damit und mit Holz- oder Kunststoffhammer sanft richten.

Gruß, Bernhard




Re: Welche Klappe hast Du denn?

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 13:07
von Marc Waldbillig

Hallo Dirk,

Das klingt so, als ob die Klappe ganz gehärtet sei und das Eisen nicht. Eigentlich das Gegenteil dessen, wie es sein sollte. Auf jeden Fall ist da was schiefgelaufen.

Gruß ;-)

Marc



Eisen und Spanbrecher (Klappe)

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 16:46
von Friedrich Kollenrott

es verhält sich so:

(ich bitte, die Qualität der Skizze zu entschuldigen)

Auf dem Bild sind Eisen und Spanbrecher, hier der "traditionelle" Typ, um den es ja geht, also relativ dünn und hochgewölbt.

Wenn man beide aufeinander legt, dann liegt der Spanbrecher vorn an der Schneide mit seiner angeschärften Kante auf und an seinem anderen Ende. Dort, wo die Schraube reinsoll, liegt er hohl.

Schraubt man Eisen und Spanbrecher fest zusammen, dann verbiegt sich der Spanbrecher bis er im Bereich der Schraube flach auf dem Eisen liegt. Durch diese elastische verbiegung wird er vorn an der Schneide leicht auf die Spiegelseite des Eisens gedrückt, in diesem Zustand soll zwischen Vorderkante des Spanbrechers und Spiegelseite des Eisens kein Spalt mehr vorhnden sein.

Die vorn wirkende Kraft, die den Spanbrecher (gegenüber seiner entspannten Form) "nach oben" biegt, biegt das Eisen nach unten, es ist also auf seiner Rückseite etwas hohl. Die Verbiegung des Eisens soll klein sein. Sie ist klein, wenn der Spanbrecher für korrekte Anlage nur gering verformt werden muss (so soll es sein, und so ist es bei den moderneren LN- Spanbrechern)und wenn er elastischer ist als das Eisen.

Die Biegeelastizität des Spanbrechers hängt nur von seiner Dicke ab. Ist er etwas dünner als das Eisen, dann verbiegt er sich viel stärker. Die Härte des Stahles beeinflusst interessanterweise seine Elastizität überhaupt nicht, ein gehärteter Spanbrecher verformt sich genau so wie einer aus weichem Stahl.

Friedrich