Hallo Miteinander,
heute will ich endlich ein altes Vorhaben in die Tat umsetzen:
Einmal etwas aus meiner Werkstatt zeigen!
Ich profitiere so reichlich von den Werken und Worten aller Forumsteilnehmer, daß ich doch auch einmal zeigen wollte, womit ich so beschäftigt bin. Nicht, daß ich die Fertigkeiten hätte, die ich hier so oft bestaune, aber vielleicht ist ja was an meinem Projekt, was andere anregt, oder...
Ich kann von der Herstellung meines Schnitzhundes nichts zeigen, aber der ist eigentlich so simpel und "rustikal" erstellt, daß der Interessierte schon sehen kann, wie er entstanden sein mag.
Also hier grüßt er freundlich, der Schnitzhund...

...eingespannt in die Hinterzange der (noch nicht hergerichteten) Hobelbank:

Und damit ich es gemütlich habe, kann ich davor sitzen:

Aber eigentlich brauch ich ihn mal eben schnell, also im Stehen:

Und schnell kann man dann mal sägen, was grade in der stehenden Position eine feine Hilfe ist.
Ich brauche ihn eigentlich, weil ich doch öfter zum Schnitzen komme.
Zum Schnitzen ists im Keller aber zu kalt und ausserdem sitze ich gerne bei der Familie in der Küche - oh, ja, ich darf das!! und manchmal schnitzen Frau und Kinder sogar mit!!!.
Doch gibt es die Augenblicke, wo mal eben das Ziehmesser gefragt ist.
Und genau da hatte ich dann immer die Probleme mit dem Einspannen und vernüftig arbeiten können. Weder an der Hobelbank, noch am Tischlerschraubstock, geschweige denn am blauen Hauer war das Einspannen vernünftig möglich. OK, da war noch die Schnitzbank, aber die steht hinten in der Ecke, total staubig und eigentlich nimmt sie viel zu viel Platz in Anspruch.
Nun hatte ich im WWW mal vor langer Zeit einen Schnitzhund gesehen und wie ich nach Lösungen suchte, kam mir diese Idee zu meinem Schnitzhund, der einfach und eben auch im Stehen oder Sitzen bereit sein sollte.

Über das Umhängen des Pedals kann ich die Arbeitshöhe schnell verändert, weil ich ihn einfach höher/tiefer in der Hinterzange einspannen kann. Die Maulweite lässt sich durch den Keil oben am Kopf leicht nachjustieren, für größere Veränderungen kann die Schraube am Drehpunkt umgesteckt werden.
Und das Alles für diese kleinen Werke...

Die Zwerge und der Kleiderhaken sind zwar noch ohne Hund geschnitzt, aber gebraucht hätte ich ihn da schon oft. Der Kleiderhaken ist übriges aus norwegischem Wacholder, wenn man den schnitzt - das duftet lecker...
Darum hab ich auch ein Reststück hier zum Demonstrieren und Üben eingespannt.
Der Pilz ist auf der Drechselbank entstanden, die in der Vorderzange eingespannt und über einen höhen verstellbaren, zusammeklappbaren Fuß (links im Bild, einen rechten gibts auch) auch für Kinder aufgestellt werden kann, meine Tochter übt gerade für ihren neuen Eierbecher...

So bin ich also auf den Schnitz-Hund gekommen,
die ersten Tage mit ihm zeigen, daß er ein ungemein nützlicher Gehilfe in der Werkstatt ist, besonders in der "stehenden" Variante. 'Mal eben in den Keller und mit dem Ziehmasser....' geht genauso wie schnell was Kleines ablängen, vorallem mit der Zugsäge. Da wird der Fuß zur dritten Hand, ohne daß der Halt am Boden verloren geht.
Nun, er ist mit Hand- und Maschinenwerkzeugen entstanden, aber seine Dienste werden ganz im Hand-Werk liegen, daher gehört er, denke ich, hier in diesem Forum gezeigt. Und ich bin ja auch zum Schnitzen eigentlich über dieses Forum erst gekommen, aber davon erzähle ich nichts, war ein weiter Weg. Nur so viel: Danke, daß Ihr mir das Schleifen beigebracht habt.
So, das war es: mein erstes hier gezeigtes Projekt.
Ich hoffe, ich konnt etwas zurückgeben von all dem Empfangenen,
liebe Grüße aus München,
Daniel