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Stanley Hobel gleich Stanley Hobel? + Messer?

Verfasst: Sa 12. Jan 2008, 17:55
von steffen Kiesner-Barth

Hallo

Habe mir einen Stanley Hobel 9 1/2 geleistet.
Ist Stanley gleich Stanley, oder gibt es minderwertige Nachbauten aus Asien oder so.

Ich dachte immer das wären die teuersten. Aber als ich neulich zum ersten mal den Dick in den Händen hatte, war ich überrascht,ja aus allen Wolken gefallen. das es noch viel, viel teuere gibt. Über 200 Teuros für so`n kleen Hobelchen.

Ist alle Stanley also nur untere Mittelklasse?, und kann ich die dazugehörigen Eisen vergessen oder sollen/ müssen es japanische sein, die so viel schärfer sein sollen.

Den richtig scharf muss das Eisen ja sein, sonst bringt es ja nicht viel.

Schönen Gruß,
SteffenKB




Re: Stanley Hobel gleich Stanley Hobel? + Messer?

Verfasst: Sa 12. Jan 2008, 22:08
von Rolf Richard

Hallo Steffen,

Stanley ist sicher nicht mehr die Topmarke wie vor 100 Jahren - die Zeiten sind lange vorbei. Stanley bewegt sich heute im (unteren) Mittelfeld. Einige 100 Euro für einen Hobel sind absolut üblich. In den USA kenne ich handgefertigte Modelle, die bewegen sich in Preissegmenten grösser 5.000 $.

Ich habe selbst auch 3 Stanleys aus neuer Produktion. Sicher keine Spitzenreiter, aber solide Hausmannskost, mit der man gut zurechtkommt, wenn man sie mal richtig im Griff hat. Zugegeben - meine Schleifsteine kosteten schon fast genausoviel wie die drei Hobel zusammen.

Gruss

Rolf



Re: Stanley Hobel gleich Stanley Hobel? + Messer?

Verfasst: Sa 12. Jan 2008, 22:21
von Bernhard Loos

Hallo Steffen,

ob ein Hobel auch hobelt, hängt in erster Linie davon ab, ob die Hobelsohle nach allen Richtungen eben ist. Keinesfalls sollte die Sohle hohl sein; es muß sicher sein, dass das Eisen auch bei klein eingestellter Spanabnahme (2-5/100) das Holz erreicht.

Du solltest die Sohle mit der Lichtspaltprüfung auf Ebenheit überprüfen. Sollte die Sohle nicht eben sein, mußt Du die Sohle auf einer ebenen Unterlage (starke Glasplatte etc.) und aufgelegtem Schleifpapier (150-340), ev. noch feiner, abrichten.

Als nächstes solltest Du Dir das Hobeleisen vornehmen. Das Stanley-Eisen ist übrigens ausreichend - ich hab' auch noch nichts von japanischen Eisen für Metall-Hobel (Stanley, Record, Veritas, Lie-Nielsen, Clifton etc.) gehört. Hochwertige Ersatzeisen für Metallhobel werden von Ron Hock gebaut.

Wie ein Hobeleisen fachmännisch geschärft wird (wer hobeln will, muss das lernen!), kannst Du auf dieser Seite nachlesen:

http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schaerf2.html

Die Oberklasse (Veritas, Lie-Nielsen, Clifton etc.) unterscheidet sich von der Mittelklasse (Stanley) und vor allem der Preiswert-Klasse (Anant) dadurch, dass sie ab Werk schon in größerer Präzision, besserer Materialqualität und sehr guten Oberflächen ausgeliefert werden. Wer die Tuning-Arbeit nicht scheut, kann aber auch mit Anant und Stanley oder einem Holz-Hobel sehr gut hobeln!

Gruß, Bernhard