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Welcher Hobel für schwieriges Holz?

Verfasst: Do 27. Dez 2007, 14:52
von Günter Obereder

Hallo!

Ich möchte mich mal kurz vorstellen:
Ich beschäftige mich seit ca. 4 Jahren vermehrt mit Holzhandwerk als Hobby.
Derzeit lerne ich bei jedem Projekt wirklich viel dazu und habe meine Werkstatt (2x2 Meter!) mittlerweile schon ziemlich vollständig ausgestattet.
Da die Werkstatt sehr klein ist habe ich als Stationärgerät nur eine mittelgroße Bandsäge (19 cm Durchgang) - ansonsten arbeite ich hauptsächlich mit Hand-Werkzeugen.
Besonders gerne benutze ich Hand-Hobeln und Stemmeisen.

Nun zu meiner Frage:
Ich bearbeite oft sägerauhes und nicht abgerichtetes Holz zu Brettern.
Meine dafür benutzten Hobeln: Holzschrupphobel, Holz-Rauhbank (60 cm), Anant Hobel (ich glaub ein 4er).
Bei meinem letzten Projekt hatte ich es mit Erle zu tun, die leider sehr oft die Faserrichtung gewechselt hat, dementsprechend oft habe ich geflucht.
Kanten richte ich derzeit mit dem Veritas Flachwinkel-Einhand-Hobel ab - die Auflagefläche und das Gewicht sind dafür tw. natürlich etwas klein.
Sind für diese beiden Arbeiten der Veritas Flachwinkel-Bankhobel (Low Angle Jack Plane) mit dem 50°-Eisen die sinnvollste Lösung?
IMHO ist das fast 5mm dicke Eisen ja sehr vertrauenserweckend, andererseits ist es eine Menge Geld und ich möchte nicht den falschen Hobel kaufen.
Wie seht ihr das?

mfG, Günter




Re: Welcher Hobel für schwieriges Holz?

Verfasst: Do 27. Dez 2007, 21:03
von Bernhard Loos

Hallo Günther,

willkommen im Forum!

Empfehlen würde ich Dir unbedingt, einen (oder mehrere - auch alte) hölzernen Schlichthobel zuzulegen. Mit denen kann man am besten die doch sehr deutlichen Spuren des Schrupphobels entfernen. Wenn es das Holz zulässt, ziehe ich den Schlichthobel dem Doppelhobel vor, weil es sich leichter hobeln lässt.

Um Brettkanten abzurichten hast Du doch Deine Rauhbank, aber ich kann mir vorstellen, dass sie Dir für viele Arbeiten (vor allem kleinere) zu unhandlich ist.

Zum Veritas LAJP kann ich Dir sagen, dass dieser Hobel ein Sahnestück ist! Ich glaube, dieser Hobel ist in seiner Vielseitigkeit kaum zu übertreffen - nur für wirklich grobe Arbeiten (Farb- und Putzreste etc.) sollte diese Perle nicht verwendet werden, das wäre ein Jammer!

Ich benutze den LAJP am liebsten mit dem 25er Eisen (weil's so herrlich leicht geht), für schwierigeres Holz habe ich noch das 38er Eisen. Falls es noch haariger werden sollte, würde ich es mit meinem ECE-Reformputzhobel (50° plus 3° Microfase) probieren.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich mit dem Veritas LAJP verkaufen kann!

Hier mein Erfahrungsbericht zu diesem Hobel:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/29442

Gruß, Bernhard