Hallo Leute,
Ich stelle euch heute mein letztes und immer scheinbar endloses Projekt Bücherregal vor, das ich letzten August begonnen hatte. Zuerst ein Bild, wie es geworden ist, live im Arbeitseinsatz, dann müsst ihr nicht gleich runterscrollen.

Angefangen hatte es mit zwei 52er Nussbaumbohlen aus Amerika und einer Roberts&Lee, die den damaligen Einsatz jedoch nie richtig verwunden hat, sprich, sie ist arg verbeult :-(

Nach vielem Hobeln mit Hand und später unter Zuhilfenahme eines Dickenhobels entstanden vier Rahmen, die anhand von insgesamt 48 Zapfen und Zapfenlöchern untereinander und miteinander verbunden wurden. Zwei solcher Rahmen beim Zusammenleimen seht ihr hier:

Die Zapfen sind auf vier Seiten abgesetzt, das haben sie alle gemeinsam. Dann gibt es noch Zwillingszapfen, eine wie ich finde, elegante Form, um breite Stollen miteinander zu verbinden.
Die Rahmen wurden mit 12mm starken Nut- und Federbrettchen gefüllt. Hierbei kamen der Stanley #45 und der kleine Rapier plow plane zum Einsatz.

Und hier der Rapier. Beide haben zu diesem Anlass einen neuen größeren Anschlag aus Sperrholz bekommen.

Nach dem Verleimen des ganzen Gestells und dem Einschrauben der Füllungen - letztere kamen in einen Falz - ging es an die Regalaufhängung. Ich wählte Sägezahnleisten und stellte sie auch selbst her. Zum SChluss sieht die Aufhängung so aus:

Die gehobelten Leisten kommen zuerst. Sie werden markiert und eingesägt.



Dann wird der Rest mit Hilfe einer Führung und einem Beitel abgeschält.




Zum Schluss verputze ich die schiefe Ebene mit dem Chisel Plane, für den ich endlich, d.h. nach zwei Jahren eine Arbeit gefunden hatte. Er erledigte dieselbe bravourös.

Die Führung hatte ein senkrechtes zweites Ende und so konnte ich die zweite Ebene jedes Sägezahns gerade abstechen. Führungen haben manchmal ihr Heimtückisches, sie müssen oft kontrolliert werden...

Die Sägezahnleisten wurden nach Oberflächenbehandlung eingeschraubt und Leistchen, die in die Zähne eingreifen wurden zurechtgemacht.
Es folgte die Herstellung der Deckplatte. Ich verleimte sie aus drei Brettern und einer vorderen, schmaleren Leiste mit Profil. Hier eine Sicht des fertigen Teils von vorne:

Letztere könnt ihr hier bei der Entstehung sehen. Zwei Leisten aus einem Brett ergänzen sich in der Maserung und ergeben ein ruhiges Bild. Hier meine Skizze im Profil:

Zum Einsatz kam ein Beading Tool, Kratzstock #66 von LN;

Ein Falzhobel mit vergrößertem Anschlag;

Dann wurden beide Leisten aufeinandergeleimt. Um ein Verrutschen zu verhindern, fixierte ich beide Teile anhand von Nägeln. Der Nagel wird eingeschlagen und danach der Kopf weggezwickt, ein wenig schräg, dann lässt sich die obere Leiste leichter einklopfen mit dem Klüpfel.

Dann kommt der Profilhobel ins Spiel. Leider hat dieser die schlechte Angewohnheit zu verstopfen und zu rattern. Wie man auf dem übernächsten Foto sieht, gelang es mir nicht trotz neuem Keil, ein Rattern zu vermeiden.


Die Platte sieht beim Putzen so aus:

Hier noch der Übergang vom eigentlichen Leimholz zur Vorderkante mit Profil:

Zuletzt kamen die Regale dran, Leimholz, das natürlich die Aussparungen der Sägezahnleisten und der Rahmenteile bekommen musste. Die Konstruktion ist unten offen wegen der Fußbodenheizung. Zusätzlich sind die untere Reihe Regale Roste. Aber wie man auf dem allerersten Bild sieht, geht da wohl nicht viel Luft durch. MBH fand auf Anhieb genug Bücher, um das neue Stück seinem Zweck zuzuführen.

Die Aussparung für die Steckdosen sind nicht von Hand gemacht, klar, mir fiel nur nichts besseres ein. Und wenn ich mir das Regal anschaue, trübt mich das keineswegs...

Freuen würde ich mich über Kommentare, konstruktive oder sonstige und wer Fehler sucht, wird auch welche finden. In der Front gibt's einen gravierenden und ein Rahmenteil hat auch einen noch schlimmeren, den ich bewusst stehen ließ. Habt Dank fürs Anschauen und die Geduld, all die Bilder euch anzuschauen.
Gruß,
Marc