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In Antwort auf #116238]
Hallo Walter,
naja, da du aus der Maschinenfraktion kommst, wäre natürlich die bequemste Lösung der 12 to. Hydraulikspalter am 150PS Allradschlepper mit 2to. Frontlader die beste Lösung --- obwohl wir da auch einen Gewerbetreibenden im Ort haben, der mit einem Kleinbagger und Greifzange in einen von der Zapfwelle angetriebenen längsliegender Spalter die Meterstücke hebt, welcher am Ende durch einen Stern das fertige Backholz drückt. ;^>
Tja, da gibt es dann aber noch die landläufige Meinung, das handgespaltenes Holz besser brennt, als das mit dem Hydaulikspalter --- vertreten von denen, die kein Schlepper haben bzw. einfach zu geizig sind, für solch eine Investition (des Gelumb steht dann bloß se ganze Johr rum ;^> ).
Also, um das abzurunden, es ist sogar manchmal etwas dran. Holz, welches sauber gespalten wurde, und nicht verfetzt wurde, brennt gleichmäßiger ab und erzeugt so auch eine konstantere Wärme --- bei Zentralfeuerungen mit Kessel ist das aber egal.
Zum Spalthammer: Ich benutze einen Standarthammer aus der Waldarbeit, so ca. 40 Jahre alt. Das Eisen lässt sich gut schärfen, die Schneide hat eine lange Standzeit und der Zug auf dem Hammer ist auch recht gut. Der Stihl ist so ein lackierter Hickory, und ich empfinde ihn bei der Arbeit sehr gut, da er beim Spalten gut durch die Hand gleitet --- wie man es halt so in der Jugend gelernt hat. Als Keile setze ich die im Bild unter abgebildeten ein, wobei der mit dem Eisen spaltet und der Alu hinter dem ersten Keil das Meterstück zerteilt, falls es nicht schon meistens mit dem ersten gelingt.

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Zur Spalttechnik: "Holz reist, wie der Vogel schei.." , also Stammabwärts, wobei ich den ersten Meter umgekehrt viertele, allerdings mit der Kettensäge in Längsrichtung angesägt --- mal mehr, mal weniger (gerad so, was für ein "Hund" es ist). Beim ersten Ansetzen des Keiles entweder leicht mit dem Hammer anschlagen oder besser sich einen vorhandenen Riß im Holz suchen. Den Keil bei schwierigem Holz nur so weit eintreiben, bis der nächste gesetzt werden kann, danach abwechselnd beide Keile ins Holz treiben um dann die finale Schläge mit der Keilseite des Spalthammers von der anderen Seite längs ins Holz zu schlagen --- deshalb auch als zweiter Keil der aus Alu --- falls die zwei sich begegnen --- bei Eichenholz ist die Mitnahme eines sehr schlanken und scharfen zusätzlichen Beiles sehr von Vorteil, da das Holz mitunter fetzt --- d.h. schlecht reißt. Dieses Beil braucht man eh beim Ablängen auf Meterstücke um den Kunststoffkeil (aus der Hosentasche) in den Schnitt zu schlagen, welcher dann die Klemmung mitunter verhindert --- leider nicht immer --- deshalb hat man auch so einen Wendeeinsatz dabei (im Bild der Gelbe ;^> ), welcher mit einem "Buchenbrückel" zu einem wunderbaren Helfer wird.
Eisen auf Eisen schlage ich nicht, wegen der Splitter und auch ziehen die Holzeinsätze um Welten besser --- wichtig --- die Keile dürfen im Heft nicht auf dem Boden aufsitzen --- sonst wird das Schlagholz nicht alt --- also nur ein Holz kaufen, ineinander stecken und losarbeiten funktioniert oft nicht - bei den Alukeilen kann man seitlich durch ein Loch dieses kontrollieren.
Auch sollte man nach dem Anbringen des Ringes am Kopf des Holzes mit einem kleinen Beil das Holz am Rande leicht anspalten werden, um die erwünschte Bartbildung (Schutz des Aluringes) zu erreichen.
Die im Bild gezeigten Hölzer sind übrigens handverlesene Hainbuchen aus dem heimischen Wald und schon "jahrelang" im Einsatz (hat aber mein Vater gesucht, hat als Förster/Lehrhaumeister auch wohl auch die größere Erfahrung). Sind übrigens nicht gesägt, nur mit dem kleinen Beil auf Maß gespalten, hat den Vorteil, das man beim Zurichten schon merkt, ob irgend etwas schräg verläuft - un der Keil somit ein kurzes Leben hat - gesägte und gedrehte Keilhölzer muß man sich auch genau anschauen.
Unserer diesjährige Urlaubsreise soll uns mit unserem VW-Bulli T3 nach Schweden bringen und ich möchte mir dort einen Spalthammer aus der oben zitierten Schmiede Gränsfors Bruks kaufen --- ich denke dort kann ich unter verschiedenen "Gleichen" mir den für mich besten heraussuchen --- mit dem ich dann alt werden kann.
Handwerkzeug sollte halt immer auf die eigenen Gegebenheiten abgestimmt sein. Auch Edelwerkzeug hat Streuungen!
Zum Spaltbeil kann ich nur anmerken, das Beile mit dieser unterstützenden Keilwirkung mir nicht so sehr gefallen, da die Holzstücke irgendwie in meinen Augen nicht kontroliert vom Hackklotz gleiten und ich beim Vierteln dann immer den Hälften hinterherlaufe --- da finde ich, ist ein normales 1400er Beil angenehmer --- sehr scharf sollte es halt sein (ein glatter Schnitt verheilt auch besser --- ui-jui-jui --- 3* auf Holz klopfen ).
Ich hoffe ich konnte für dich und die vielen stillen Mitleser etwas Licht ins Dunkle bringen,
Grüße aus der Kurpfalz, Helle