Unbekannter Beilkopf

[Bastian]

Hallo Zusammen,

ich habe heute bei einer kleinen Wanderung im Wiener Wald einen Beilkopf gefunden. Die eine Oberfläche hat aus der Erde herausgeguckt.
Ich bin bei Google schon mal einige Formen durchgegangen, konnte diese aber nicht finden.
Ähnliche Formen habe ich z.B. bei Wurfbeilen o.ä. gesehen, aber bei denen ist die Schaftführung immer nur in eine Richtung ausgeprägt.

Die Länge der Schneide beträgt ca. 12,3cm, die Breite so um die 12cm. Am Schaftloch ist das Beil ca. 4cm stark.

Der Erhaltungszustand ist eher mies, deswegen habe ich mich auch noch nicht gtraut den Dreck und den Rost zu entfernen. Ich vermute, wenn ich den Rost entferne, ist das Beil nur noch halb so groß

Ach ja, entschuldigt die schlechten Fotos, hab sie grade mit meinem Handy gemacht. Ich hab nämlich ansonsten nur eine AnalogSLR zur Hand, aber keinen Scanner... Sollten die Bilder zu schlecht sein, mache iich morgen, wenn es wieder richtig hell ist, neue.

<img src="http://i87.photobucket.com/albums/k132/linker-blinker/Beilkopf/Bild009b.jpg">

<img src="http://i87.photobucket.com/albums/k132/linker-blinker/Beilkopf/Bild009.jpg">

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Kann jemand das Beil zeitlich einordnen und evtl. sagen welchem Zweck es gedient hat?

Ciao, Basti

[Pedder]

Gruß Pedder

[Andreas N.]

Der Fund ist schon ziemlich mitgenommen, aber da ein Teil aus dem Boden hervortrat liegt die bestimmt erst seit kurzem da. Warscheinlich durch eine Hangrutschung oder auch durch Raubgräber freigelegt. Wenn dem so ist muß in der Umgebung nachgesucht werden. Das Stück wird komplett zerfallen wen es austrocknet. Also undedingt in einem dichten Behälter aufbewaren, sonst ist nach einem halben Jahr nur ein häufchen Eisenoxid übrig. Eine sofortige Konservierung wird wohl unumgänglich sein. Ich kenne mich nicht mit den Gesetzen in dem Land aus, aber in der Regel müssen solche Funde direkt bei dem Bodendenkmalamt gemeldet werden, da man sich sonst, meist schon bei entfernung aus der Fundlage, strafbar macht.
Der Kopf stammt von einer Bartaxt die weit verbreitet waren. Diese dicke Klinge ist einerseits durchs Material und durch Traditionen notwendig. Damit ist natürlich auch eine gute Spalteignung verbunden, da mit den Seitenflächen eine Große Auflage möglich ist, kann man nach meinem wissen, auch gut Oberflächen wie mit einem Hobel glätten. Als Behaubeil wurden die wohl auch benutzt.
Für eine Altersbestimmung kenne ich mich nicht gut genug aus. Ich würde auf das Ende des 11.Jarhunderts tippen. Es wird wohl ein gerader Stiel um 100-120cm Länge montiert gewesen sein.
Gruß
Andreas N.

[Bastian]

Hallo Andreas,

danke für deine Antwort.
Ich war gestern mit dem Beil beim Institut für Ur- und Frühgeschichte. Die kamen auf eine ähnliche Datierung, ausser dass der Mann meinte, dass die Axt mit geringer Wahrscheinlichkeit sogar römisch sein könnte (?).
Auf jeden Fall wird sie jetzt geröntgt, vielleicht erfahre ich, wenn ich sie wieder abhole mehr.
Hanrutsch und Raubgräber glaube ich eher nicht. Die Axt hat "in der Ecke" zwei zusammenlaufender Buchenwurzeln (recht alte Buche)gesteckt. Die Oberfläche war Sichtbar, der rest war mit Erde bedeckt.

Wegen der Konservierung möchte ich dort im Institut auch nachftragen, die haben eine eigen Abteilung dafür.

Ich werde euch auf dem laufenden halten, sobald ich mehr erfahre!
Ciao, Basti