hobelaufbewahrung

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
uli schiekofer
Beiträge: 176
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

hobelaufbewahrung

Beitrag von uli schiekofer »


hallo,
jetzt habe ich mir endlich ein kleines regaelchen gebaut um die kleineren hobel (bis putzhobelgroesse, also etwa 25cm) zu lagern. ich wollte eine holzleiste einlegen, damit das eisen eingestellt bleiben kann und nicht auf dem brett aufliegt (seitlich aufbewahren ist keine alternative, da sie zu viel platz braucht und nicht schoen aussieht). aber: ist auf dauer mit einem verzug der sohle zu rechnen? vor allem bei holzhobeln? oder doch jedesmal das eisen zuruecknehmen? wie macht ihr das?
herzliche gruesse
uli



justus

Re: hobelaufbewahrung

Beitrag von justus »


guude,

üblicherweise weden hobel aufrecht stehend in den werkzeugschrank eingehängt, eigentlich nie auf der sohle. auf der sollten sie NIEMALS abgestellt werden, höchstens über der banklade.
zum längeren lagern soll der keil nur handfest eingesteckt werden.

gut holz, justus.


uli schiekofer
Beiträge: 176
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: hobelaufbewahrung

Beitrag von uli schiekofer »


hallo justus,
die raubaenke sind gehaengt, die kleineren aus platzmangel - es sind zuviele ;-)) in ein regal geschoben, was durchaus, zumindest bei block- und bankhobeln ueblich ist. dass sie nicht auf der sohle gelagert werden sollen bezieht sich meines erachtens lediglich auf die tatsache, dass das messer uebersteht. irgend jemand hat mal gepostet, ich weiss leider nicht mehr wer, dass er die stellbretter hohl gehobelt hat um das problem zu umgehen. die frage war ja, ob, wenn einer seite eine leiste untergelegt wird, langzeitverformungen bei metall oder holz (sind nur ganz wenige) zu erwarten sind. also jedesmal eisen einziehen? da ich momentan keinen eigenen computer mehr habe (dafuer ganz viel zeit) habe ich nur eingeschraenkt moeglichkeiten bilder einzustellen, werde es aber demnaechst nachholen.
herzliche grusse
uli


Thomas Sauer
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Registriert: Mi 27. Mär 2013, 14:43

Re: hobelaufbewahrung *MIT BILD*

Beitrag von Thomas Sauer »


Hallo Uli,

auf dem Foto siehst du meinen Werkzeugschrank zur Aufbewahrung meiner Handwerkzeuge.
Ich habe einfach eine Holzleiste an der Vorderkante montiert, damit die Hobel mit den Messern nicht aufliegen.

Ich mag diese Art der Hobellagerung bis Hobel 250 mm Länge, da dies einen schnellen Zugriffe ermöglicht und Platz spart.

Wenn du Metallhobel hast, würde ich die Holzleiste kräftig mit Maschinenöl einlassen, sonst bekommst du leichter einen Korrosionsstrich auf der Hobelsohle. (Dort wo die Hobelsohle auf der Holzleiste aufliegt.

Ein Verziehen der Holzhobel mit dieser Lagerung konnte ich nicht festellen, da meine Werkstatt im Keller gleichmäßig temperiert ist und die Luftfeutigkeit nur zw. 55 - 65 % schwankt.

Gruß

Thomas



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: hobelaufbewahrung

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Uli,

Ich glaube, das war ich, der das mal so gepostet hat. Einen Verzug der Metall-Blockhobel konnte ich durch diese Methode nicht feststellen. Die Hobel stehen ja auch absolut plan auf, nur auf Höhe der Eisen ist quer eine sehr leichte Hohlfuge eingebracht.

Gruss, Marc



Marcus Nohr
Beiträge: 300
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: hobelaufbewahrung

Beitrag von Marcus Nohr »

[In Antwort auf #115874]
Hallo Uli,

meine Holzhobel stammen bis auf wenige ausnahmen aus der E-Bucht. Fast alle kamen mit eingeschlagenem Keil und einer Beule hinter dem Hobelmaul an. Für mich habe ich daraus geschlossen, das zumindest für Holzhobel eine längere Lagerung mit eingeschlagenem Keil ungesund ist.
Bei mein Veritas Blockhobel ziehe ich das Eisen allerdings nicht zurück.

Viele Grüße

Marcus


Ferdinand Bozem
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: hobelaufbewahrung

Beitrag von Ferdinand Bozem »


Hallo Marcus,

Wie du sind auch alle meine Holzhobel alt und gebraucht und im Orginalzustand hatten sie auch alle eine Beule hinter dem Eisen.
Ich denke aber, dass diese Beule dadurch entsteht, dass der Teil der Sohle hinter dem Eisen beim Hobeln erst nicht mit dem Brett in Berührung kommt, der Rest der Sohle schon. Dadurch kommt es zu dieser erhabenen Stelle.

Ein Indiz dafür ist mein Reformputzhobel: Seine Sohle hatte ich anfangs leicht konkav agerichtet und ihn einige Zeit benutzt. Nun habe ich den Fehler korrigiert und dabei festgestellt dass sich auch eine kleine Beule gebildet hat. Bedenkt man aber, dass der Reformputzhobel keinen Holzkeil hat, sondern eine Klappe wie ein Eisenhobel, kann das Holz doch eingentlich nicht nach unten weggedrückt werden.

Viele Grüße,

Ferdinand



Marcus Nohr
Beiträge: 300
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: hobelaufbewahrung

Beitrag von Marcus Nohr »


Hallo Ferdinand,

dann ist mir die Funktion deines Reformputzhobels unklar. Bei meinem Ulmia (noch ohne Beule, da ich nach der Arbeit das Eisen immer ein wenig zurücknehme) wird das eisen von einer Gewindestange gegen die Rückseite des Hobels verspannt. Durch das schräge Bett des Eisens entsteht so ein Druck auf das Bett, welcher z.T. auch nach unten gerichtet ist. Das ist auch bei Eisenhobeln nicht anders, man will za das das Eisen nahe der Hobelsohle gut geführt ist. D.H. auch wenn die Schraube der Klappe für einen Zug auf den Frosch sorgt, sollte in der nähe der Sohle ein Druck auf das Bett ausgeübt werden. Ist das nicht der Fall dürfte es ziemlich flatterig werden.

Vieleicht kann einer der Maschinenbauer im Forum diese Überlegungen bestätigen oder korrigieren.

Viele Grüße

Marcus


Ferdinand Bozem
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: hobelaufbewahrung *MIT BILD*

Beitrag von Ferdinand Bozem »


Hallo Marcus,

Entschuldige, ich habe vergessen zu erwähnen dass mein Reformputzhobel keine Eisenfeineinstellung hat sondern man die Spandicke wie bei Hobeln mit Holzkeil vornimmt.
Das Eisen wird wirklich wie bei einem Eisenhobel festgeklemmt, und zwar ist eine Schraube im Bett auf die die Klappe geschoben wird. Dann zieht man eine Schraube in der Klappe an (bei Eisenhobeln einen Excenterhebel) und Eisen und Spanbrecher sind fest.
Mein Gedanke war jetzt, dass die Schraube im Bett das Holz des Bettes nach oben zieht und die Klappe es nach unten drückt.
Bei Hobeln mit Keil drückt der Keil aber einerseits gegen die Wangen und andererseits gegen das Eisen und das Bett. Die beiden Kräfte, das Drücken schräg nach oben und das schräg nach unten, heben sich nicht auf. Bei dem Reformputzhobel ohne Eisenfeineinstellung hingegen schon, die Schraube zieht schräg nach oben und die Klappe drückt schräg nach unten.
Desshalb bin ich auch auf die Idee gekommen, dass die Beule hinter dem Eisen durch Verschleiß entsteht und nicht durch den Druck auf das Eisen und das Holz darunter.
Ich hab noch eine kleine Skizze gemacht, um ganz sicher zu sein dass jetzt alles stimmt.

Viele Grüße,

Ferdinand



Marcus Nohr
Beiträge: 300
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: hobelaufbewahrung

Beitrag von Marcus Nohr »


Hallo Ferdinand,

ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass sich die Kräfte vollständig kompensieren, stimme Dir aber zu, das der Effekt bei Hobeln mit Keil deutlich stärker ist, da gar keine Kompensation der Kräfte stattfindet. Allerding habe ich auch zwei Hobel (mit Keil) bei denen das Eisen noch keinen Schärfstein gesehen hat und die Sohle noch keinen kratzer hatte, mit der selben Beule.
Daher denke ich, Verschleiss ist nicht die einzige Ursache für diese Beulen. Daher vermeide ich eine Lagerung mit voll eingespanntem Eisen, vor allem bei den Hobeln die ich selten brauche.

Viele Grüße

Marcus


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