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Padouk/Padauk Sägegriff
Verfasst: Di 13. Mär 2007, 20:10
von Pedder
Hallo,
neulich hatte ich ja schon Drechselrohlinge angekündigt. Dann kamen drei Stück
Padauk/Padouk. (Ärger mit dem Verkäufer, weil das Holz Knoten hatte, die auf
dem Bild nicht zu sehen waren...) An einem habe ich mal ein bisschen rumgemacht
und dies ist das Zwischenergebnis:

Zwischenergebnis, weil ich noch auf das Blatt und den Rücken warte. Ohne die
kann ich nicht weitermachen, da der Schlitz durch die Breite des Rückens
bestimmt wird und die kleinen seitlichen Fasen wiederum durch den Schlitz.
Padauk ist nicht ganz so hart wie Bubinga und grobfaseriger. Die Farbe finde
ich genial! Aber es hat diese Kanäle:

Und hierzu jetzt meine Frage: Kann man die Kanäle beim Finish verschließen?
Und wenn, womit? ("Gips und Schellack" scheidet definitiv aus!)
Gruß Pedder
Hier noch die Rückseite, die Knoten sieht man hier etwas deutlicher

Re: Padouk/Padauk Sägegriff
Verfasst: Di 13. Mär 2007, 20:51
von Jürgen zur Horst
Hallo Pedder,
es gibt Porenfüller. Der wird zum Beispiel verwendet bevor eine Schellackpolitur aufgebracht werden kann. Das ist ein Lack oder aushärtendes Öl, das mit Füllstoffen angedickt ist, da nimmt man zum Beispiel Bimsmehl oder Tripel. Sowas gibt es fertig zu kaufen. Vielleicht meldet sich auch Otmar zu Worte, dann bekommst Du eine perfekte Anleitung.
Ich schicke Dir noch eine Mail.
Tschüß Jürgen
Wieder einmal...
Verfasst: Di 13. Mär 2007, 21:04
von Marc Waldbillig
...schöner Griff, Pedder. Ich sehe, du löst dich langsam aber sicher von den streng tradtionellen Formen. Das Padouk ist optisch sehr gefällig. Aber auf die Dauer seh ich schwarz, weil Drechselrohlinge bei hoher Produktionsmenge enorm ins Geld schlagen :-))
Marc
Tradition *Mit Bild
Verfasst: Di 13. Mär 2007, 21:24
von Pedder
Hallo Marc,
die Form ist diesmal sozusagen in meiner Hand entstanden. Bestimmt wissen viele, dass man solche Sägen nur mit drei Fingern um den Griff anfasst?!
Der Zeigefinger zeigt nach vorn. Ich illustrier das mal:

Nun ist mir aufgefallen, dass allle, denen ich meine Sägen in die Hand gebe, den Zeigefinger mit um den Griff legen. Bei dieser Form geht das nicht so einfach.
Außerdem gewinnt das ganze an Stabilität. Die Stelle scheint mir bei den offenen Griffen so eine Art Sollbruchstelle zu sein.
Falls Du auf die beiden Spitzen anspielst, diesind nur dazu da, den sehr gestreckten Rücken optisch etwas gefälliger zu machen.
Kosten? Es ist Spaß und bei einer Säge alle drei Wochen halten sich die Kosten im Rahmen. Am meisten verdient immer DHL.
Und Drechselrohlinge haben den Vorteil, dass sie der Belastung auch standhalten.
Ob das eine Abschnitt eines Brettes auch leisten kann?
Eher stört bei den Rohlingen die räumlich Einschränkung. Griffe für eine wirklich große Zapfensäge ;o) oder einen
Fuchsschwanz bekommt man da nicht raus.
Gruß Pedder
Re: Tradition *Mit Bild
Verfasst: Di 13. Mär 2007, 22:55
von Gero Meyhoefer
Hallo Pedder,
ich habe aktuell gerade Abschnitte von 70 mm starken Ahorn-Bohlen auf dem Hof, wenn Du Interesse hast schick ich Dir ein Stück. Dann bräuchte ich nur die Wunschmasse und Deine Adresse.
Beste Grüße
Gero
Wann kann ich zur Anprobe kommen?
Verfasst: Di 13. Mär 2007, 23:13
von Friedrich Kollenrott
Hallo Pedder,
sehr schön, Deine Griffe. Warum meinst Du, dass die Drechselrohlinge Vorteile haben hinsichtlich der Stabilität?
Aber was ich nun mal von Dir wissen möchte: Welche Funktion haben die (noch fehlenden, aber von Dir erwähnten) Fasen dort wo der Rücken in den Griff eingelassen ist?
Ich wundere mich immer darüber und weiss nicht wozu die gut sind. Vielleicht nur Tradition?
Nebenbei finde ich: Die kleinen Knötchen machen das Holz schöner.
Friedrich
Knötchen *MIT BILD*
Verfasst: Mi 14. Mär 2007, 06:02
von Marc Waldbillig
Hallo Friedrich und Pedder,
Die Fasen haben keine Stabilitätsfunktion, sie haben einen rein optischen Zweck. Wenn du nämlich den Schlitz für den Rücken nicht genau in die Mitte bekommst, dann bringst du die Fasen so bei, dass man das nicht sieht...
Die Knoten gefallen mir auch sehr gut, das macht den Griff handwerklich und das sieht nicht so aus, wie aus einer Maschine gespuckt. Letztens sah ich einen Griff mit Splintholz oben am Horn, das sah sehr gut aus, obschon man sich da Fragen bezüglich Stabilität stellen kann.
Marc

MikeW
Verfasst: Mi 14. Mär 2007, 13:59
von Pedder
Hallo Marc und Friedrich
Die Fasen haben ganz sicher keine entscheidene Funktion. Genauso wie die lambs tongue oder die Schnörkel auf der Oberseite. Die modernen Griffe (siehe Thomas Flinn) sind absolut ausreichend zum Sägen. Aber schönes Werkzeug, dass muss ich Euch bestimmt nicht erzählen, fast man lieber an, benutzt es häufiger.
Und - bei Maßanfertigungen kann man die Fase so setzen, dass sie gleich dem Zeigefinger bequeme Raststatt bietet. (Klingt jetzt komisch, ist aber was dran.)
Marc,
"Letztens sah ich einen Griff mit Splintholz oben am Horn" LOL - in Deiner Werkstatt!
Friedrich,
Drechselholz: Es ist vielleicht nur eine fixe Idee von mir und im Übrigen eine relativ günstige Möglichkeit, an kleine Mengen zu kommen. Ich stell mir halt vor, das Holz, das den enormen Kräften beim Drechseln standhalten muss, diese auch beim Sägen aushält. Die Stücke werden ja relativ früh abgelängt und einzeln versiegelt. Dadurch dürften sie auch gleichmäßiger trocknen. Aber ich lass mich gern belehren.
Grüße Pedder
Re: MikeW
Verfasst: Mi 14. Mär 2007, 18:24
von Jürgen zur Horst
Hallo Pedder,
das Drechselholz widerstandsfähiger ist, kann ich mir nicht vorstellen. Erstens wird auch durchaus Fichte gedrechselt. Es wird ja auch Weichholz gedrechselt. Ob die Trocknung einen Einfluß hat weiß ich nicht. Aber gerade die Exoten auf die Du für Deine Griffe zurückgreifst sind bestimmt nicht klotzweise aus dem Wald geholt worden. Da wurde bestimmt ein ganzer Stamm aufgesägt und getrocknet. Für Drechsler gibt es aber eine Riesenauswahl verschiedener Hölzer. Wo beschaffst Du Dein Holz?
Tschüß Jürgen
Nicht nur da...
Verfasst: Mi 14. Mär 2007, 20:08
von Marc Waldbillig
sondern auch hier: