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In Antwort auf #115128]
Hallo Aschwin,
genau genommen hast Du drei Probleme :-))
1. wie werden die Einzelnen Kanteln (60 x 60) angeordnet, damit nach dem Verleimen weder zuviel Verzug noch Stufenbildung auf der Fläche auftritt?.
Das ist ein Thema für sich, ich vermute, Du traust Dir das zu und kriegst das hin, und danach hast Du ja auch nicht gefragt. Andernfalls: Neuer thread oder schau mal in den Spannnagel.
2.Wie kriegt man eine plane und ebene Fläche hin, wenn der Hobel fast so breit ist wie das Werkstück?
Ja- das ist eine etwas verblüffende Frage. Wenn schon Marc dazu nicht viel einfällt.... Ich würd es so machen: Den Hobel (mit dem leicht bogenförmigen Eisen) so einstellen, dass der Span sehr dünn, im Idealfall sogar etwas weniger breit als die Eisenbreite ist. Und dann mehrere Hobelstriche nebeneinander legen, wie bei einer breiteren Fläche auch, kontrollieren und korrigieren.
3. Wie geht man überhaupt vor? (Danach hast Du auch nicht gefragt, aber ich vermute Du wirst das Problem noch bekommen)
Marc hat sich hat sich in seinem Posting ja sehr auf die Frage der Geradheit der Flächen konzentriert. Ich fang mal etwas davor an:
Du musst Teile herstellen, die nicht nur zwei ausreichend gerade und plane Fügeflächen haben, sondern diese Fügeflächen müssen auch im richtigen Winkel liegen. Ich beschreibs mal so: Wenn die fertige Leimholzplatte waagerecht liegt, müssen die Leimfugen genau senkrecht stehen. Der Trick mit den beiden zusammen abgerichteten Teilen, die dann ggf. eine genau gleich Schräglage der Leimfuge haben, ist wohl eher für dünne Teil und kommt bei Dir nicht in Frage.
Außerdem sollen sich die Teile beim Fügen problemlos einspannen lassen.
Ich mach es so:
a) Nach grobem Vorsägen und Festlegung, wie die Teile in der Leimholzplatte liegen solle, werden sie stirnseitig gekennzeichnet: 1,2,3, 6 mit Punkt unten, 9 mit Punkt unten.
b) Dann wird bei jedem Teil die Unterseite plangehobelt. Die wird der Bezug für die Fügeflächen (um sie dann im richtigen Winkel herzustellen). Die Unterseiten dürfen geringfügig konvex odert konkav sein; es ist aber wichtig, dass sie nicht in sich verwunden sind. Das überprüft man klassisch mit zwei Richtscheiten, viel bequemer und wahrscheinlich auch besser ist meine Spezialwasserwaage:
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Sie wird an einem Ende des abzurichtenden Teiles so eingestellt, dass die Blase exakt am Strich liegt, dann zum anderen Ende verschoben, dann sieht man sehr genau ob Verwindung vorliegt.
Ich mache es so, dass ich anschließend die Teile mittels Kreissäge auf genau gleiche Höhe bringe. Das erleichtert die Beurteilung der Fugenqualität und auch das Niederhalten beim Verleimen. Wirklich notwendig ist es nicht.
c) Anschließend werden die Fügeflächen (bei den äußeren Teilen natürlich nur eine) rechtwinklig zu den Unterseiten abgerichtet. Man kann die Teile dann auch schon auf einer ebenen Fläche nebeneinanderlegen und sehen, ob es passt. Diese Flächen sollen jetzt natürlich auch so gerade sein wie möglich. Der Hinweis von Marc, dass die Fuge ggf. eher in ihrer Mitte einen Spalt aufweisen soll (sprung joint) gilt m.E. für zwei einzelne zu verleimende Teile schon, wenn Du aber 10 Lamellen zusammenleimst, solltest Du eher zusehen, dass die Fugen genau passen.
Ich wünsche viel Erfolg, und berichte mal über den Fortgang!
Friedrich