Neue Anant-Serie

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Neue Anant-Serie

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo liebe Leute,

Vielleicht wisst ihr's ja schon... Anant bringt im Herbst eine neue hochwertigere Hobelserie auf den Markt. Der #4 soll um die 50 $ (in Amerika) liegen. Unten ein Link von Chris Schwarz, der das Teil schon mal in der Hand hielt. Scrollt die Seite bis zum 2. Artikel runter.

Gruß, Marc



Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: und die Sägeböcke!

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Mark, entschuldige bitte, ich muß gerade mal deinen thread entführen. Wenn man auf der Seite weiter runter scrollt, stößt man auf ein (bzw. zwei) Sägeböcke, die genauso aussehen, wie ich ahnte, dass ein guter Sägebock aussehen muß.
Vielen Dank für den Link, habe ihn gleich abgespeichert.

Viele Grüße, Christof.


Urs
Beiträge: 493
Registriert: Mi 10. Dez 2014, 10:45

Die Sägeböcke! ... aber der Säger?

Beitrag von Urs »


Hallo Christof

Ich kann zwar nachvollziehen, dass Dich die Sägeböcke mit der Schwalbenschwanzform (zoologisch nicht tischlerisch gemeint) befriedigen, aber tut dies auch der Autor? Immerhin schwärmt er bei längeren Längsschnitten nicht von Glücksgefühlen, sondern empfiehlt mit Nachdruck, für solche Aufgaben die Tischsäge anzuschmeissen!

Gruss von jemandem, der froh ist, wenn er bei huntertmal kürzeren Sägeschnitten genau auf dem Riss bleibt (leider noch nicht immer)

Urs



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: und die Sägeböcke!

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Christof,

Anbei noch ein Link zu Harry Strasil, er postet im SawmillCreek und gibt hier eine Anleitung zum Bau ebensolcher Sägeböcke. Der Link geht zum ersten Teil. Im Moment hat er 4 Teile veröffentlicht mit Schritt für Schritt Anleitungen und Fotos. Absolut sehenswert, wie ich meine.

Gruß, Marc



Christoph Scholz
Beiträge: 14
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Neue Anant-Serie

Beitrag von Christoph Scholz »

[In Antwort auf #112725]
Marc,

Das war nur eine Frage der Zeit...
Es wird nicht lange dauern bis wir hochwertige Hobel zu ähnlichen Preisen aus China sehen werden. Metallguss, fräsen, schleifen, härten, das ist keine Zauberei. Alle Patente sind ungefähr 100 Jahre alt (mit Ausnahme einiger weniger Patente von Veritas). Dogmatiker ("Made in America/Canada/Deutschland ist besser als Made in India/China") werden sich bei einem Preisdifferential von >5x schwer tun.
Das werden wir in zwei oder drei Jahren sehen? Infill-Hobel für den Preis eines Lie-Nielsen Guss Hobels?

Chris, Atlanta, GA, USA



Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Danke für den Link *NM - Ohne Text*

Beitrag von Christof Hartge »




Robert
Beiträge: 203
Registriert: Mi 4. Mär 2020, 10:47

Re: Neue Anant-Serie

Beitrag von Robert »


Hallo Christoph,
Ich glaube nicht, dass Metallguss, Fräsen und überhaupt Bearbeitung von Metall keine Hexerei ist. Die hexerei dabei ist, alle Bearbeitungsschritte aufeinander anzupassen und in einer reproduzierbaren Genauigkeit zu wiederholen. Da sollte man sich schon ein paar Gedanken drüber machen, wenn man in China oder Indien produzerien will. Es ist schon ein Unterschied, ob man nur gelbe Badeentchen aus einem Spritzwerkzeug rausnehmen und in die Schachtel schmeissen muss, oder ob man versucht, 30000 Hobel oder so pro Jahr mit der geforderten Genauigkeit anzufertigen.

Gruß
Robert


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Neue Anant-Serie

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #112736]
Hallo Christoph und Robert,

Also, jetzt ich als Maschinenbauer:

Es kann überhaupt kein Zweifel sein, dass man in China oder Indien auch sehr hochwertige Werkzeuge produzieren könnte, seien es Kopien der alten Stanleys oder Nachempfindungen der neuen Veritas; deren Patente sind sicher nicht so entscheidend, dass sie einen Bau ähnlicher Hobel mit ähnlicher Gebrauchsqualität unmöglich machen.

Der Bau solcher Werkzeuge ist kein Hexenwerk, sondern nach heutigen Maßstäben sehr konventioneller Maschinenbau, das kann man alles dort auch. Auch in Serie, alles nichts Besonderes.

Ob aber (wenn wie von Hobeln sprechen) die bei der industriellen Fertigung hochwertiger Hobel führenen Amerikaner und Kanadier vor dem sichern Untergang stehen, bezweifle ich. Einerseits ist der Markt sehr klein und wird es womöglich auch bleiben, damit geben sich große Hersteller nicht ab. Andererseits gehört zu diesen Werkzeugen auch eine ausgeprägte Kundennähe. Im größten Markt (dem amerikanischen) sind die Hersteller (in den Foren, bei Veranstaltungen usw.) sehr präsent, und wenn man sich bei Lie- Nielsen beklagt, bekommt man eine email vom Chef persönlich. Da dürfte sich ein Chinese schwerer tun.

Es geht ja nicht um Dogmatismus, blinde Markentreue oder den unerschütterlichen Glauben, die Chinesen könnten sowas nicht. Ein solches Handwerkzeug ist nur mit Nähe zum Markt und den Anwendern so zu produzieren, wie die das wünschen. Wenn man mal versucht (ich habe das gemacht) einen jungen Ingenieur, der selbst nicht mit Handwerkzeugen arbeitet, einen Hobel konstruieren zu lassen- es kommt nichts Brauchbares dabei heraus. Man braucht Nähe zum Anwender, und die Anwender sitzen im Westen. Darum bin ich sicher, dass man Hobel in Indien produzieren kann. Man kann sie dort aber nicht entwickeln, Produktpflege treiben und den Markt betreuen.

Was fehlende Marknähe bedeutet, kann man übrigens auch am letzten deutschen Serienhersteller von Eisenhobeln sehen. Vielleicht erinnert ihr euch an den "Test" eines Kunz- Hobels durch Marc Waldbillig, für den ich ihm sehr dankbar bin, ich hätte das öffentlich nicht tun mögen, aber ein Luxemburger ist da vielleicht lockerer.

Die Entscheidung, ob neue Hersteller mit wirklich hochwertigen Produkten (das scheint der neue Anant wohl doch noch nicht zu sein) einsteigen, wird in Amerika fallen, nur dort ist überhaupt ein Markt, der die Mühe lohnen könnte.

Friedrich



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Neue Anant-Serie

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

ich finde mehr Auswahl erstmal grundsätzlich gut. Was mir - auch im anderen Forum - immer mehr fehlt ist sowas wie eine mittlere Preisklasse.

Zu einem etwas teureren und hoffentlich besseren Anant würde auch z.B. ein Hock Eisen besser passen.

Und wie Friedrich schon bemerkt hat: Alles was flach und rechtwinklig sein soll flach und rechtwinklig, die Gewinde ordentlich geschnitten und das Eisen aus einem ordentlichen Stahl. Die Gußteile halbwegs auf dem Stand der Technik (von vor hunder Jahren) Das ist keine Kunst. Schon lange nicht mehr.
Auch wenn man manchmal den Eindruck hat. Aber das ist ein anderes Thema. Zwei grün/rot lackierte Nutzlosigkeiten in meinem Werkzeugschrank sind Beweis genug.

Viele Grüße,
Gerhard



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

der lockere Luxemburger...

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Friedrich und alle anderen gehobelten Begeisterten,

Ich denke, heutzutage sollte man schon vorgewarnt werden können. Viele Leutchen haben so ein Teil rumliegen und benutzen es nicht, weil's auf Anhieb nicht putzt. Dazu ist doch ein Forum auch da!

Es wurde hier jetzt viel über unplane Sohlen gesprochen. Letztere kann man Kunz nicht vorwerfen. Das möcht ich nicht falsch verstanden haben. Es ist wichtig, da eine plane Sohle und ein scharfes Eisen Grundvoraussetzungen sind, um hobeln zu können. Interessant wäre zu wissen inwieweit Anant die plane Sohle im Giff hat. Dann könnte sich der Preisunterschied alleine dadurch rechtfertigen.

Das Modell, das ich besaß, hat eine ausgesprochen ebene Sohle, die ich mit einem Haarlineal später überprüft habe. Anfang, Hobelmaul und Ende lagen absolut in einer Linie. Die Bereiche dazwischen ließen Licht durch. Ich konnte aber kein Blatt aus der Fühlerlehre drunterschieben! Dieter hat mir damals bestätigt, dass Kunz viel in Schleifmaschinen investiert hat.

Der Hobel verrichtet jetzt gelegentlich Arbeit bei meinem Bruder. Ich hab den Spanbrecher eingeebnet auf 45° und poliert. Das Eisen hab ich geschärft und mit einer kleinen Rundung versehen. Der Hobel hebt jetzt ordentlich Spänchen ab. Wenn nur das fummelige Einstellen nicht wär ... hätt ich ihn behalten ;-)

Gruß, Marc, der seine Sichtweise geändert hat und sich heute einen anderen in Traktorgrün bestellt hat :-)



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