Hobelmesser

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Michael Formanek
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Hobelmesser

Beitrag von Michael Formanek »


Hallo alle zusammen!

Habe gestern einen Stanley No5 erstanden. Ziehmlich günstig (mal sehen wie der zustand ist). Vermutlich aber auch weil kein Eisen dabei ist.

So jetzt hab ich mal im Marktplatz verkündet, dass ich ein Stanley-Eisen und einen Spanbrecher suche. Soweit so gut.

Danach hab ich mal wieder auf der Lie-Nielsen Homepage gestöbert, was mich an den neuen Spanbrecher von L-N erinnert hat. Hat den schon jemand mal getestet???

Es wäre schon irgendwie verlockend, vor allem da ich gerade eine Bestellung bei L-N laufen habe und daher Eisen und Spanbrecher "nur" 55$ (ca.45€) kosten würden. Stanley Eisen wäre sicher passender und vermutlich günstiger, aber wenn mit L-N viel bessere Ergebnisse zu erzielen wären...

Dann wäre noch die Frage, ob es dann nicht klüger wäre, das alte Stanley-Eisen aus meinem 4er in den 5er zu tun und die L-N Teile in den Putzhobel. Oder ist die größere Stabilität von Eisen und Spanbrecher beim gröberen Arbeiten eher von Vorteil als beim Putzen???

Fragen über Fragen. Und das ganze sollte möglichst bis Montag auch noch geklärt sein, weil das der letzte Termin wäre an dem ich noch bei L-N was ordern könnte.

Ich wäre euch auf jeden Fall für jegliche Meinungsäußerung dankbar.

Gruß Michael


Marc Waldbillig
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Re: Hobelmesser

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Michael,

Zuerst: Hast du gesehen, LN bietet auch Ersatzeisen für alte Stanleys an? Die Eisen sind nicht ganz so dick wie die bei den LNs aber etwas dicker als die Original-Stanleys: http://www.lie-nielsen.com/catalog.php?cat=512

Und dann: Der neue Spanbrecher ist so neu nicht mehr ich hab nur einen Hobel, den 5 1/4, mit dem alten. Beim Hobeln kann ich keinen Unterschied zwischen alt und neu feststellen, so weit das bei verschiedenen Bankhobeln der Fall ist. Da fällt's mir ein, ich hatte mal Schwierigkeiten mit dem alten insoweit er nicht plan auflag und ich länger dran rumarbeitete, um eine satte Auflage zum Eisen herzustellen.

Mit dem Wechsel kannst du ja später herumexperimentieren. Auf jeden Fall sind die LNs eine ganze Klasse besser als die alten Stanleys. So kannst du deinen alten aufwerten.

Und zum Schluss vielleicht noch ein Tipp: Wenn du das dicke LN-Eisen holst, solltest du vorher schauen, ob die Maulöffnung groß genug ist. Du kannst ja ein Leistchen in der Dicke einlegen. Die Stanley-Ersatzeisen ersparen diesen Schritt, sie sind angepasst.

Gruß, Marc



Michael Formanek
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Re: Hobelmesser

Beitrag von Michael Formanek »


Hallo Marc!

Danke für die Antwort.

Das mit den Stanley Ersatzeisen hatte ich auch schon gelesen, sind aber eigentlich nicht billiger als die Lie-Nielsen Eisen. Daher würde ich in diesem Fall eher gleich zu den Lie-Nielsen Eisen greifen.

Das die Spanbrecher nicht ganz neu sind, weiß ich, habe aber selbst keinen Lie-Nielsen Hobel und habe mit neu eher die Formgebung gemeint. Das Problem mit der schlechten Auflage der alten Spanbrecher kenne ich. Ich entnehme deiner Antwort, dass dieses Problem mit den neuen Spanbrechern nicht auftritt (kommt warscheinich auch bei den alten LN Spanbrechern nicht vor, bei Stanley hatte ich das Problemmal bei einem neuen Teil einmal).

Ich kann mich auch noch an den Fall erinnern mit dem 7er Stanley wo das Ray Iles Eisen nicht passte. Leider habe ich den Hobel noch nicht. Werde es wohl nur beim 4er ausprobieren können. Aber gut das du mich daran erinnerst (bin kein Fan von Hobelmaul-Feil-Aktionen) ;-)

Also kann ich deine Antwort dahingehend deuten, dass du mir zum Kauf eines LN Eisens/Spanbrechers raten würdest (sofern es passt)?

Gruß Michael



Marc Waldbillig
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Re: Hobelmesser

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Michael,

Sicherheitshalber kannst du mal nachfragen, ob die dicken LN-Eisen passen oder ob du besser die Stanley-Replicas nimmst. Auf jeden Fall wird's eine Verbesserung. Jennifer oder Michelle geben dir gern Auskunft.

Die neuen Spanbrecher sind sehr gut. Da hatte ich noch keinerlei Probleme mit. Ich polier die Auflage nebst der "Fase" immer mit. Sieht nur so aus, als sei's eine, weil's halt eckig ist. Irgendwann hat man sie runder oben an der Kante. Sieht besser aus, find ich.

Egal, welche du nun wählst, es wird eine Verbesserung sein. Da du beim Putzhobel schon ein Stanley-Eisen hast, wirst du Vergleiche ziehen können. Die Schnitthaltigkeit sollte deutlich besser sein. Auch wird der Hobel stabiler, d.h. wird nicht rattern. Schönes Shopping noch.

Gruß, Marc



Michael Formanek
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Re: Hobelmesser

Beitrag von Michael Formanek »


Hallo nochmal!

Also ich hab jetzt mal ausprobiert ein altes Eisen aus einem Holzhobel ein zu legen, dass aber noch ein wenig dicker ist als das L-N Eisen. Mit dem geht es sich um Haaresbreite nicht aus. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass das L-N Eisen passen wird, zumdinest beim Putzhobel (für den Schlichthobel ist die Maulöffnung vielleicht dann ein bisschen gar eng).

Jetzt noch was zur Einstellung des Frosches. Ich sehe prinzipiell kein Problem darin, den Frosch so weit nach hinten zu stellen, dass die Hobelmaulkante vorsteht. Selbst wenn der Frosch nicht genau mit dem Bett hinter dem Hobelmaul fluchtet, müsste doch das Eisen auf dem Frosch aufliegen und die Fase (die ja unten liegt) über die hintere Hobelmaulkante passen. Ich hoffe man versteht was ich meine. Ich will den Frosch einfach weiter nach hinten stellen als man sollte. Ist jetzt nur eine rein prinzipielle Überlegung, aber es wäre interessant ob ich einen Denkfehler bei der ganzen Sache mache, oder ob es funktionieren müsste.

Gruß Michael

ps: ich habe sicher noch meinen Spaß beim Shoppen ;-)


Michael Formanek
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Re: Hobelmesser

Beitrag von Michael Formanek »

[In Antwort auf #111628]
Hallo nochmal an alle anderen.

Es ist jeder herzlich eingeladen auch noch seinen Senf dazu zu geben. Ich unterhalte mich gern auch allein mit Marc über das Thema, aber es würde mich nicht stören, noch andere Meinungen zu hören.

Bestellt habe ich noch nichts bei L-N und mein Posting im Marktplatz ist auch noch vorhanden ;-)

Gruß Michael


Marc Waldbillig
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Re: Hobelmesser

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Michael,

Schaun wir mal ob ich das verstanden habe. Um das dicke Eisen auszugleichen, willst du den Frosch soweit wie möglich nach hinten schieben. Soweit so klar. Zuerst werden dich die Schrauben zum Fixieren des Froschs begrenzen. Die Langlochbohrungen im Frosch geben die maximale Einstellung vor. Da könntest du gegebenenfalls auch ein wenig feilen.

In diesem Rahmen hast du Spiel soweit bis die Fase des dicken Eisens, die ja etwas höher reicht bei gleichem Winkel an die Kante der Sohle stößt. Damit bis du mit dem Frosch weiter hinten, mit der Schnittkante des Eisens theoretisch und maximal auf gleicher Höhe wie beim dünnen Eisen. Die Begrenzung für das Nach-Hinten-Stellen sind also die Langlochbohrungen im Frosch.

Gruß, Marc

PS: Ich muss gestehen, die Bailey-Version ist nicht mein Zuhause ;-)



Michael Formanek
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Re: Hobelmesser

Beitrag von Michael Formanek »


Hallo Marc,

das Eisen müsste auch so passen. Ich hab nur gemerkt, dass ich meinen Frosch beim 4er Stanley noch um einiges weiter nach hinten stellen kann. Daher dann die theoretische Überlegung.

Aber es würde auf Grund der höheren Fase funktionieren. Das war die Frage die ich mir hauptsächlich gestellt habe.

Danke

Gruß Michael


Ferdinand Bozem
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Re: Hobelmesser

Beitrag von Ferdinand Bozem »


Hallo Michael,

im Notfall könnte man ja auch das Maul größer machen indem man was wegfeilt.

Viele Grüße,
Ferdinand Bozem


Robert
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Re: Hobelmesser

Beitrag von Robert »

[In Antwort auf #111633]
Hallo Michael,
Hast du schon mal geschaut, wie lange der Hebel zur Schnittiefeneinstellung an deinen Hobeln ist. Ich meine den kleinen Hebel, der durch das Eisen in die Aussparung im Spanbrecher greift. Bei meinen Stanleys hätt ich da Sorgen, wenn ich ein doppelt so dickes Eisen wie das Original einlege. Ich glaube, da könnt der Hebel langsam zu kurz werden. Ganz bestimmt hat man aber nicht mehr die Verstellmöglichkeiten, wie bei einem dünneren Eisen. Deswegen würd ich vielleicht doch nochmal über das Ersatz-Eisen nachdenken.
Aus meiner Erfahrung kann ich aber sagen, dass die Eisen von Lie-Nielsen die Schärfe deutlich besser halten als die originalen von Stanley. Das liegt aber denk ich daran, dass sie einfach deutlich härter sind, was man auch schon beim Schleifen merkt.
Gruß
Robert


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